Insgesamt war ich besonders mit dem Interviewtag sehr zufrieden. Alle 5 Interviewer waren äußerst nett und haben einen nie versucht, "auf das Glatteis zu führen". Das Gesprächsklima war stets nett und respektvoll. Der große Vorteil gegenüber einem klassischen Assessment Center Tag liegt meiner Ansicht nach darin, dass man als Bewerber wesentlich mehr von der Firma und den Menschen dahinter erfährt. Die Gespräche waren stets Dialoge und keine extreme Selbstpräsentation meinerseits. Ich konnte dadurch viel über die Werdegänge meines Gegenübers erfahren und damit verbunden die Möglichkeiten im Unternehmen.
Zu Beginn musste ich mich beim Online Jobportal der BASF anmelden, sämtliche persönliche Daten zu Ausbildung, Berufserfahrung, Sprachkenntnissen, sonstigem Engagement und weiteren Kenntnissen eingeben. Weiterhin muss man relevante Dokumente, wozu auf jeden Fall ein Anschreiben und Lebenslauf jeweils in englischer Sprache sowie Zeugnisse, Zertifikate oder sonstige Auszeichnungen gehören, hochladen. Im zweiten Schritt wurde ein Telefoninterview durchgeführt und im letzten Schritt folgte ein kompletter Interviewtag vor Ort bei der BASF in Ludwigshafen. An diesem Tag hatte ich 5 Interviews (jeweils 45-60 min). Das erste war mit einem Personaler, die restlichen mit Ingenieuren, zwei direkt aus meiner zukünftigen Abteilung, zwei aus fachfremden Abteilungen. Am Ende des Tages treffen sich alle 5 Interviewer beim Oberchef und treffen gemeinsam eine Entscheidung.
Allgemein wurde sehr viel Wert auf die Motivation des Bewerbers gelegt. Dies wurde vor allem deutlich, indem immer wieder gefragt wurde, warum man sich exakt für diesen Studiengang, für diese Universität, für diesen Auslandsaufenthalt, etc. entschieden hat. Selbstverständlich wurde auch gefragt, warum man bei diesem Unternehmen (der BASF) arbeiten möchte und welche wichtigen Kompetenzen/Erfahrungen man persönlich in die Firma einbringen kann. Ebenfalls viele Fragen zielten auf die Team- und Kommunikationsfähigkeit des Bewerbers. Beispielsweise sollte man seine eigene Teamfähigkeit auf einer Skale von 1 (schlecht) bis 10 (perfekt) einschätzen. Sofern man nicht 10 wählt, wurde gefragt, wo man sich verbessern kann. Falls man im Ausland war, fragen Sie gern, wie man sich vor Ort eingelebt hat und neue Leute kennengelernt hat. Auch häufiger fragten Sie, ob man bereits einmal, eine richtige Fehlentscheidung getroffen bzw. einen großen Fehler gemacht hat und was man daraus gelernt hat. Einmal wurde gefragt, was ich unter Nachhaltigkeit verstehe und inwiefern ich bereits damit in Kontakt kam bzw. ob ich in diesem Bereich bereits etwas "leisten" konnte.
Es sollte meiner Meinung nach selbstverständlich sein, dass man natürlich und authentisch ist, sowohl während des Telefoninterviews als auch und vor allem während des Interviewtags. Die 5 Interviewer stellen teilweise die gleichen Fragen und merken in ihrem Abschlussgespräch sofort, wenn jemand etwas vorspielt. Natürlichkeit und Ehrlichkeit sind selbstverständlich. Weiterhin ist es sehr wichtig, seine Stärken zu kennen und diese auch selbstbewusst zu äußern. Andererseits ist es mindestens genauso wichtig, dass man immer bereit ist, sich zu verbessern und dazu zu lernen. Nobody is perfect und der Beruf bedeutet lebenslanges Lernen!
Zu meiner Freude habe ich eine sehr positive Rückmeldung erhalten und erhielt nach dem Interviewtag das entsprechende Jobangebot.
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