Erfahrungsbericht Februar 2011
Bewerbung bei Capgemini Invent
Berlin 2010

Bewerbung Unternehmen - Capgemini Consulting

Zusage
Beworben im Jahr:
2010
Karrierelevel:
0-3 Jahre Berufserfahrung
Beworben als:
Senior Berater

Feedback an das Unternehmen

Der Auswahlprozess kann als veraltetet betrachtet werden. Die mathematische Verengung läuft dem Diversikationsgedanken der Mitarbeiterteams entgegen. Dies führt in der Summe dazu, dass in allen Beratungen das gleiche Denken und die gleiche Herangehensweise vorherrschen. Insofern sind die die Beratungen bei der Auswahl nicht Up-to-Date, sondern laufen ihrer eigenen Entwicklung hinterher. Der Schein bestimmt das Sein. Wirkliche Innovation - auf welcher Ebene auch immer - ist frei von Zielorientierung, Struktur und vorherrschendem Denken. Das proklamierte produktive Dissens reicht dafür nicht aus. Freitagstermine, an denen die Berater vollkommen fertig und mir ihren Gedanken im Wochenende sind, schon gar nicht.

Beschreibung des Bewerbungsprozesses

1. Einreichung aller Bewerbungsunterlagen (ab Abi bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt). Bei direkter Kontaktaufnahme wird auf ein Anschreiben und Foto verzichtet. 2. Einladung via Telefon und/oder E-Mail mit allen Daten zur Anfahrt und Fahrtkostenerstattung. 3. Rückfragen zum Ablauf wenig sinnvoll, da dieser immer gleich. Symapthiepunkte gibt es nicht.

Weitere Fragen und Inhalte aus den Interviews

1. Runde: Wie viel Smarties passen in einen Smart? - Volumenberechnung Smart und Smarties - realistische Annahmen treffen: A Variante: - 2,5m x 2,0m x 2,0m (Smart) - 1cm x 1,0cm x 0,5cm (Smartie) B Variante: Flächen- bzw. Umfangberechnung für Kreis etc - Wichtig: Umrechnung von Kubikmetern und Kubikcentimetern berechnen. 2. Ein Versicherungsunternehmen hat eine Software entwickelt und fragt Sie, ob und wie sie diese Software am Markt anbieten kann. Fragen I: - Was für ein Versicherungsunternehmen? - Wofür und für wen wurde die Software entwickelt? - Was kann die Software besonders gut (USP?)? Antwort I: - Krankenkasse - Abrechnung der eingereichten Artzrechnungen bei den Krankenkassen - Die Software bringt eine Zeitersparnis bei der Eingabe von Belegen. Frage II (entscheidend!): - Wie hoch ist die Zeitersparnis, die mit der Software zum Prozess (händisch oder alte Software) ohne die Software erreicht wird? Antwort II: ca. 3 Minuten Frage III (auch entscheidend!): - Wieviele Abrechnungsvorgänge gibt es im Jahr in Deutschland insgesamt? - Wieviele ca. bei den jeweiligen Krankenkassen? ANNAHMEN TREFFEN! Antwort III: - Ca. 2 Mrd. Abrechnungsvorgänge im Jahr. Frage IV: - Wie hoch ist die Zeitersparnis (3 Minuten) bei 2 Mrd. Abrechnungs-vorgängen insgesamt in Minuten/Stunden/Tagen/Wochen? - Wie hoch ist die durchschnittliche Arbeitszeit eines angestellten Mitarbeiters, der diese Vorgänge händisch macht? Antwort IV: - 3 Minuten x 2 Mrd. Abrechnungsvorgänge. - Durchschnittlicher Arbeitstag (8 Stunden) x durchschnittlicher Arbeitsmonat (20,5 Tage) x 12 Monate - 30 Tage Urlaub ./. Feiertage ./. durchschnittliche Anzahl von Krankheitstagen. Tranfer zwischen den beiden Größen herstellen! - Wie viel entspricht die Zeitersparnis der Software ausgedrückt in der Anzahl der Mitarbeiter? Oder anders gefragt: - Wie viele Mitarbeiter lassen sich durch die Zeitersparnis einsparen? Dies ist als komparativer Kostenvorteil gleichzeitig ein Verkaufsargument. Zusätzlich könnte man noch argumentieren, dass die neue Software weniger Fehler macht und dadurch zusätzlich Zeit einspart. Jetzt noch folgende Fragestellungen berücksichtigen? - Passt der Vertrieb der Software zum Kerngeschäft? - Was kostet der Aufbau eines Vertriebs? (1 x Leitung (ca. Jahresverdienst Euro 100.000, ca. 10 Angestellte (Durchschnittslöhne nehmen á Euro 40.000 - 50.000) Jetzt die große Rechnung anstellen: Erlös: Verkauf oder Lizenz der Software (Wird vorgegeben oder Annahme treffen) Kosten: Entwicklung und Vertriebsorganisation Gewinn: nach Abzug aller Kosten ca. 5 Mio. im Jahr. Achtung: Die erste Empfehlung könnte lauten, dass die Software am Markt angeboten werden sollte. ABER: Unbeding die Rendite beachten. Der ganze Aufwand bzw. die Investionskosten und der Gewinn lassen sich über den Kapitalmarkt z. B. durch Zinserträge etc. einfacher verdienen. Zudem gehört dieses Feld nicht zum Kerngeschäft. Insoferen hat der Berater den Vertrieb der Software nicht empfohlen. - Weitere Brainteaser in der gleichen Runde. a) Man hat zwei Kanister. Der Eine hat ein Füllvermögen von 5 Litern, der Andere von 3 Litern. Wie bekomme ich heraus, wieviel 1 Liter sind? b) 9 Kugeln. Eine davon wiegt weniger, die Anderen alle gleich viel. Wie bekomme ich mit zwei Wiegevorgängen heraus, welche die Kugel mit dem niedrigeren Gewicht ist. 3. Runde Frage: Wie viele Baumärkte gibt es in Deutschland. Lösungsweg: 1. Wie viele Einwohner hat Deutschland? (Antwort: 82 Mio.) 2. Stadt mit durchschnittlicher Anzahl von Bürgern nehmen. Dürfte in Deutschland bei ca. einer halben Million liegen (Nürnberg, Leipzig, Düsseldorf). 3. Wie viele Baumarktmarken sind einem bekannt? 4. Beachten, dass jede Marke wahrscheinlich einen Baumarkt im innenstädtischen Bereich hat und einem in der Peripherie (Umland) (je nachdem kommt man auf 10 - 15 Baumärkten auf 500.000 Einwohner) 5. Anzahl der durchschnittlichen Baumärkte pro 500.000 Einwohner auf 82 Mio. Bürger umrechnen 6 . Ergebnis vorstellen.

Exklusive Insider-Tipps für die SQUEAKER-Community

- Das A und O ist, um einen Fall überhaupt lösen zu können, die entscheidenden Fragen zu stellen. Darauf wird besonders Wert gelegt. - Flipchart benutzen und das Gespräch führen - Wer nicht fit in Kopf- und Überschlagsrechnen ist, der kommt nicht durch. - Alle Fälle sind mit dem einfachen Menschenverstand zu lösen. Es wird nichts Außergewöhnliches abverlangt. - Geistige Hochleistungen braucht man für andere Dinge aber nicht zum Lösen von Fällen in der Beratung. - Alles funktioniert nach dem Prinzip: Umsatz ./. Kosten = Gewinn in einer jeweils abgewandelten Form. Einen entscheidenden Tipp am Ende: Es ist für fast alle Beratungen wichtig, dass die Berater in der Lage sind, eine gewisse Seniorität auszustrahlen. Von daher ist es nicht nur wichtig sehr ruhig zu bleiben, sondern zudem insgesamt eine gewisse Gelassenheit und Bescheidenheit an den Tag legen zu können.

Feedback des Unternehmens

Feedback ist Feedback; der Andere hat das Wort. Rückfragen sind durchaus erlaubt, den Versuch etwas zu relativieren sollte vermieden werden. Es ist wichtig für einen, um zu sehen, wie man auf Andere wirkt. Alles Fachliche ist sowieso relativ und tagesabhängig. Insofern hat man danach eine Standortbestimmung über die Wahrnehmung bwz. Wirkung der eigenen Personen gegenüber Dritten.

Gesamtbewertung
schlecht
Schwierigkeitsgrad
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