Der SQUEAKER Ratgeber
Studieren in Barcelona
Leben, Studieren und Arbeiten in Barcelona
Karriere in Barcelona: Spaniens Metropole zieht viele Studenten im Auslandssemester in ihren Bann. Leben, Studium und Berufseinstieg in Barcelona ist eine Herausforderung, bei der dich unsere Insider-Tipps unterstützen.
Barcelona ist wegen seiner besonderen Mischung aus Lifestyle und Karriere ein beliebter Anlaufpunkt für Squeaker. Hier erklären dir Insider, wie man in Barcelona eine Wohnung und einen Job findet, wie man Tickets für ein Barca Spiel bekommt und welche Bars angesagt sind.
Internationale Hochschulen und Unternehmen sind eine gute Ausrede, eine Zeitlang in einer der aufregendsten Städte Europas zu leben. Barcelona bietet mit seinen verschiedenen Universitäten und Business Schools viele Möglichkeiten für Studenten, ein Auslandssemester zu machen. Viele spanische und internationale Unternehmen haben in Barcelona Niederlassungen. Und zahlreiche Conventions und Messen ziehen Young Professionals verschiedener Branchen an. Die Stadt selbst hat durch fantastisches Nachtleben, Tapas, Gaudí, ihre Lage am Meer und das mediterrane Klima auch so einiges zu bieten.
Studieren in Barcelona
In Barcelona gibt es alleine 8 Universitäten und 3 Business Schools. Daran erkennst du bereits, wie groß die Auswahl an Studiengängen ist. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei.
Folgende Unis gibt es:
Öffentliche Universitäten in Barcelona:
- Universitat de Barcelona
- Universitat Autònoma de Barcelona
- Universitat Politècnica de Catalunya
- Universitat Pompeu Fabra
- Universitat Oberta de Catalunya
Private Universitäten in Barcelona:
Business Schools in Barcelona:
Wenn du an einer der öffentlichen Unis studieren willst, solltest du bereits Spanisch-Kenntnisse mitbringen, da hier die meisten Kurse auf Spanisch oder in Katalan angeboten werden. Für die Business Schools ist das nicht nötig, hier ist fast alles auf Englisch. Die ESADE bietet neben ihren MBA-Programmen auch ein normales Master-Programm sowie das CEMS Programm an.
Die Unis sind teilweise nicht direkt in der Stadt, ein Faktor, den du vielleicht in Betracht ziehen willst. Z.B. dauert es ca. 1 Stunde, um vom Stadtzentrum nach St. Cugat, zum ESADE Campus für das Masterprogramm, zu gelangen. Das MBA-Programm hingegen ist nur einen Steinwurf entfernt vom Konkurrenten IESE im Nobelviertel Pedralbes gelegen. Zusammen mit der IE in Madrid verfügt Spanien mit IESE und ESADE über drei Top-10 platzierte europäische Business Schools.
Arbeiten in Barcelona
Die Wirtschaft in Barcelona stützt sich stark auf den Tourismus. Dennoch gibt es viele internationale Unternehmen, die hier ein Office unterhalten. Die Deutsche Bank, Henkel, KPMG, PWC, Reckit Benkiser und Deloitte stellen nur eine kleine Auswahl dar. Namhafte Unternehmen aus Barcelona sind z.B. Desigual, Mango (Mode), SEAT (Auto), Vueling (Fluggesellschaft), Freixenet und Trovit, aber auch Unternehmen wie GasNatural Fenosa (Energie), Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya (Verkehr), Banco Sabadell (Bank).
Falls du dich für ein Praktikum oder einen Job in Barcelona interessierst, sendest du deine Bewerbung am besten direkt an das entsprechende Office. Den richtigen Ansprechpartner kannst du eventuell bei einer deutschen Niederlassung erfragen, oder auf der Unternehmenshomepage herausfinden.
Die bekannteste Job-Börse in Spanien heißt Infojobs.net. Weiter lohnt sich ein Blick auf loquo.com, indeed.es oder Simplyhired.es. Hier findest du tausende Angebote von lokalen Firmen. Eine Übersicht über alle ortsansässigen Unternehmen stellt einforma.com zur Verfügung.
Du solltest damit rechnen, dass fließendes Spanisch verlangt wird. Sollte die Arbeitssprache Englisch sein, handelt es sich in der Regel um ein ausländisches Unternehmen. Katalanische Firmen verlangen teilweise auch gesprochenes Katalan. Katalan ist nämlich die gängige Amtssprache, nicht Spanisch.
Falls du dein Auslandssemester in Barcelona durch ein Praktikum ergänzen willst, bietet oft auch die Universität einen Career-Service an, der dich bei der Praktikumssuche unterstützt.
In Barcelona finden auch zahlreiche Fachmessen, Konferenzen oder Team-Offsites statt, da es nicht schwer ist, Manager aus dem kalten Norden zu einem Ausflug in diese pulsierende Stadt zu überreden. Die größte Messe und ein jährliches Spektakel für Telekommunikationsinteressierte ist der Mobile World Congress / 3GSM im Januar / Februar.
Wohnung in Barcelona suchen – Wie du in die eigenen vier Wände kommst
In Barcelona sind die Mieten verglichen mit Deutschland relativ hoch. Daher sind WGs weit verbreitet und leicht zu finden. Der Wohnungsmarkt ist sehr schnelllebig, sodass es gut möglich ist, innerhalb von 1-2 Wochen eine passende Unterkunft zu finden. Zwar kannst du dich vor deiner Ankunft in Spanien schon im Internet informieren und möglicherweise bereits erste Besichtigungstermine vereinbaren, doch oft sind Zimmer innerhalb weniger Tage vergeben, sodass sich eine Suche lange im Voraus kaum lohnt. Am einfachsten findest du Angebote über Internetportale, die teilweise kostenpflichtig sind, die Suche jedoch stark erleichtern.
Hier eine kleine Auswahl:
- loquo.com (vor allem für Privatangebote)
- easypiso.com
- barcelonaroom.com
- barcelona-home.com (v.a. für Aufenthalte von wenigen Wochen bis Monaten)
- enalquiler.com
- servicesabroad.com
- shbarcelona.com (ein renommierter Makler)
- idealista.com
- fotocasa.es
- SuiteLife.es (für short-long term Appartments)
Für Studenten bietet auch oft die jeweilige Universität ein „Schwarzes Brett“ an.
Da auch Hotels nicht gerade günstig sind, willst du für die Zeit der Wohnungssuche vielleicht in einem der vielen Hostel unterkommen.
Es ist auf jeden Fall wichtig, die Wohnung zu besichtigen, um festzustellen wie viele Leute tatsächlich dort wohnen und wie groß bzw. in welchen Zustand die Räume sind. Schließe niemals einen Mietvertrag ab, wenn du nur Bilder der Wohnung gesehen hast oder noch nicht den Schlüssel in der Hand hast. Es gibt auch ein paar Betrüger: Überweise niemals Geld ins Ausland, bevor du tatsächlich in der Wohnung warst. Angebote, die zu gut klingen, um wahr zu sein, sind es üblicherweise auch nicht.
Außerdem unterscheiden die Spanier zwischen „interior“ und „exterior“ Zimmern. „Interior“ bedeutet hier, dass das Zimmer kein Fenster nach draußen hat, also in der Mitte der Wohnung liegt. Im Stadtzentrum sind Zimmer meist nicht größer als 7-10m², da müssen wir Deutsche uns erst mal dran gewöhnen.
Schließlich solltest du dich darauf gefasst machen, die meisten Zimmer abends ab 9 Uhr zu besichtigen, da die Vermieter dann erst Zeit haben. Das verlangt eine gute Koordination.
Durchstöbere weitere Insider-Berichte von squeaker.net-Mitgliedern über Städte, in denen sie studiert, gearbeitet und gelebt haben oder schreibe einen Erfahrungsbericht über deine Stadt.
Stadtteile in Barcelona
Barcelona ist in mehrere Stadtteile sogenannten „Barris“, aufgeteilt. Hier findet ihr die Top 5 neighbourhoods, die bei Studenten und Young Professionals ziemlich angesagt sind. Je nachdem, wo du arbeiten oder studieren wirst, solltest du versuchen auch dort zu wohnen, da es, besonders in der Rushhour, mit der Metro oder dem Bus bis zu einer Stunde dauern kann, die Stadt zur Hälfte zu durchqueren.
Die zentralsten Viertel sind Eixample, Gracia, Barri Gotic und El Raval.
Wie hoch die Miete ausfällt, hängt vom Viertel ab. Du solltest aber mit mindestens 380-450 Euro für ein WG-Zimmer, bzw. 800–1.200 Euro für eine Zweizimmerwohnung rechnen. Es ist außerdem üblich, beim Einzug eine Kaution in Höhe von 1-2 Monatsmieten zu bezahlen. Achte darauf, dass eine klare Regelung bezüglich der Nebenkosten getroffen wird. Am besten diese sind bereits im Mietpreis enthalten, so kann es später nicht zu Problemen bei der Abrechnung kommen. Üblich sind übrigens auch Mietverträge über 11 Monate, nicht wundern.
Nahverkehr in Barcelona
Die öffentlichen Verkehrsmittel lassen in Barcelona keine Wünsche offen. Das Metronetz ist ausgezeichnet ausgebaut, so dass du fast alle Ecken Barcelonas am schnellsten mit der U-Bahn erreichen kannst. Im Durchschnitt kommt alle 2,5 Minuten eine Bahn und das von morgens 5 und unter der Woche bis 00.00 Uhr, am Wochenende durchgehend. Ein paar Insider Tipps zur Barcelona Metro gibt’s natürlich auch.
Der gesamte öffentliche Verkehr ist verbunden, so dass du dein Ticket sowohl für Bus und Metro, als auch für die Züge nutzen kannst. Die Züge halten teilweise an den gleichen Stationen wie die Metro und den beiden Bahnhöfen. Die Bushaltestellen gibt es ebenfalls reichlich, doch fährt der Bus oft erst kreuz und quer durch die Stadt oder bleibt in der Rushhour stecken, bevor er sein Ziel erreicht, so dass er nicht gerade das schnellste Fortbewegungsmittel ist.
Natürlich kannst du für jede Fahrt Einzeltickets kaufen, ein 10er-Ticket ist jedoch eine viel günstigere Alternative. Das bekommst du an allen Ticket-Automaten unter der Bezeichnung „T-10“ für derzeit knapp 8 Euro.
Die Metro ist, wie auch die ganze Stadt, sehr sauber und wirklich angenehm zu nutzen. Trotzdem gilt hier wie an allen Orten in Barcelona, an denen sich viele Menschen aufhalten: „Achte auf Taschendiebe!“ Daher am besten keine großen Taschen mitnehmen, das Portemonnaie nicht in der hinteren Hosentasche aufbewahren und niemals Taschen oder Jacken aus den Augen lassen. Zur Veranschaulichung lies einfach 5 wahre Geschichten, die dir helfen einen Taschendieb zu enttarnen.
Taxis sind deutlich günstiger als in Deutschland. Für 7-10 Euro kommst du praktisch überall innerhalb der Stadt hin. Für Flughafen, Bahnhöfe und Gepäck sowie nachts und an Wochenenden gibt es Zuschläge. Eine Taxifahrt vom Flughafen in die Stadt kostet somit rund 20-25 Euro, ist aber mit rund 15 Minuten der schnellste Weg. Du erkennst freie Taxis an ihrem grünen Licht und kannst sie an jeder Kreuzung leicht bekommen. Trinkgeld wird nicht erwartet.
Kommunikation: Telefon und Internet in Barcelona
In den meisten Wohnungen ist ein Festnetz- und Internetanschluss bereits vorhanden. Falls es noch kein Internet gibt, kann dieses meist innerhalb einer Woche angemeldet und genutzt werden. Allerdings sind an dieser Stelle Spanischkenntnisse ein großes Plus, da du nicht davon ausgehen kannst, dass der Anbieter Englisch spricht. Telefonica ist zuverlässig und es gibt eine mehrsprachige Telefonnummer, die man auch aus dem Ausland anrufen kann. Andere Anbieter sind günstiger, aber auch weniger zuverlässig.
Für dein Handy bietet sich, bei Aufenthalten kürzer als 1 Jahr, eine Prepaid-Karte an. Die günstigste für Telefonate in Spanien gibt es aktuell bei YOIGO. Für Telefonate nach Deutschland gibt es entweder Skype, oder eine Prepaid-Karte von Lebara. Für Studenten gibt es noch Studentsphone mit speziellen Angeboten für IESE und ESADE Studenten. Beim Kauf der Karte musst du, wie auch bei vielen anderen Aktionen, wie z.B. der Entgegennahme eines Pakets oder Bezahlen mit Karte, deinen Personalausweis vorzeigen.
Kultur und Sights: Auf den Spuren Gaudís
Ganz Barcelona ist durch den katalanischen Architekten und Künstler Antoni Gaudígeprägt. Von ihm stammen der Parque Güell, die Casa Batlló, die Casa Milà, und als sein wohl berühmtestes Bauwerk die Sagrada Família, an der noch heute gebaut wird. Absolut sehenswert!
Außerdem gibt es in Barcelona eine ganze Reihe Museen. Das bekannteste ist das Picasso Museum, in dem frühe Werke des Künstlers ausgestellt sind.
Auf die Spitze des Hausbergs von Barcelona, den Montjuïc, kannst du mittels einer Seilbahn fahren. Dort findest du eine alte Burg aus dem Jahre 1751, ein Miró Museum und noch einige andere Sehenswürdigkeiten, die du bei deinem Abstieg zu Fuß besichtigen kannst.
Auf der Spitze des Tibidabo befindet sich die katholische Kirche Sagrat Cor, von deren Plattform sich ein fantastischer Blick über die Stadt bis hinunter zum Meer eröffnet. Außerdem gibt es einen historischen Freizeitpark.
Schließlich gilt es natürlich die „Rambla“ zu erkunden. Die Rambla führt vom Plaça Cataluna, dem Zentrum der Stadt, direkt hinunter zum Hafen. Sie ist ein absolutes Muss für jeden Touristen, daher jederzeit voller Menschen und ein Paradies für Taschendiebe. Achte hier ganz besonders auf deine Wertsachen! Auf der Rambla finden sich zahlreiche Straßenkünstler und Marktstände, aber auch Restaurants und Geschäfte, die komplett auf Touristen ausgelegt sind. Hier liegt auch der Markt Boqueria, auf dem frische Lebensmittel aller Art angeboten werden. Sehr spanisch und daher sehenswert.
Am Ende der Rambla gelangst du direkt zum Hafen Barcelonas, in dem du über eine großzügige Promenade bis hinüber zum Anfang des Stadtstrandes wandern kannst. Solange noch nicht zu viele Touristen in der Stadt sind, findest du hier ein paar schöne Plätzchen, doch sobald es etwas wärmer wird, ist der Strand komplett überfüllt. Daher bietet es sich an, für einen Strand-Tag die Stadt zu verlassen und in einen der kleinen Orte um Barcelona zu fahren, z.B. nach Masnou oder Sitges. Diese Plätze sind bei Touristen kaum bekannt und daher um einiges ruhiger.
Barcelona Nightlife: Chupitos, Clubs und Bars – 7 Tage pro Woche
Barcelona schläft nie. Egal an welchem Wochentag es dich hier ins Nachtleben zieht, die Bars und Clubs sind voll.
Die Spanier treffen sich gegen 22 Uhr zum Abendessen in einer der vielen Tapas-Bars, wo man Tapas für alle bestellt und die Rechnung am Ende geteilt wird. Getrennte Rechnungen sind undenkbar. Wir mögen besonders:
- Cervezeria Catalana
- Vaso de Oro
- La Flauta
- La Champaneria
Gegen Mitternacht geht es zum Vorglühen weiter in eine Bar, in der die Getränke günstiger sind als in den Clubs. Typisch spanisch sind die sogenannten „Chupitos-Bars“, die auf jeden Fall ein Abenteuer wert sind. Chupitos sind Drinks in Schnappsgläsern, oft serviert mit einer kleinen Showeinlage. Eine empfehlenswerte sehr stylishe und große Bar ist das „Opium Cinema“.
Gegen 2 Uhr geht es dann Richtung Club, in dem es meistens erst nach 3 Uhr so richtig voll wird. Hier sollte in Barcelona tatsächlich jeder finden, wonach er sucht. Die Clubs bieten alle Arten von Musik an und variieren durch alle Stile und Preisklassen. In denen, die keinen Eintritt verlangen, sind dafür oft die Getränke teurer. So kann man für ein Bier schon mal 10 Euro bezahlen.
Viele Clubs haben einen Tag in der Woche, an dem sie eine spezielle Party anbieten oder regelmäßig Bands spielen lassen, z.B. „Nasty Mondays“ im Apolo. Die Creme de la Creme der Clubs sind „Opium Mar“ und Sutton.
Falls du studierst, erkundige dich bei deinen Mitstudenten, ob es eine Gästeliste gibt, auf der du dich eintragen kannst. Das wird oft von einheimischen Studenten organisiert und erspart dir so manches Mal den Eintrittspreis oder halte einfach nach Flyern auf Las Ramblas Ausschau. Donnerstags gibt es von den MBA-Studenten der IESE immer die „Bar of the Week“, an der auch einige Young Professionals teilnehmen. Du musst nur jemanden kennen, der weiß, wo die „BoW“ stattfindet – dies wird erst Donnerstagmittag bekannt gegeben. Eine von Expats geleitete Mailingliste über angesagte Parties und Locations ist BarcelonaByUs.
Besondere Partystimmung verbreitet sich in der ganzen Stadt, wenn „Barca“ spielt. Dann sind alle Bars voller Menschen, die dort das Spiel sehen wollen und es ist kaum möglich, sich dem Fußball-Fieber zu entziehen. Natürlich gibt es einige Tipps wie du am besten einen Besuch bei einem Barca-Spielorganisierst.
City Insider
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Arbeitserlaubnis NIE beantragen
Um in Spanien zu arbeiten brauchst du eine sogenannte NIE (Número de Identificación de Extranjeros). Hierfür muss man sich bei der lokalen Polizeistelle anmelden. Die NIE braucht man auch für die Anmeldung eines Fahrzeuges und manchmal für ein Bankkonto. In der Expat-Community „Barcelona für Deutsche“ finden sich einige wertvolle Tipps zum Arbeiten in Barcelona.