Hochschule
City University London
Titel des Studiengangs
Business Studies
Standort
London
Zeitraum
September 2010 - April 2011
Fachrichtung
Wirtschaftswissenschaften - BWL
Bewertung von
Roman...
Gesamtbewertung
Gesamtbewertung
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Die Zeit dort war nicht nur aus akademischer Sicht sondern auch kulturell sehr lehrreich. Man lernt eine Vielzahl unglaublich interessanter und aufgeschlossener Menschen kennen. Wer kann, sollte für ein ganzes akademisches Jahr gehen. Uni und Stadt sind es Wert.
Ich kann nur empfehlen sich so früh wie möglich mit den "Exchange Corrdinators" in Verbindung zu setzen. Ich habe mich damals nach dem akademischen Kalender erkundigt, obwohl ich noch nicht angenommen war und habe prompt ein ganzes Paket voll Info-Material und Tipps für meinen Aufenthalt (per Post!) zugeschickt bekommen. Auch während des Aufenthaltes werden sie dir mit jedem erdenklichen Problem weiterhelfen.
Bachelor
Erasmus
Ich habe mich als Wirtschaftsingenieur entschieden während meines Bachelors für zwei Semester an die Cass nach London zu gehen. Das ganze lief über Erasmus, was die Sache mehr oder weniger bezahlbar machte. Für mich waren dabei sowohl die Uni bzw. das Fachgebiet (Cass Business School) als auch die Stadt selber die Hauptmotivation. Die Cass hat berechtigterweise international einen exzellenten Ruf und ich will von meiner Zeit dort keine Sekunde missen. Das internationale Umfeld als auch die allgemeine Atmosphäre unter den Studenten habe ich dabei als besonders positiv in Erinnerung.
Generell ist es als Austauschstudent an der Cass möglich alle Kurse frei zu wählen. Organisatorisch macht es natürlich Sinn nicht mehr als zwei Degrees zu kombinieren, da es sonst schnell zu Kollisionen im Stundenplan kommen kann. Aber persönlich sollte man so oder so einen Schwerpunkt setzen, da man sonst durch das umfangreiche Kursangebot verführt wird sehr wild zu kombinieren. Besondere Stärken der Cass sind bekanntlich die Finance und Actuarial Science Degrees, allerdings heißt das nicht, dass die Qualität der anderen Streams negativ zu bewerten ist. Es ist für deutsche Studenten im Allgemeinen nicht schwer dem Unterricht zu folgen, da die "natives" meist deutlich jünger und unerfahrener sind. Diese machen allerdings so oder so nur ca. 50% der Studentenschaft, der Rest ist international.
Allgemein wird viel diskutiert und es gibt kaum Frontalunterricht, wie man es zum Teil von deutschen Unis gewohnt ist. Die Dozenten bemühen sich praxisnah zu unterrichten und habe zum Teil selbst wertvolle Erfahrungen gemacht, die sie bereitwillig mit den Studenten teilen. Finance für Undergraduates unterrichtet zum Beispiel Peter Hahn, ehemaliger Citigroup CFO UK. Die Ausstattung der Uni und des Depts. ist einwandfrei. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass man als Undergraduate die meisten Kurse nicht im Gebäude der Cass sondern in dem der City University am Northampton Square hat, wo deutlich mehr Betrieb ist als in der Bunhill Row.
Wie bereits erwähnt besteht die Studentenschaft der Undergraduates nur zu 50% aus natives, die restlichen 50% teilen sich schätzungsweise paritätisch auf die USA und Kontinentaleuropa auf. Auch wenn man als deutscher Student vielleicht leicht über dem internationalen Altersdurchschnitt liegt, gibt es in der Regel kein Problem sich zu integrieren. Die Studenten waren durchweg hoch motiviert und kontaktfreudig. Es gab immer produktiven Austausch und lebhafte Diskussionen in so gut wie jeder Veranstaltung. Obwohl die Absolventen der Cass häufig die gleichen Traumarbeitgeber (Top Banken und UBs) haben, war die Atmosphäre nie übertrieben Konkurrenzbetont. Eine gewisse bereits vorhandene Attitüde unter den angehenden Hochverdienern lässt sich allerdings schnell erkennen, besonders wenn man von einer deutschen Massenuni kommt.
Das Campus Leben ist in Ordnung. Obwohl London selber genug zu bieten hat, gibt es von Seiten der Uni trotzdem eine Reihe von Social Events, besonders für die Austauschstudenten. Für außerkurrikuläre Aktivitäten ist ebenfalls gesorgt. Besonderes Highlight waren für mich zwei Kurse, die vom Arts Department der City University speziell für Austauschstudenten der Cass angeboten werden. Ein Kurs beschäftigt sich mit den "Performing Arts" in London, also Theater, Oper, Ballett aber auch Comedy und der andere mit der Geschichte Londons allgemein. Das Semester besteht in erster Linie aus Museums-, Oper- und Theaterbesuchen und man bekommt für lächerliches Geld unheimlich viel geboten.
Der Career-Service der Uni und die Absolventenmessen sind von den großen Banken und Unternehmensberatungen bzw. Wirtschaftsprüfern dominiert. Wer hier seine Zukunft sieht wird vom Angebot überwältigt. Kontakte zu großen Industrieunternehmen bestehen auch vereinzelt. Clubs und Societies gibt es wie Sand am Meer. Wer hier nichts findet ist selbst schuld. Aufgrund der Internationalität und der kulturellen Vielfalt gibt es hier wirklich für jeden Geschmack eine Adresse.
Zu den Lebenserhaltungskosten in London muss man denke ich nichts sagen. Da muss jeder wissen wo er sich drauf einlässt. Unterkünfte der Uni gibt es ab ca. 120 Pfund pro Woche, sprich 600€ im Monat. Den Rest gibt es im Lonely Planet zu lesen. An der Uni selber fallen für Erasmus-Studenten keine Studiengebühren an. Sportangebote gibt es für vergleichbare Beträge wie in Deutschland und ab und zu fällt mal ein Textbook an.
Das Erasmus-Abkommen hilft natürlich enorm, da es einem die Studiengebühren erspart. Mit den 130€ Mobilitätsstipendium kommt man natürlich in London nicht weit. Wer also günstig ins Ausland will ist in London sicher fehl am Platz. Wer sich frühzeitig darum kümmert findet jedoch von vielen Seiten Unterstützung für sein Vorhaben und kann es sich so recht erschwinglich machen. Die Qualität der Lehre rechtfertigt die Investition auf alle Fälle.
Alle Kurse sind durchweg in Englisch. Da viele Dozenten internationalen Hintergrund haben, sprechen Sie zum Teil schwieriges Englisch, jedoch immer verständlich.
Dauert nur ein paar Sekunden und kostet nichts 🚀
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