Bewerbung erfolgt online oder per Post - keine eigene Recruitingabteilung, jedoch freundliche Ansprechpartnerin die Fragen beantwortet. Ich habe die Standardbewerbungsunterlagen zugesandt (CV, Zeugnisse, Anschreiben etc.) Ein Director hat sich die Unterlagen übers Wochenende angeguckt und ich erhielt eine telefonische Einladung zum Interview nach Frankfurt.
Persönlichkeit: nicht jeder Geprächspartner hatte die Unterlagen nach meiner Einschätzung vorher gelesen einer jedoch dafür sehr genau. Allgemeine Fragen zum CV - auf Fragen wie: Warum Rothschild? wurde bei mir verzichtet - , konkrete Fragen zum Anschreiben Fachlich: die ersten Interviewer schrieben auf einen Zettel welche Themen sie abgefragt haben, so dass sich die Fragen nicht wiederholten. Lediglich der erste Interviewer hat einen Brainteaser zur Einführung gestellt. Die Fachfragen waren im wesentlichen die üblichen Fragen bei Interviews für den Bereich M&A: (1) Unternehmensbewertungsverfahren ( - DCF, - Multiples) (2) CAPM (3) Common Stocks vs. preferred stocks (4) Accountingfragen (-wie kommt Gewinn aus GuV in die Bilanz, -wie bilanziere ich 80% Beteiligung im Konzernabschluss) (5) Wie ist ein Konzernabschluss aufgebaut Anders als bei meinen Vorstellungsgesprächen bei kleineren M&A-Boutiquen machte die blosse Abfrage von Wissen (siehe 1)-5) ) einen wesentlich geringeren Teil aus. Stattdessen wurden quantitative und analytische Fähigkeiten stärker abgeprüft: So wurden z.T. zwischendurch Rechenaufgaben eingeworfen (z.B. Was ist denn 5 durch 7... bis zur dritten Stelle nach dem Komma möglichst schnell im Kopf zu lösen), oder mal während ich redete, die Visitenkarte umgedreht, die man mir vorher zugeschoben hatte, um diese mit verschiedenen Ratios zu beschriften, aus denen ich dann ein anderes Verhältnis errechnen sollte. Sehr gerne wurden bei Wissenslücken auch "kleine Häppchen" gegeben um zu sehen, was ich durch überlegen dann daraus mache.
Allgemein wird bei der Bewerbung - meines Wissens nach - sehr viel Wert auf Noten gelegt (wie wahrscheinlich wohl bei allen Topinvestmentbanken), auf besondere Begeisterung stoßen sehr gute Mathenoten (bzw. auch sehr gute Noten in quantitativen Fächern wie Statistik). Auslandserfahrung und Praktika bei anderen Topunternehmen hatte ich bei Bewerbung keine vorzuweisen, sind jedoch wie wohl überall sicherlich ne super Sache um andere Schwächen auszugleichen. Das Grundwissen zum Thema Unternehmensbewertung kann man sich relativ gut aneignen, im Bereich Accounting bei keinem Vorwissen sicherlich etwas schwieriger, da die Palette der Fragen größer ist: Aber auch hier kann man sich Grundwissen aneignen: Zusammenhang der Rechenwerke (Bilanz, GuV, Cashflow-statement), Vollkonsolidierung von Tochterunternehmen im Konzernabschluss (sicherlich etwas komplexer: hatte aber auch nur oberflächliches Blenderwissen und habe damit trotzdem überzeugen können) Man muss jedoch sagen, dass bei Rothschild - wie schon gesagt - nicht nur Wissen abgefragt wurde, die kriegen also wirklich ganz gut raus, ob man nur brav auswendig gelernt hat oder wirklich was drauf hat. Also einfach locker bleiben und sich vorher darauf einstellen, dass man in den Interviews "gegrillt" wird - und man muss nicht alles wissen und richtig machen um genommen zu werden! Mir persönlich hat als Vorbereitung sehr geholfen vorher ein Interview bei einer anderen M&A-Boutique zu führen - manches was ich dort nicht wusste, habe ich mir daraufhin angeeignet und es wurde genauso auch bei Rothschild abgefragt...;-) Stimmt ein Interviewer nicht zu, wird man abgelehnt. Es ist natürlich auch sehr davon abhängig, ob die Person gerne mit einem arbeiten will oder nicht...
Nach wenigen Tagen erhielt ich von der Person, der ich die Bewerbung geschickt hatte eine Zusage, mit kurzer Begründung. Ob das Feedback bei Ablehnung oder Nachfrage ausführlicher ausfällt weis ich nicht.
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