Um in der Beratung tätig zu sein, muss man sich zuerst die Frage stellen, ob man das beratertypische Leben möchte. Die MA am Check-In der Hotels, Deutschen Bahn und am Flughafen wird man nach kurzer Zeit besser kennen als seine Freunde ;-) Zudem kommt die Arbeitsbelastung hinzu, die selbstverständlich aufgrund der Projektorientierung stark variiert. Nachfolgend ein Extrembeispiel aus meinem Alltag, welches ich ca. 6 Monate lang erlebt hab: Montag gg 06:00 Uhr: zum Kunden A in Norddeutschland fahren (Aufstehen gg 04:30 Uhr), Dienstag gg 21:00 Uhr: wieder zu Hause, Mittwoch gg 06:00 Uhr: in den Flieger zu Kunde B in Süddeutschland (Aufstehen gg 04:30 Uhr), Freitag gg 00:30 Uhr wieder zu Hause, Freitag gg 8 Uhr ins Büro und für das Projekt C arbeiten plus die Erledigung der administrativen Angelegennheiten, Freitag gg 21:00 Uhr bin ich dann wieder zu Hause und hab offiziell Wochenende, an denen ich aber trotzdem z.T. arbeite, vor allem in Phasen der Angebotserstellung o.ä. Macht es Spaß? Ja. Ist es herausvordernd? Ja. Gibt man seiner Karriere einen Schub? Ja. Macht es einen auf Dauer kaputt? Wahrscheinlich. Werden soziale Beziehungen zu Freunden etc. leiden? Definitiv. Die Arbeit im Public Bereich ist sehr herausfordernd. Einsteiger können jedoch nicht sofort so eingesetzt werden, wie sich es evtl. möchten, da in vielen Bereichen des Public ein sehr hohes Fachwissen (z.B. publiceigene Fachtermini), gepaart mit Erfahrungen, vorausgesetzt wird. Vor allem die Strukturen und Prozesse der öffentlichen Verwaltung sowie deren Spezifika. Nichtsdestotrotz gibt es große Ähnlichkeiten zu Konzernen. Die Projektinhalte könnten unterschiedlicher kaum sein. Von einer Personlabedarfsermittlung, über Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, strategisches Controlling, IT Strategie- und Management bis zur Erstellung von Gutachten für Ministerien ist alles dabei. Eine entsprechende hands-on Mentalität sollte man mitbringen und keine Abneigungen gegenüber Statistik und das Eintauchen in die wirklichenExcel-Tiefen besitzen. Man kommt mit den politischen Entscheidern in Kontakt, sieht und erfährt Dinge, von denen der "Ottonormalbürger" nie oder sehr spät Kenntnis erhalten wird. Insgesamt betrachtet ein äußerst interessantes Aufgabensprektrum mit vielfältigsten Arbeitsinhalten und einem hohen strategsichen Anteil.
Man benötigt die beratertypische Resilienz, da die Kunden z.T. sehr schwierig sind. Die obligatorische analytische Stärke sowie Rhetorik und Überzeugungskraft sind zudem sehr wichtig.
Die Arbeitsatmosphäre unter den Kollegen ist Serviceline übergreifend sehr gut. Selbst in Phasen mit einer sehr hohen Arbeitsbelastung ist die Stimmung sehr gut. Vergessen darf man jedoch nicht, dass einzig und allein das Projektgeschäft zählt und es deswegen auch mal mit dem Vorgesetzten zu Konflikten kommen kann. Nach einem "reinigendem Gewitter" ist jedoch dann wieder alles Bestens. Es steht und fällt abr auch mit den Beteiligten.
Business Analyst - Business Consultant - Senior Consultant - Manager (oder Business Adviser = Manager ohne Personal- und Umsatzverantwortung) - Senior Manager (oder Senior Business Adviser) - Director - und dann kommen die vielen Partnerstufen.
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