Mein Praktikum bei McKinsey & Company in Zürich dauerte etwas länger als drei Monate. Während der ganzen Zeit war ich auf einem Projekt in Deutschland. Wir waren jeweils Montag bis Donnerstag beim Kunden vor Ort und am Freitag im Office. Dabei bin ich so manchen Berater-Mythen und Märchen begegnet: Mythos I: "Praktikanten in der Beratung müssen den ganzen Tag PowerPoint-Slides malen." - FALSCH Als Praktikant (Beratersprech: Intern) fühlte ich mich immer als vollwertiges Teammitglied in unserem 4er-Team. Bei mir war es so, dass ich nach einer kurzen Zeit des "Abtastens" (so rund 1.5 Wochen) sehr schnell ein herausforderndes und eigenständiges Thema (Beratersprech: Workstream) erhielt. Mythos II: "Unter der Woche sind die Arbeitszeiten sehr lange und man hat kaum mehr Zeit für Hobbies" - RICHTIG Vorab gilt zu sagen: Nicht alle Wochen sind gleich: Wir hatten zu Beginn des Projektes ein paar eher harte Wochen, dafür waren die letzten Wochen des Projektes eher relaxed. Generell ist es aber durchaus so, dass man von Montag bis Donnerstag gerne mal 12 - 14 Stunden im Büro ist (Freitag eher 8-10). Trotzdem, für wichtige Sachen (Checken privater E-Mails, Telefonat mit Partner/-in) kann und sollte sich jede/r Zeit nehmen. Mythos III: "In der Beratung arbeitet man auch immer an den Wochenenden." - FALSCH Ich hab nie an den Wochenenden gearbeitet und es hat trotzdem immer geklappt.
Die typische McKinsey-Persönlichkeit gibt es nicht (Mythos V). Ich habe viele sehr unterschiedliche Menschen getroffen. Wichtig ist jedoch, dass man Spass an der Arbeit als Berater hat, ansonsten wird der Job sehr schnell sehr anstrengend. Ich glaube, ein Praktikum ist ein ideales Mittel, um herauszufinden, ob man sich in der Beratungsbranche mit allen ihren Vor- und Nachteilen wohl fühlt oder nicht.
Ich empfand die Kultur bei McKinsey als äusserst angenehm. Während meines ganzen Praktikums war ich von vielen spannenden und hilfsbereiten Menschen umgeben und konnte jederzeit jemanden um Hilfe fragen, wenn ich irgendwo nicht mehr weiterkam. Als sehr angenehm empfand ich auch, dass ich regelmässig offenes und konstruktives Feedback erhielt. Ein weiteres Märchen, das ich angetroffen habe ist Mythos IV: "Als Berater wird man als Störenfried wahrgenommen und von vielen Mitarbeiter/-innen des Kundens auch so behandelt." - FALSCH Wir hatten eine sehr gute Atmosphäre beim Kunden und ich hatte immer das Gefühl, da ist jemand froh, dass wir da sind und unsere Arbeit wird geschätzt (natürlich: ein paar Ausnahmen gibt es immer). Allerdings ist es auch so, dass der Kunde etwas erwartet, schliesslich sind Berater nicht gerade billig.
Wenn alles klappt und die Kollegen mit der Arbeit zufrieden sind, erhält man als Praktikant in der letzten Woche ein Offer-to-return, welches einem den Berufseinstieg ohne weitere Bewerbungsschreiben oder Interviews ermöglicht. Als Bachelor-Student steigt man als Fellow Analyst ein, als Master-Student als Fellow Associate. Bei einem Einstieg gibt es die Möglichkeit nach rund 3 bzw. 2 Jahren ein MBA oder PhD zu verfolgen, welches von McKinsey unterstützt wird.
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