Wahrscheinlich dadurch bedingt, dass ich mein Praktikum mitten in der Sommerzeit absolvierte und zudem weitere 3 Praktikanten im relativ kleinen Team beschäftigt werden mussten, sahen die Arbeitstage alles in allem recht entspannt aus. Gerüchten nach sollten 10-12h-Tage die Regel sein, bei mir waren sie jedoch die absolute Ausnahme. Meist gingen die Tage von 9 - 18 Uhr bei einer halben Std. Mittagspause. Die Aufgaben im Rahmen des 8-wöchigen Praktikums waren recht vielfältig. Aufgrund der relativ kurzen Dauer war es nicht möglich, ein Projekt eigenständig zu bearbeiten, sondern blieb es meist beim sogenannten "Zuarbeiten". Kleinere Hilfsjobs wie Internetrecherche, Korrekturlesen, Copy&Pasten etc. sind daher an der Tagesordnung. Dennoch habe ich die Grundabläufe in der Advisory kennengelernt und mir ein Bild davon machen können, wie der typische Ablauf eines prüfungsnahen Beratungsmandats aussieht. Teilnahmen an Meetings mit dem Mandanten sowie an internen Status-Meetings und die anschließenden Anfertigung des Gesprächsprotokolls haben dazu ebenso beigetragen wie die Vorbereitung von Angeboten und die dazugehörige Unternehmensrecherche. Konzeptionell arbeiten konnte ich leider eher wenig. Es blieb bei einer Aufgabe, in der die Inhalte einer neuen Dienstleistung, welche von EY neu angeboten wird, weiterentwickelt werden sollten. Der Großteil des Praktikums war geprägt von einem aktuellen Großprojekt, bei dem viele der Mitarbeiter eingespannt waren und das gerade in der Dokumentationsphase war. Von daher hatte ich viel zu tun mit dem Abgleichen der Dokumentationen nach vorgegebenen Standards und formale Anpassungen selbiger.
Zukünftige Praktikanten sollten viel Eigeninitiative mitbringen, denn zu Beginn wird man eher ins kalte Wasser geworfen, anstatt seine Aufgaben auf dem Silberteller präsentiert zu bekommen. Man sollte auf Menschen zugehen können und bereit sein, viele Fragen zu stellen und selbst das Heft in die Hand zu nehmen. Passive Charaktere, die geregelte und gewohnte Abläufe lieben, sind hier sicher falsch aufgehoben. Flexibilität und Initiative werden gefordert.
Die Kooperation der Mitarbeiter und die Atmosphäre im Team waren sehr gut. Immer, wenn man Hilfe benötigte oder auf der Suche nach neuen Aufgaben war, wurde einem gerne geholfen. Der Umgang untereinander war sehr locker, das "Du" gehörte teils sogar bis zur Partner-Ebene mit zur Unternehmenskultur und dies spiegelt auch die positive Atmosphäre wieder. Trotzdem zählt natürlich auch bei EY am Ende die Leistung und die Erwartungen sind nicht gerade niedrig. Was aber gut ist, um sich selbst zu pushen.
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