Ich war so zwischen 8 und 8.30 immer im Büro und habe dann bis 6.30 und ab und zu etwas länger gearbeit. Mittagspause war immer so 30-45 Minuten. Da sind wir entweder in die Kantine gegangen oder haben uns draußen etwas geholt. Verpflegung ist abhängig vom Mandanten. Nebenher wurden wir großzügig vom Mandaten mit Keksen und Getränken eingedeckt. Ich bin für die Jahresabschlußprüfung einer Bank eingestellt worden. Die Hauptprüfung (Kreditbericht) war schon vorbei und ich habe bestimmte Aktivposten der Bilanz und die GuV geprüft. Was heißt prüfen? PwC verwendet eine Prüfungssoftware, die vorgibt was man zu prüfen hat. Diese Checkliste muss man one by one abarbeiten. Das beinhaltet u.a. - in Gesetzestexte nachzuschauen, bei Unklarheiten beim Mandanten nachzufragen und Buchungen/Rechnungen nachzuvollziehen (mit Tippstreifen). Die Dokumentation ist dabei sehr wichtig - jedes Arbeitspapier erhält eine spezielle Nummer (bestehend aus meiner Nummer/Mandaten/Papiernummer) Die Reihenfolge ist mir jetzt leider entfallen! :) Durch die Dokumentation kann man später alte Fälle besser nachvollziehen. Da es meistens Dauermandate sind, schaut man auch öfters in die Akten der letzten Prüfung rein. Die Erkenntnisse werden alle in der Prüfungssoftware festgehalten (mit Arbeitspapier Verweis). Sehr wichtig ist dann das Replizieren (überspielen u. empfangen) mit dem Server. Der WP revised dann nochmal was man gemacht hat.
Eine offene, aufgeweckte Persönlichkeit paßt gut ins Unternehmen. Man muß Spaß haben mit Zahlen umzugehen (d.h. nicht unbedingt höhere Mathematik) und Sorgfalt zeigen. Man sollte wissen wie eine Bilanz aussieht und wie gängige Buchungen aussehen, aber sonst würde ich sagen: Learning by doing! Erleichtert wird vieles durch die Dokumentation und die Prüfungssoftware. Man muß also nur wissen, wo etwas steht. Oder man fragt einfach höflich nach, und ein Kollege hilft gerne aus.
Die Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen. Das Team ist dynamisch und es macht einfach Spaß miteinander zu arbeiten. Da man ständig beim Mandanten ist, wird eine bestimmte Gaderobe vorausgesetzt. Man trägt gelegentlich auch Weste zum Anzug. Nicht desto trotz, ist keine Spur von Arroganz zu finden. Man ist untereinander auch sehr oft per Du! Jeder Praktikant wird als vollwertiges Mitglieds des Teams betrachtet. Man bearbeitet eigenverantwortlich bestimmte Aufgaben und man geht auch alleine zum Mandanten. Man gibt sich dem Mandanten auch nicht als Praktikanten zu erkennen; beim Mandantenessen (nach der Prüfung) hat der WP dann erzählt, daß ich Praktikant bin. Es ist sehr wichtig, daß man sich auch selber als Prüfer fühlt. Dann kommt man auch ganz anders rüber. Ich wurde dadurch motiviert, daß mir viel Verantwortung übergeben wurde und ich nicht vor dem Mandanten verstecken wurde. Vor allem der Kontakt mit dem Mandaten hat mich motivert. Ich habe leider keine Schulung erhalten (Direkt-Einstieg), weil ich nur 2 Monate bei PwC gearbeitet habe. Mir ist aber bekannt, daß in Praxissemester umfangreiche Schulungen/Seminare stattfinden. Zur Führungskultur kann ich nur sagen, daß der WP unser Mentor war. Trotz der Abstufungen - Associate, Senior Associate, Manager, (Partner) sind die Hierarchien im Team doch sehr gering, weil jeder ein bestimmtes Knowhow mitbringt. Es wird meistens nach Knowhow gestafft: Der Mann/Frau ist gut für Finanzanlagen usw.
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