Alles in allem ist der Prozess wahnsinnig gut organisiert. Es werden Mappen ausgegeben, mit einem individuellen Ablaufplan. Darüber hinaus wird ein gemeinsames Mittagessen angeboten und in den Pausen zwischen den einzelnen Aufgaben besteht Zeit mit Studierenden der Universität zu reden. Auch die Ankunft am Tag vor dem eigentlichen Bewerbungstag ist sehr hilfreich, entspannt und man knüpft erste Kontakte zu Leuten, die man später im Studium wiedersieht.
Zunächst muss man online seine persönlichen Daten und Zeugnisse einstellen, sowie einen Fragebogen ausfüllen. Dieser besteht aus 10 -15 Fragen, die kurz und knackig beantwortet werden sollen. Es handelt sich um Fragen wie "Welche Frage ist in Ihrem Erststudium ungestellt bzw. unbeantwortet geblieben?", "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie: Welche war das bei Ihnen?" und "Wo irren Ihre Studiums- und Arbeitszeugnisse?". Besteht man diese "Vorsondierung" wir man zu einem 2tägigen Auswahlverfahren eingeladen (100€). Dieses findet im Vorfeld des Studiums 3-4 mal statt. In dieser Auswahlkommission sitzen Professoren, Studenten und externe Gutachter aus der Wirtschaft. An diesen Tagen wird zunächst das Verhalten in einer Gruppendiskussion/Gruppenpräsentation beobachtet und bewertet - wir diskutierten das Thema "Internetsicherheit" und sollten 7 Leitsätzen für das zukünftige Vorgehen finden. Es folgen zwei Einzel-Gespräche mit jeweils 2 Kommissionsmitgliedern. Diese Gespräche sind sehr intensiv und verlaufen sehr unterschiedlich. Während einige von regelrechtent "Stress-Interviews" berichteten, waren meine Gesprächspartner eher an meinem bisherigen Werdegang interessiert. Außerdem absolvierte ich an diesem Tag noch einen Englisch-Test, dieser wird verlangt, wenn man keinen gültigen ToEfl oder ähnliches vorweisen kann, aber ist relativ einfach. Er besteht aus einem Multiple-Choice Grammatik-Teil und einem Essay-Teil den man zu einem vorliegenden Paper anhand von Leitfragen schreiben soll. An diesen Tagen wird neben fachlichen Kompetenzen sehr viel Wert auf Persönlichkeit gelegt, was ich sehr angenehm finde.
In den zwei Gesprächen mit jeweils zwei Kommissionsmitgliedern aus Wirtschaft, Universität und Studenten gibt es keine festgelegten Fragen. Vielmehr gestalten sich die Gespräche/Interviews sehr unterschiedlich. Die ersten beiden Gutachter - ein Professor und ein Herr aus der Wirtschaft - unterhielten sich mit mir auf sehr fachlicher Ebene und waren am Inhalt meines Studiums, meiner Bachelorarbeit und an meinen Statistik-Kenntnissen interessiert. Darüber hinaus stellten sie fragen zu meiner Persönlichkeit und gingen dabei sehr auf mich ein. Sie waren durchaus kritisch und brachten mich mehr als einmal in Situationen, in denen ich nicht wusste was ich sagen soll. Das zweite Gespräch bestehend aus einem Professor und einem Studenten war ganz anders. Diese orientierten sich an meinen Antworten aus dem eingesandten Fragebogen und das gesamte Gespräch war wesentlich persönlicher. Diese Gespräche werden sehr individuell gestaltet und hinterher entscheiden die 4 Gutachter gemeinsam über die Zulassung zum Studium. Es geht darum, sich authentisch und kompetent zu verhalten und sich durch schwierige Fragen oder Kritik/Provokation nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Dies ist meines Erachtens wichtiger, als der eigentliche Inhalt einiger Antworten.
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