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Insider Interview: Bewerbung bei PwC

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Consulting for Graduates
08.11.2024
Köln
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Du interessierst dich für den Einstieg bei einer Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft? Dr. Folke Werner, Leiter Recruiting bei PwC, gibt Einblicke in den Bewerbungsprozess.

PwC hat sich auf die Fahne geschrieben individuell zu fördern und lässt Neueinsteiger:innen von Anfang an eng mit den Experten im Team zusammenarbeiten. Im vergangenen Geschäftsjahr investierte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft mehr als 100 Million Euro in neue Mitarbeiter. Dr. Folke Werner, Leiter Recruiting bei PwC, stand uns im Insider Interview Rede und Antwort zum Bewerbungsprozess.

Lieber Herr Werner, welche Eigenschaften sollte eine neue Mitarbeiterin bzw. ein neuer Mitarbeiter mitbringen, um in Ihrem Unternehmen glücklich und erfolgreich zu werden?

Teamgeist, Kommunikationsstärke und Flexibilität sind für uns sehr wichtig, genauso Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrung, die über einen Urlaub hinausgeht. Allein das Handwerk einer Wirtschaftsprüferin / eines Wirtschaftsprüfers und einer Beraterin / eines Beraters zu beherrschen, reicht nicht aus. Denn eine Abschlussprüfung bei einem Mandanten erfordert nicht nur fachliche, sondern auch soziale Kompetenzen: Zum einen für die gute Zusammenarbeit im eigenen Team, zum anderen auch gegenüber den Mitarbeiter:innen des Mandanten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen neugierig sein, bei uns erwarten sie immer wieder neue Herausforderungen, die es gemeinsam zu meistern gilt. Wer mit Verstand und Herzblut dabei ist, Einsatz zeigt und eine gute Auffassungsgabe hat, ist genau richtig bei uns.

squeaker.net Tipp: Case Studies im Interview bei PwC

PwC setzt auf allen Bewerbertagen im Bereich “Advisory” Case Studies ein. Mit den eingesetzten Fallstudien soll das Praxiswissen der Bewerber:innen getestet werden.

Wann sollte man sich definitiv nicht bei Ihnen bewerben?

Wer Herausforderungen scheut und lieber im stillen Kämmerlein vor sich hin arbeitet als mit Kolleg:innen im Team zu arbeiten, der ist bei uns nicht gut aufgehoben. Gerade während der Busy Season, also in den Monaten von Oktober bis April, habenWirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer alle Hände voll zu tun. Für einen besseren Austausch mit dem Mandanten arbeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft vor Ort in den jeweiligen Unternehmen. Es kann vorkommen, dass Arbeitstage zwei bis drei Stunden länger dauern, um eine Prüfung fristgerecht abschließen zu können. Die dann oft anfallenden Überstunden können im Lauf des Sommers in Freizeit umgewandelt werden. Ein Jahresarbeitszeitkonto hilft dabei, dass auch keine Stunde verloren geht. Wer ungerne das gewohnte Umfeld verlässt und die zum Teil unterschiedliche Arbeitsauslastung zwischen Busy Season und den ruhigeren Monaten meidet, dem rate ich den Einstieg bei PwC nicht.

Was kann Sie im Vorstellungsgespräch positiv überraschen und welche Dinge bleiben Ihnen in schlechter Erinnerung?

Positiv ist, wenn jemand authentisch zeigen kann, dass er Lust auf den Job hat und das vorhandene Fachwissen in praktischen Mehrwert umsetzen kann. Im Arbeitsalltag hat die Beratung unserer Mandanten, der persönliche Austausch zu Sachfragen und die Lösung komplexer Aufgaben im Team eine ganz besondere Bedeutung. Daher ist es wichtig, Gelerntes praktisch umsetzen zu können. Fachkenntnisse sind dann „nur“ die Grundlage der Arbeit.
Ein Bewerbungsgespräch ist auch ein gegenseitiges Abtasten. Tritt der Bewerber authentisch auf und ist fachlich souverän, springt der Funke auf uns über. Ein Zeichen dafür kann sein, dass sich aus dem Bewerbungsgespräch eine gute Unterhaltung über die gängigen Fragen hinaus entwickelt. Gezielte und interessante Gegenfragen zeigen uns zum Beispiel auch, inwieweit sich der Kandidat über die Unternehmensinformationen hinaus Gedanken macht. Schlecht in Erinnerung bleibt, wenn man nur die Informationen der Unternehmenswebseite rezitiert.

Welche außergewöhnlichen Situationen haben Sie mit Bewerber:innen erlebt?

Eine Kandidatin erzählte im Vorstellungsgespräch von ihrem Hobby, klassischem Tanz. Mein Kollege, der mit mir gemeinsam das Gespräch führte, fragte kritisch nach. Er konnte sich die junge Dame wohl nicht wirklich Walzer tanzend vorstellen. Sie forderte ihn kurzerhand zum Tanz auf und schon wirbelten die beiden durch den Besprechungsraum. 

Wie sollten Bewerber:innen ihre Unterlagen gestalten?

Die individuelle Note kann man gut im Anschreiben herausarbeiten. Wir wollen vom Bewerber:innen wissen: Welche Motivation bringe ich mit, warum bewerbe ich mich und welche Qualifikationen bringe ich dafür mit. Es geht in erster Linie nicht darum, den Lebenslauf noch einmal zu rekapitulieren, sondern den für die Stelle entscheidenden Weg und die Beweggründe zu skizzieren. Hat er einen bestimmten Lebensweg eingeschlagen? Welche Vertiefungen hat er im Studium gewählt? Hat der- oder diejenige einschlägige Praktika gemacht? Engagieren sie sich außeruniversitär? Im Bereich Consulting sind das beispielsweise studentische Unternehmensberatungen oder Initiativen, in denen die Kandidat:innen Erfahrungen sammeln. Das sind die Punkte, die eine Kandidatin bzw. einen Kandidaten ausmachen und ihm Profil geben. Das sind die Punkte, die ich in einem Anschreiben begeistert lese. Es ist aber auch der einzige „Raum“, in dem die Bewerberin oder der Bewerber ihrer Kreativität den größten Lauf lassen kann. Für ein vergleichbares und objektives Auswahlverfahren haben wir einen standardisierten Bewerbungsablauf auf unserer Karriereseite.

Welche Dinge reizen Sie heute an Ihrem Job?

Als Wirtschaftsprüfer:in und Berater:in nehmen meine Kolleginnen und Kollegen eine große Verantwortung wahr: Mit unseren Testaten bestätigen wir, dass die Zahlenwerke der Unternehmen den Regeln entsprechen und sorgen so für Vertrauen in der Wirtschaft. Auf unsere Prüfung müssen sich Wirtschaft, Politik und Gesellschaft verlassen können. Das macht mich schon ein wenig stolz.

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