(1) schriftliche Bewerbung, wie üblich. Daraufhin sehr schnelle Antwort auf die Bewerbung, dass man mich gerne einladen würde. Daraufhin hat sich BCG jedoch über eine Woche nicht gemeldet und ich musste selbst anrufen, um einen Vorstellungstermin zu vereinbaren. Die Recruitingmitarbeiterin schien nicht besonders engagiert. (O-Ton: "MIR ist das egal.") (2) Vorstellungsrunde in Ddorf, eine Unternehmenspräsentation, zwei Interviews. (3) Bei Erfolg: 4 weitere Interviews
Die Cases waren nicht einfach, aber gut lösbar. Da ich einen Finance-Fokus habe, waren sie sehr zahlenorientiert. Im Gegensatz zu dem, was ich bisher hier gelesen habe, waren aber die Fragen zu meiner Person sehr persönlich und teilweise auch nicht unbedingt angemessen für ein Vorstellungsgespräch. Ich habe die Fragen sehr gerne beantwortet, aber im Feedback habe ich gemerkt, dass die Fragen was ganz anderes meinen, als man denkt. Letztendlich wurden mir die Worte im Mund umgedreht. BCG scheint sehr linke Psycho-Tricks anzuwenden, um die Bewerber reinzulegen! So wurde ich gefragt, was ich meine beste Entscheidung im Leben betrachte. Ich meinte, dass ich BWL studiert habe. Wie ich die Entscheidung getroffen habe? Ein Freund hat mir damals dazu geraten, weil ich mir nicht sicher war, und ich bin dankbar für den guten Ratschlag. Das ist mir ausgelegt worden, dass ich nicht selbständig Entscheidungen treffen könne!!! Weiterhin wurde gefragt, wann ich mal jemanden so richtig enttäuscht hätte. da ist mir gar nicht so schnell was eingefallen, was ich da erzählen kann. Ich fand die Frage viel zu persönlich, ich erzähle ja wohl keine Details aus meinem Privatleben im orstellungsgespräch. Im zweiten Interview wurde es noch krasser. Ich wurde zum Beispiel gefragt, ob ich nicht meinen Platz mit dem Interviewer tauschen wolle. Habe ich gerne gemacht, schließlich bin ich ja flexibel. Wahrscheinlich wird einem das aber so ausgelegt, dass man sich leicht überreden lässt. Von meiner Seite aus war das nur eine Frage der Höflichkeit und guten Erziehung, aber so etwas ziehen die Herren Berater wahrscheinlich nicht in Betracht. Generell habe ich WÄHREND des Gesprächs die Atmosphäre als sehr angenehm und locker empfunden. Darauf habe ich mich natürlich eingestellt und war auch locker, das wird einem ja auch von BCG empfohlen. Auch das wurde mir aber negativ ausgelegt, ich sei zu locker gewesen. Und nein, ich habe nicht im Slang geredet und keine Ausdrücke verwendet ;)
Laut BCG-Aussage im Feedback achten sie auf drei Dinge: - Auftreten - wie die Fallstudie gelöst wurde - Unabhängigkeit beim Treffen von Entscheidungen und Teamerfahrungen Nehmt Euch vor dem freundschaftlicen Verhalten der BCG-Interviewer in Acht! Das ist nicht nett gemeint, sondern soll Euch nur aus der Reserve locken!
Mein Feedback war: Ich habe eine gute Leistung gezeigt, es gab keine Ausreißer nach unten, aber auch keine nach oben. Sie haben keinen Grund gefunden, warum Sie gerade mich nehmen sollten. Die Fallstudien hatte ich gut gelöst. Mein Auftreten sei aber zu locker gewesen. Freunden von mir wurde von BCG allerdings auch schon gesagt, sie seien zu steif gewesen. Man hat es also schwer, es den Herren recht zu machen ;) Desweiteren hätte ich nicht erkennen lassen, dass ich mich wirklich für die Beratung interessiere, eigenen Drive habe und Entscheidungen unabhängig treffe. Klar, dachte ich mir. Bester Absolvent mit 1,2 Durchschnitt, 3 große Praktika in der Beratung und Mitarbeit in einer studentischen Unternehmensberatung sehen natürlich nicht so aus, als ob sich der Bewerber wirklich für den Job begeistert. Was mich aber besonders ärgert, ist, dass da zwei Berater über mich geurteilt haben, die noch nicht einmal selbst Führungserfahrung gesammelt haben. Der erste Interviewer ist gerade frisch von der Uni seit 1.5 Jahren bei BCG und führt jetzt schon Vorstellungsgespräche mit pseudo-psychologischem Touch. Trauen sich die Herren Jungberater da nicht vielleicht etwas zu viel zu? Insgesamt kann ich aber wahrscheinlich froh sein, dass ich da nicht anfange zu arbeiten. Ich stelle mir das so vor, dass man da sehr gute Arbeit leistet, dann aber gefeuert wird, weil die Krawatte die falsche Farbe hat.
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