Im Rahmen meines Studiums habe ich 9 Monate in der Schweiz bei Novartis verbracht. Meine Arbeit bestand zum einen Teil aus experimenteller Forschung im Labor und auf der anderen aus Auswertungsarbeit, die hauptsächlich im Büro stattfand. Man kann sagen, dass ich während des Praktikums ca. 50% mit dem Bauen von Experimentierständen und der Präperation von Proben verbracht habe, was wirklich eine sehr interessante und neue Erfahrung war. Das sonst so theoretische Studium des Chemieingenieurs konnte ich so um eine praktische Tätigkeit erweitern. Die Büroarbeit in einem top modernen Großraumbüro war stets anregend und durch den Austausch mit Kollegen auch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Der übliche Arbeitstag bestand aus ca. 9-10 Stunden, was aber in der Schweiz ganz normal ist. Es gab viele Events und Veranstaltungen, die einen vom Arbeitsalltag ablenken konnten und man war stets frei in seiner Arbeitsplanung. Beieindruckend war die Art und Weise, wie mir Aufgaben zugeteilt wurden. So hatte ich stets relativ freie Hand, auf welchem Weg ich ein vorgegebenes Ziel erreiche. Dabei standen mir sehr große Geldmittel zur Verfügung, was ich als Praktikant durchaus erstaunlich fand. Man konnte seine eigenen Ideen einbringen und bei Problemen stets um Rat fragen. Auch wenn mal etwas schief ging oder man (was zwangsläufig im Labor passiert) etwas zerstört, was dies kein großes Problem. Überstunden werden zwar nicht explizit verlangt, aber die Arbeitsmoral und die Einstellung der Mitarbeiter tendiert stark dazu, sich mit dem Unternehmen und seiner Philosophie zu identifizieren. Es wird einem ständig das Gefühl vermittelt Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, die etwas Gutes für die Welt tut.
Eine entsprechende Arbeitsmoral sollte vorhanden sein. Man sollte aufgeschlossen sein, um neue Dinge zu lernen. Vorallem kreative und innovative Menschen sind gerne gesehen. Praktika oder Werkstudententätigkeiten im Vorfeld helfen sicher bei der Bewerbung. Ansonsten wächst man in Aufgaben sicherlich auch rein. Vorallem in der Entwicklung sind handwerkliches Geschik und eine gewisse Genauigkeit unabdingbar. Wer keinen Schraubenzieher verwenden kann, hat hier nichts verloren.
Die Atomshäre war stets gut. Man hatte guten Kontakt zu anderen Trainees und konnte sich auch nach der Arbeit mal auf einen Drink treffen. Die Hierarchie im Unternehmen ist jedoch sehr steil, weshalb spätere Aufstiegschancen durchaus begrenzt sein können. Die Kommunikation ist ausgezeichnet. Die Unternehmsführung tut vieles um ihre Mitarbeitet bei Laune zu halten und erreicht dies meine Einschätzung nach hervorragend. Für einen Studenten kann jedoch das starke Arbeitsaufkommen überfordernd sein. Ich gebe zu, dass ich mich auch erst nach 1-2 Monaten an einen permaneten harten Arbeitstag gewöhnt habe. Urlaubsplanung oder Freizeiten wurden jedoch stets entsprechend gewährt, so dass man auch genügend Zeit zum auspannen und für sein soziales Leben hatte.
Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenz. In einem Unternehmen mit 120.000 Mitarbeitern findet jeder seinen Platz und seine Aufstiegsmöglichkeiten. Ein Doktortitel ist von Vorteil, das steht außer Frage. Weiterbildung, Trainings, Schulungen, all das wird groß geschrieben und täglich gelebt. Als Praktikant nimmt man viel Lebenserfahrung mit. Die Einsicht in ein großes Unternehmen und die Perspektiven die einem später einmal eröffnet werden können.
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