E-Mail an HR, Einladung zum Gespräch nach Düsseldorf nach ca. 2 Wochen, Gespräch wiederum 3 Wochen nach der Einladung.
Gespräch 1: Mehr als die Hälfte der Zeit ging für Fragen zum Lebenslauf und insbesondere meine eigenen Fragen drauf. Also vorher überlegen, wie man durch eigene Fragen 20 bis 30 Minuten bequem füllen kann. Sollte aber bei ehrlichem Interesse an OC&C kein Problem sein. Sehr interessierter Interviewer, der auch an Details interessiert ist. Anschließend ein Case zu den Kosten eines AKWs: Uranpreis verdoppelt sich, was passiert mit den Kosten des Kraftwerks? Lösung: Kostenstruktur herleiten, zwischendurch immer ein bisschen rechnen (Leistung des AKWs miteinbeziehen etc.). Am Ende bin ich gefragt worden, welche Faktoren für die Profitabilität noch wichtig sein könnten (politische Rahmenbedingungen, Energiepreise auf dem Weltmarkt u.a.). Gespräch 2: Kurzer persönlicher Teil, dann zuerst zwei Brainteaser: Was ist Wurzel 8? Wieviel Wasser fließt den Rhein hinunter? Anschließend ein Case: Eine Baumarktkette schließt 10 Baumärkte. Was sind die Kosten der Schließung? Lösung: hauptsächlich der günstigere Abverkauf des Lagers zu Aktionspreisen, dann noch Sozialpläne etc. Fit sein in Begriffen wie Handelsspanne und Deckungsbeitrag. Gespräch 3 (Gruppencase): Wir hatten planmäßig 85 Minuten Zeit, aber 10 Minuten vor Ende der Vorbereitungszeit sagte unser "Aufpasser", dass wir nun nur noch 5 Minuten hätten, um ein wenig mehr künstlichen Druck zu erzeugen. Mit so etwas also rechnen. Text ist auf englisch, anschließende Präsentation natürlich auch. Drei Leute von OC&C waren dabei (aber vorher nur ein Aufpasser). Es ging um einen italienischen Hersteller von Lederhandtaschen, der im deutschen Markt Fuß fassen will. Vertriebskanäle sind Kaufhäuser und sogenannte Monostores in Innenstadtlagen. Wir bekamen 2 Seiten Datenmaterial zur allgemeinen Marktlage und zur Situation eines direkten Konkurrenten, der vor zehn Jahren schon in den deutschen Markt eingetreten ist. Präsentation sinnvoll aufteilen, Zahlen präsentieren,überzeugend auftreten. Ruhig eine Führungsrolle übernehmen, hat mir nicht geschadet. Nachfragen der OC&Cler über etwa eine Viertelstunde hinweg nach der Präsentation plus einige kritische Zwischenfragen, aber nicht allzu mies. Insgesamt haben wir uns glaube ich alle ganz wohl gefühlt. Gespräch 4: Zwei Brainteaser: Eine Münze befindet sich in der Mitte eines runden Tisches. Der Interviewer legt die nächste Münze. Es gewinnt derjenige, der die letzte Münze legt. Wer gewinnt? (Klassiker) Dann: Ein Parkdeck ist zu streichen. Der erste Maler braucht dafür alleine 8h, der zweite 16h. Wie lange brauchen die beiden zusammen? Lösung: Die Hälfte des harmonischen Mittels (also 5h 20min). Case (eher qualitativ): Umsatzsteigerung eines Parkhauses (viele Aspekte diskutiert: Preisdifferenzierung, Konkurrenzsituation uvm.). Absoluter Kreativitätscase. Gespräch 5: Lieferant (z.B. Mode-Label) "mietet" Kaufhausfläche und zahlt umsatzabhängige Miete. Vorteile/Nachteile gegenüber klassischem Sourcing-Modell eines Kaufhauses. Ein bisschen rechnen, Kostenstruktur darstellen, Porters Wertschöpfungskette anwenden.
Brainteaser vorbereiten, die kommen ganz bestimmt in zwei oder sogar mehr Interviews vor. Wenn man einen Brainteaser schon kennt, unbedingt zugeben! Das hat bei mir dazu geführt, dass wir über viel interessantere Themen geredet und uns nicht allzu lange mit diesem Kinderkram aufhalten mussten. Wenn man allso die meisten Brainteaser schon kennt, kann man viel besser bei "echten" Themen glänzen. Kreativ sein! Beweisen, dass man mit offenen Augen durchs Leben geht und das Beobachtete auch in anderen (Geschäfts-)Situationen anwenden kann. Locker bleiben. Ich habe mich fast überhaupt nicht wie in einer Prüfungssituation gefühlt, die Leute sind wirklich ausgesprochen nett, hilfsbereit und ehrlich interessiert an einem. Kostenstrukturen einiger wichtiger Industrien ungefähr kennen.
Noch kein ausführliches Feedback bekommen, denn dieses wird erst nach den Partnergesprächen erteilt, die noch ausstehen.
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