Erfahrungsbericht August 2017
Bewerbung bei E.ON Inhouse Consulting
Essen 2017

Bewerbung Unternehmen - E.ON Inhouse Consulting - ECON

Beworben im Jahr:
2017
Karrierelevel:
Berufseinsteiger:in
Beworben als:
Consultant

Feedback an das Unternehmen

Insgesamt fairer, aber durchaus anspruchsvoller Prozess.

Beschreibung des Bewerbungsprozesses

1. Unternehmenspräsentation & Selbstvorstellung (ca. 30 Minuten) - Jeder Teilnehmer stellt sich kurz vor (Universität und bisherige "Touchpoints" mit der ECON") - Die Unternehmenspräsentation findet mit einem Member of the Board statt, wobei es aufgrund der bisherigen Erfahrungen der Teilnehmer eigentlich nur eine Q&A-Session war #Tipp: Am Besten bereits im Vorfeld "schlaue" Fragen überlegen, wobei dieser Teil nicht in die Wertung einfließt 2. "Logiktest" (ca. 30 Minuten eingeplant) - Jeweils 6 Minuten pro Aufgabentyp - Für jeden Test gibt es im Vorfeld Beispielaufgaben - Tests wurden auf einem iPad durchgeführt a. Aufgabentyp: Diagramme analysieren bzw. Aussagen (wahr/falsch/keine Aussage möglich) bewerten. - Man bekommt + 2 Punkte, wenn es korrekt ist oder -1 Punkt, falls man die Aussagen nicht korrekt bewertet - Es ist möglich Aufgaben zu überspringen (0 Punkte) - Man hat für jede Aussage so viel Zeit wie möglich, d.h. es springt nicht automatisch weiter - Insgesamt sind 18 Aussagen zu treffen - Man muss zuerst auf Basis der Aussage die richtigen "Tabs" (z.B. Mitarbeiter, Ausblick, Marktübersicht) auswählen und dann das dort aufzufindende Diagramm/Tabelle analysieren b. Aufgabentyp: Sudoku mit Symbolen (Dreieck, Kreis, Stern, Fünfeck, Plus) - Man findet jeweils ein teilweise vorausgefülltes Sudoku vor und muss für eine markiertes Feld das korrekte Symbol finden - Unmarkierte Felder kann man als Stütze beliebig ausfüllen - Umso mehr man richtig hat, desto schwieriger/Größer werden die Sudokofelder - Wiederum wird es einfacher, wenn man zwischendurch mal wieder Fehler einbaut #Tipp: Die ersten, einfachen Felder erstmal mit Überlegung richtig lösen #Tipp: Die Aufgaben (beide) sind wirklich 1 zu 1 die gleichen wie im Onlinetest für das Traineeprogramm von Daimler. Falls Daimler für euch nicht in Frage kommt, könnt ihr euch dort "aus Spaß" bewerben. Die Einladung zum dortigen Online AC erfolgt meiner Meinung fast automatisch, d.h. wenn euer Profil für die ECON reicht, werdet ihr dort auch zum Online AC eingeladen, um die Aufgaben ggf. zu üben. Der Logiktest ist aber wohl nicht wirklich relevant für das Gesamtergebnis. Im Fokus stehen klar die Interviews (Personal Fit u. Cases). 3. Interviews (3x 50 Minuten) - Jedes Interview gliedert sich in ein Personal Fit-Interview (ca. 25 Minuten) und ein Case (ca. 25 Minuten) - Man bleibt die ganze Zeit im gleichen Raum - Für gewöhnlich findet das 2. Interview komplett in Englisch statt (ggf. auch mit einem deutschen Interviewpartner) - Ich schreibe die "Personal Fit"-Fragen gebündelt zusammen, wenngleich sie in unterschiedlichen Interviews gefragt worden sind - Interviewpartner stellt sich zu Beginn sehr kurz vor. - Man stellt sich auch in jedem Interview nochmal kurz vor a. Personal Fit-Fragen (ca. 25 Minuten jeweils) - Auf was ist man stolz? - Situation beschreiben, in der man mit einer Herausforderung konfrontiert war (viele nachfragen und am Ende reflektieren, wie man es hätte anders machen können) - Warum ECON? - Warum Inhouse Consulting? - Ob andere mich gerne im Team hätten und warum? - Wo hat man mal ein Team geführt? Gab es Probleme? Wie gelöst? Wie würde man es rückblickend anders machen? - Warum Energie und nicht eine andere Industrie? (Sehr relevant, wenn man z.B. starken Fokus im CV für andere Industrien hat) - Wann hat man mal im Team zurückgesteckt, d.h. die eigene Meinung nicht durchgesetzt? Warum? Wieder so machen? Was kam dabei raus? - Ob man bereits Entscheidungen treffen musste, die einem besonders schwer fielen? Wann Entscheidung, die leichter fiel? Würde man sich heute immer noch so entscheiden? - Warum kein Auslandssemester? Was habe ich stattdessen im Auslandspraktikum gelernt? - Ob ich bereits etwas "verrücktes" (privat oder beruflich) gemacht hätte? - Schlüsselmoment, der mich persönlich geprägt hat bzw. inwiefern bin ich heute anders als z.B. vor 5 Jahren #Tipp: Setzt euch mit eurer Person und eurer Motivation sehr genau auseinander. Auch überlegen, was man jeweils aus Situationen gelernt hat und wie man das gelernte ggf. wieder anwenden konnte. #Anmerkung: Manche Fragen (Why ECON, Energie, Inhouse?) kamen in nicht nur einem Interview dran. Ggf. vorher überlegen, ob man immer das gleiche sagt oder wie man damit strategisch umgeht. b. Case Interviews (ca. 25 Minuten) - Unter den Aufgaben werde ich mögliche Lösungen kurz skizzieren. Wie immer bewusst machen, dass es mehr als eine richtige Lösung gibt ;) #1 Case: Einführung eines Speichers in den USA für Onshore-Windpark Ausgangssituation: - Vergütung in den USA ist nicht nach Energieproduktion (Deutschland), sondern davon abhängig, was man wirklich ins Netz einspeisen kann - Es kommt immer häufiger zu Ausfällen bzw. übersteigt das Angebot (höherer lokaler Wettbewerb) die Nachfrage, was die Profitabilität der Windanlage beeinträchtigt, weil entsprechend die erzeugte Energie nicht ins Netz gespeist werden kann - Windpark liegt in sehr flachem Land (Ist für spätere Frage relevant) a. Aufgabe: Wieso sind Speicher grundsätzlich bei Erneuerbaren Energien sinnvoll? - Stromproduktion nicht steuerbar (abhängig von ext. Faktoren: Sonne, Wind), sehr volatil und dementsprechend nicht an den Bedarf anpassbar b. Aufgabe: Von welchen Größen hängt die zu dimensionierende Größe des Speichermediums ab? - Leistungseinbuße, Dauer und Häufigkeit des jeweiligen Ausfalls (z.B. 500 Mal 1h im Jahr bei 1000 MW, 500 Mal 2 Stunden im Jahr bei 500 MW, ... c. Aufgabe: Es stehen 3 Speicherten zur Verfügung (Pumpspeicher, Batterie, Luftdruckspeicher). Welches ist direkt auszuschließen und welches ist vorzuziehen in Hinblick auf Profitabilität? #Gegeben: - Jeweils die maximale aufzunehmende Leistung: Batterie (50 MW), Luftdruck (150 MW) - Die jeweiligen CAPEX und OPEX und max. Laufzeiten (die Zahlen weiß ich leider nicht mehr) - Den Energieverkaufspreis (ca. 0,1 $/kWh) - Ausfallprofil (250h bei 1000MW, 500h bei 500 MW, 1000h bei 50MW) #Rechenweg: - Direkt auszuschließen: Pumpspeicher (überall flaches Land) - Gesamtenergiemenge je Speicher bestimmen pro Jahr - Batterie: (50MW*1000h+50MW*500h+50MW*250h=....MWh - Luft: (50MW*1000h+150MW*500h+150MW*250h=...MWh Gewinn=Umsatz-Kosten Jährlicher Umsatz: Jeweilige Gesamtenergiemenge*Preis Jährliche Kosten: OPEX + CAPEX/Laufzeit (sprich Abschreibung) Jeweils für beide Optionen berechnen und Entscheidung treffen # Case 2: PV + Batterie für Privatkunden Ausgangssituation: - Angebot neuer Produkte zur Umsatzsteigerung und langfristige Kundenbindung (z.B. Solarcloud von eon) - PV + Batterie als Produktangebot soll geprüft werden a. Aufgabe: Was sind mögliche Kundengruppen, für das interessant ist? - Grds. Personen mit hohem, regelmäßigen Energieverbrauch (z.B. Familie mit Kindern) - Ziel: hoher Eigenverbrauch - Als Berater (unter der Woche nicht da) hat man entsprechend einen sehr unregelmäßigen Verbrauch b. Aufgabe: Welche Faktoren sind für einen Kunden relevant zum Kauf eines solchen Produkts? - Ökonomisch (z.B. Einsparung von Geld) - Ökologisch (z.B. Man tut was für die Umwelt) - Psychologisch (z.B. Image) c. Aufgabe: Welche Faktoren benötige ich von einem Kunden, um bestimmen zu können, ob es sich für ihn lohnen würde? - Jährlicher Energieverbrauch - Kontinuität der Nachfrage (zur Abschätzung des Eigenbedarfs) - Akt. Stromtarif d. Aufgaben: Lohnt es sich für einen Kunden? Energieverbrauch: 5000 kWh (angenommen) (- 5kW-Peak für PV-Anlage...einfach durch 1000h teilen) Preis für PV + Batterie (auf Nachfrage gegeben): ca. 7.500 € Eigenverbrauch (geschätzt und abgestimmt): ca. 70% Strompreis (0,3 €) (geschätzt und abgestimmt) Vergütung PV (0,1 €) (gegeben auf Nachfrage) Laufzeit: 20 Jahre (gegeben auf Nachfrage) - Umsatz: 5000*70%*0,3€+5000*30%*0,1€ - c.1200€ jährlich - Mit Kosten ggüberstellen. # 3 Case: Kundengeschäft Gegeben: Anzahl Kunden, Umsatz und EBIT für die letzten 5 Jahre (Könnt ihr aus dem Geschäftsbericht für die Sparte Kundenlösungen ziehen). a. Aufgabe: Die Zahlen beschreiben (waren alle rückläufig, wobei Umsatz stärker zurückging als Kunden) b. Aufgabe: Wie geht man vor, um das Problem anzugehen? - Interner Analyse: Profitabilitätsbaum - Externe Analyse: Wettbewerb c. Aufgabe: Hypothesen aufstellen, warum es dazu kommt (Fokus auf Umsatzseite des Profitabilitätsbaums) - Einfach für jeden Strang (z.B. #Kunden; Umsatz je Kunde) Hypothesen aufstellen (z.B. hoher Wettbewerbsdruck, kürzere Vertragslaufzeiten, weniger gesamthafte Verträge aus Strom und Gas) d. Aufgabe: Wie löst man das Problem? - Anhand der bisherigen Struktur für jeden Strang im Profitabilitätsbaum Lösungen vorstellen (z.B. neue Produkte zur langfristigen Kundenbindung, Angebote (z.B. Wechselprämien) kontern, Marketingkampagnen, längerfristige Verträge mit Preisgarantie etc.) e. Aufgabe: Welche monatlichen Kosten fallen auf eon zurück, wenn man 2 Produkte (Philips hue und smartes Thermostat) in Kombination mit 2 Jahresvertrag für Kunden anbietet? Abschließend eine Empfehlung aussprechen, ob es sinnvoll ist - Kosten via Value chain abklappern (Einkauf, Versand, Service) - Auf Monatsbasis runterrechnen

Weitere Fragen und Inhalte aus den Interviews

Siehe oben.

Exklusive Insider-Tipps für die SQUEAKER-Community

Diesen Bericht lesen. Sich vor Augen halten, dass EON ein Energie(!)-Versorger ist und dementsprechend die Cases teilweise durch etwaiges Vorwissen leichter zu lösen sind. Definitiv mal mit kW und kWh etc rumrechnen.

Feedback des Unternehmens

Negativ (bin leider an dem Tag wenig strukturiert vorgegangen).

Gesamtbewertung
gut
Angenehme Atmosphäre
angenehm
Schwierigkeitsgrad
fair

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