Grundsätzlich lief das Bewerbungsverfahren in den folgenden Phasen ab: (1) Schriftliche Bewerbung (2) Telefoninterview (3) Auswahltag
Interview Wie bereits gesagt sollte ich Gründe dafür nennen, warum die geplanten Projektziele nicht den konkreten Ergegbnissen am Schluss entsprechen. Dazu malte er folgendes Prozessdiagramm an das Whiteboard: Anforderungen -> Design -> Implementation -> Run Die konkrete Frage war: Wieso ist das Geschäft oft mit den Ergebnissen der IT-Projekte unzufrieden?? Um strukturiert vorzugehen, versuchte ich Gründe dafür entsprechend den jeweiligen Projektphasen zu nennen. Unter anderem nannte ich: - Schlechte Abstimmung zwischen Geschäft und IT bzgl. Anforderungen - Schlechte Einbindung der Geschäftsseite - Instabile Anforderungen - Ungenaue Schätzung usw... Das passte dem Interviewer aber nicht, weshalb er sagte: -Wieso ist es in Projekten oft so, dass mit z.B. 20000 Euro Entwicklungsaufwand geplant wird, am Ende jedoch oft vielmehr z.B. 400000 Euro rauskommen? -Wieso ist es in Projekten oft so, dass mit z.B. 20 Euro/h für Service Erbringung geplant wird, am Ende jedoch oft 80 Euro/h rauskommen? Wieder nannte ich einige Faktoren die das ganze treiben - passte ihm aber auch nicht. Am Ende kam dann raus, dass er auf 2 Sachen rauswollte: - Instabile Anforderungen - Anforderungen die in der Implementierungsphase ganz anders realisiert ewrden als das Run gedacht hat, weshalb RUN viel höhere Aufwendungen hat. Den ersten Punkt hatte ich genannt, den zweiten nicht. Interview In diesem Interview wurden konkrete Fragen zu folgenden Punkten gestellt: - Bestandteile einer IT-Strategie - Werthebel der IT - Ansatzpunkte für eine IT-Strategie - Sourcing-Strategien - IT Governance - Architekturgesichtspunkte usw...
Auf das erste Case-Interview konnte man sich meines Erachtens schlecht bis gar nicht vorbereiten, da der Interviewer den Case an den Haaren herbeigezogen hat und letztenendes nur seine vorgefertigte Sichtweise gelten ließ. Auf das zweite Case-Interview konnte man sich gut vorbereiten indem man Literatur zum Thema It-Strategie, IT-Governance, Informationsmanagement etc. ließt.
Nach den Interviews gingen die Interviewer zu einer 10 Minütigen Besprechung und teilten mir dann mit, dass sie mich nicht nehmen werden. Die Gründe sollen folgende gewesen sein: Im ersten Case-Interview sei ich angeblich zu wenig analytisch vorgegangen und die Antwort auf die erste Frage hätte ich ja nur gewusst, weil ich schon im Programmierbereich tätig gewesen sei. Zudem meinte er ich hätte die zweite Frage nicht beantworten können. Im zweiten Case-Interview, das ca. 25 Minuten dauerte, habe ich alles bis auf eine Frage gewusst. Bei der Frage bin ich bißchen auf dem Schlauch gestanden, aber denke dennoch wirklich viel gewusst zu haben, da ich mindestens 6 andere ausführlich, gut und richtig beantwortet habe. Schlussendlich soll ich nicht genommen worden sein, weil ich in beiden Interviews jeweils 1 Frage nicht gewusst habe... Insgesamt betrachtet war das Feedback und der Auswahltag m.E. ein Witz: - 35 Minuten warten, keine Entschuldigung sondern auch noch dumm angeredet - Im ersten Case interview konnte der zweite Case nicht durchgenommen werden, weil die die 35 Minuten verbockt hatten - Der erste Case war von der Fragestellung her ein schlechter Witz -> man hätte alles und nix sagen können, der Interviewer ließ aber nur seine vorgefertigte Weltsicht zu Am Schluss meinte der eine Interviewer, dass es gestern oder morgen ganz anders laufen hätte können... dass also quasi meine Tagesform zu schlecht gewesen sei und dass meine analytischen Fähigkeiten nicht ausreichen würden.
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