Ich arbeite im Debt Capital Market (Fixed Income Asia/Pacific) und dort primaer in der Origination, jedoch erhalte ich aufgaben von der Syndication und Securitisation. Meine erste Aufgabe war es ein Pricing Tool fuer Primary Markets Issues zu bauen. Da die meisten Issues in USD oder EUR emittiert werden und Nomura ein japanische Bank ist, wollten wir sehen was die Emission in JPY Terms ist. Danach habe ich mich den Spreads asiatischer Benchmarksbonds gewidmet und dort ein Spreadrechner fuer den Handel gebaut. Neben diesen zeitraubenden Arbeiten (zum Teil sehr viel Copy und Paste) habe ich an verschiedenen Pitchbooks gearbeitet und Fragen ueber den europaeischen Kapitalmarkt beantwortet. Der Arbeitstag begann um 8 mit einem Salesmeeting und endete fuer mich immer so um 7 (ich wurde um 7 immer nach Hause geschickt, meine Kollegen waren oft bis 10 oder laenger im Buero) Die Aufgaben waren recht interessant, da ich im Job noch nicht sehr viel mit dem asiatischen Markt zu tun hatte. Ausserdem habe ich endlich mal ein wenig Visual Basic gelernt!
Ich denke, jeder der im Ausland gearbeitet hat muss offen fuer Neues sein. Man muss die andere Kultur akzeptieren und an ihr auch interessiert sein. Vor allem bei Essen sollte man sich den Gegebenheiten anpassen koennen. Ich sage nur Mund auf und runter damit. (Hueherfuesse, Entenzungen oder Schweinehoden koennen auch lecker sein). Sehr toll finden sie es, wenn man mit Staebchen gesittet essen kann und nicht die Haelfte danaben geht. Ausserdem sollte man ein fundiertes Wissen ueber den Kapitalmarkt, Computer (Bloomberg, Excel, Powerpoint) mitbringen. Arbeitserfahrung in einer Handelsabteilung waere schon gut.
Ich arbeite mit ausschliesslich Asianten zusammen, mein Chef ist aber Neuseelaender. Als einziger Europaer geniesse ich eine gewisse Sonderstellung. Jeder will mir die chinesische Kultur (DimSum), die sich sehr uebers Essen definiert naeher bringen. Ausserdem bin ich der Liebling der Kaffeemama geworden, die mir dauernd Kaffee und Getraenker bringt und mir dann immer die Schulter klopft. Die Leute sind also sehr nett und zum Teil auch nach der Arbeit an Kontakt interssiert. Es wurde wie in jedem Handelsraum ziemlich viel gejoked und nebenher geredet. Jedoch ist mir aufgefallen, dass in meiner Abteilung auf Teamarbeit nicht sehr viel wert gelegt wird. Waehrend in Deutschland Teamwork Nr. 1 ist, arbeitet hier jeder fuer sich, auch wenn der den Karren an die Wand faehrt. Die Einrichtung ist OK. Ich habe zwar nur einen Bildschirm (von 4 in Deutschland ein Rueckschritt ;-)), aber auf mein Draengen hin habe ich eine tragbaren Bloomberg gekommen. Ich bin also mit dem Markt verbunden!
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