Mehr Informationen im Vorfeld zu dem Gespräch. Weniger Stressfragen.
Kurze Online-Bewerbung, schnelle Rückmeldung von HR-Abteilung mit Einladung (in der bereits darauf folgenden Woche) zum Vorstellungsgespräch. Fahrtkosten müssen zuerst ausgelegt werden, Formular zur Erstattung wird jedoch beigelegt. Das Interview findet in Bonn statt. Die beiden Gesprächspartner erschienen pünktlich zum Interviewtermin und begrüßten mich freundlich. Einer der beiden war Associate und hat seine Karriere bei der Telekom als Trainee begonnen, der andere kam von BCG und arbeitet nun als Senior Consultant im CSP der Telekom. Zuerst sollte ich mich auf englisch vorstellen (wichtig hierbei: Nicht nur Lebenslauf runterrattern, sondern roten Faden hervorheben). Im Anschluss wurde ich ausführlich zu meiner Motivation und meinem bisherigen Lebensweg befragt. Hierbei sollte man sich darauf einstellen ordentlich auseinander genommen zu werden. So bestand der erste Teil (ca. 1 Stunde) fast ausschließlich aus Stressfragen: Warum so schlechte Mathenoten im Abi? Warum Telekom CSP, McK und BCG finden sie doch eigentlich viel besser oder nicht? Warum waren sie nur 1 Jahr bei studentischer UB, haben Sie sich verkracht? In Ihrem letzten Praktikum durften sie doch bestimmt nur Excel und PowerPoint bedienen, war das ein Problem für Sie? Unter welchen Umständen hätten Sie überhaupt keine Lust auf den Job? Wichtig hierbei ist immer im Hinterkopf zu behalten, dass die beiden Berater eigentlich sehr nett sind und den Bewerber nur testen wollen: Bleibt der Bewerber ruhig vor dem Kunden? Kann er gut mit Stresssituationen umgehen? etc. Außerdem wurde ich ausführlich zum Unternehmen befragt: Wie groß sind die Margen bei der Telekom? Warum sollte die Telekom die US-Tochter T-Mobile verkaufen? Was sind aktuell die 3 dringendsten Themen bei der Telekom? Hier reicht es definitiv nicht, nur die Homepage zu studieren, sondern es ist notwendig sich ausführlich vorzubereiten. Nach einer Stunde wird Zeit gegeben für einen Market-Sizing-Case: "Wieviel Umsatz kann die Telekom in einem Jahr zusätzlich machen, wenn sie Spotify für einen Aufpreis zum Mobilfunktarif im Premiumpaket anbietet?". Hierbei wird der Bewerber nach kurzer Zeit für Rückfragen 15 Minuten allein gelassen und bekommt dann noch 15 Minuten zum Präsentieren. Dabei sind Struktur, eine gute Argumentation (es kommen in jedem Fall challenging questions) und richtige Rechnungen besonders wichtig. Zum Schluss bleibt noch Zeit für Rückfragen zum Praktikum. Die (positive) telefonische Rückmeldung kam bereits (wie wohl üblich im CSP) zwei Stunden nach dem Gespräch. Alles in allem war der Gesprächsverlauf sehr professionell, auch wenn der Fokus auf Stressfragen teilweise etwas anstrengend war und manchen evtl. ein falsches Bild von den eigentlich sehr sympathischen Beratern vermittelt. So war das telefonische Feedback zwar ebenfalls kritisch, aber auf eine andere etwas nettere Art und Weise. Ich hatte bereits bei mehreren externen und internen Beratungen (erfolgreiche) Gespräche und muss sagen, dass das bei der Telekom im CSP mit Abstand das anspruchsvollste und forderndste war. Ich kann jedem Bewerber nur eine sehr gewissenhafte Vorbereitung ans Herz legen.
allgemeine Fragen: Warum Telekom CSP? Warum Beratung? Wo sehen Sie sich in 5 Jahren? Fokus auf Stressfragen: Warum so schlechte Mathenoten im Abi? Warum Telekom CSP, McK und BCG finden sie doch eigentlich viel besser oder nicht? Warum waren sie nur 1 Jahr bei studentischer UB, haben Sie sich verkracht? In Ihrem letzten Praktikum durften sie doch bestimmt nur Excel und PowerPoint bedienen, war das ein Problem für Sie? Unter welchen Umständen hätten Sie überhaupt keine Lust auf den Job? Schaffen Sie ihr Studium überhaupt in Regelzeit oder ist das ein Problem? Wollen Sie überhaupt langfristig bei der Telekom arbeiten? Market-Sizing-Case: "Wieviel Umsatz kann die Telekom in einem Jahr zusätzlich machen, wenn sie Spotify für einen Aufpreis zum Mobilfunktarif im Premiumpaket anbietet?"
1. Telekom kennen (nicht nur Homepage studieren): Margen, Hauptgeschäfte, wichtigste Entscheidungen in nächster Zeit. 2. Im Stressinterview ruhig bleiben! 3. Market-Sizing-Cases üben.
negativ: Zu wenig Insiderwissen teilweise zu verkopft, zu analytisch positiv: Gute analytische Denkweise Sehr guter Case Fazit: Wenn der Case nicht so gut gewesen wäre, wäre auf Grund des mangelndem Wissens über das Unternehmen eine Absage erfolgt.
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