Ich hatte eine Reihe von täglichen und wöchentlichen Aufgaben die ich machen musste. Dies war sozusagen das standard Gerüst. Zu den täglichen Aufgaben gehörte zum Beispiel der Iberian Newsletter den ich jeden Tag anfertigen musste. Dazu musste ich jeden Morgen die wichtigen Spanischen Tageszeitungen nach, für den IBEX relevanten Nachrichten, sondieren. Hinzu kamen noch die Daten (Stand, UP, DOWN) des IBEX zum Börsenschluss des vorherigen Tages und evtl aktuelle Änderungen im Rating von spanischen Aktien. Dieser Newsletter musste bis 7:30 an alle europäischen Filialen von UBS verschickt werden. Dementsprechend früh musste ich daher auch im Büro sein. Nach diesem Newsletter habe ich mir die Kolumnen mit den Kommentaren der Financialtimes und Wall Street Journal durchgelesen und im Morningmeeting den Salesmanagern eine kurze Zusammenfassung davon zu präsentieren. Zu den Wöchentlichen Aufgaben gehörten dann auch andere Dokumente über die spanischen Aktien und den Markt aktuell zu halten. Ein bis zwei Mal die Woche kamen auch Analysten zu uns und machten sogenanntes "Marketing", dh es wurden Kunden besucht (hauptsächlich andere Banken, Fonds oder Versicherungen) um bestimmte "Ideen" (Aktien) zu verkaufen/präsentieren. Meine Aufgabe bestand darin diese in Madrid zu begleiten und an den Meetings teilzunehmen, dies war sehr interessant, da ich so auch Einblick in die Tätigkeit der Analysten bekam über verschiedensten Sektoren bekam. Ausserdem hatte ich die Gelegenheit mich mit ihnen über ihre Arbeit zu unterhalten. Hinzu kamen allerlei andere kleinere und unregelmässige Aufgaben, je nach dem wie viel zu tun war. So musste ich mir zb Research Reports durchlesen und für die Salesmanger zusammenfassen oder aber auch fuer die Kunden kleiner Anfragen erledigen, ihnen Excel Tabellen erstellen oder Dokumente zu speziellen Themen in unserem Web suchen und verschicken. Zudem kamen die Aufgaben die ich von meinem Chef bekam, der sehr intelligent und anspruchsvoll ist/war. So musste ich ihm Präsentationen zu der Geldpolitik der verschieden Zentralbanken, Bewertung von Anleihen, Carbon emission trading oder andere komplexere Themen erstellen. Das war fuer mich nicht immer leicht, da ich erst 2 Semester studiert hatte und ich bei vielen Themen bei 0 anfangen musste und sie mir praktisch selbst beibringen musste. Die Arbeitszeiten waren von 6.45h bis ca 18-19h. Gegessen wurde am Schreibtisch, daher war die Mittagspause auch eher kurz gewesen.
Man muss auf jeden Fall ein dickes Fell haben und belastbar sein. Zu dem sollte man die Fähigkeit haben aus einer Menge von Informationen möglichst schnell das wichtigste Filtern können und diese möglichst gut dem Gesprächspartner "verkaufen" können.
Die Athmosphäre fande ich leider nicht immer die beste, dies liegt aber vor allem an zwei Faktoren. Die Zeit in der ich angefangen habe war keine leichte Zeit für die Branche ("Credit Crunch August 2007"). Man hat gemerkt, dass die Leute im Büro sehr unterdruck standen was sich auf das Arbeitsklima ausgewirkt hat. Zum anderen war es ein kleines Team und es waren alle immer sehr beschäftigt, jüngere Kollegen gab es kaum, daher war die Stimmung eher ernst. Geredet wurde meistens nur über geschäftliches und das menschliche kam daher manchmal zu kurz.
Dauert nur ein paar Sekunden und kostet nichts 🚀
Noch kein Mitglied?
Jetzt kostenfrei registrierenBereits Mitglied?
Anmelden