Der SQUEAKER Ratgeber
Fehler im Lebenslauf
Die 10 größten Fehler in deinem Lebenslauf
Aller Anfang ist schwer! Aber wir zeigen dir, auf welche 10 größten Fehler du bei deinem Lebenslauf achten solltest.
Der Lebenslauf gibt dir die Chance, dem Personaler die wichtigsten Stationen deiner beruflichen Karriere und deines Studiums anschaulich und prägnant zu präsentieren. Doch was braucht ein guter Lebenslauf für Consulting, Investmentbanking oder der Wirtschaftsprüfung? Ist der Auslandsaustausch für McKinsey relevant und was sind die wichtigsten Key-Facts für Deutsche Bank & Co.? In unserer Top 10 zeigen wir dir, was hinein muss und welche Fehler dich bei der Erstellung deines Lebenslaufes aus dem Rennen um die besten Einstiegsjobs werfen.
Insider-Tipp
Hat dein CV überzeugt, halte für das Vorstellungsgespräch eigene Bewerberfragen bereit. Neben Fragen, mit denen du prüfst, ob das Unternehmen zu dir passt, solltest du qualifizierte Fragen stellen: bei Patrimonium zum Beispiel zum neu aufgesetzten Fond Private Debt Co-Investor Fund I mit der Credit Suisse, den das Unternehmen als Asset Manager betreut. Damit zeigst du, dass du dich ausführlich mit dem Unternehmen vertraut gemacht hast.
Weniger ist manchmal mehr
Sei dir vor dem Verfassen deines CVs für den Einstieg ins Consulting, Investmentbanking oder die Wirtschaftsprüfung bewusst, dass am anderen Ende ein erfahrener Personaler sitzt, der möglicherweise hunderte Bewerbungen erhält – erst recht, wenn es sich um begehrte Stellen bei den Top Arbeitgebern wie z.B. McKinsey handelt. Er muss sich innerhalb einer Minute ein Bild von dir machen. Dann lautet der Deal: Machst du ihm diesen Job leichter, hat deine Bewerbung höhere Erfolgschancen. Ein vollständiger, aber kompakter Lebenslauf ist immer besser aufgestellt. Ein Lebenslauf darf keine Biographie werden. Natürlich ist es interessant, dass du im Austauschjahr in Neuseeland Japanisch gelernt hast. Aber prüfe jedes Mal, ob dies für einen Berufseinstieg im Consulting & Co. relevant ist – und lass’ es auch mal einfach weg.
Lügen haben kurze Beine
Wir alle neigen manchmal zum Verschönern des eigenen beruflichen Werdegangs, doch von Schwindeleien, die über eine gut gewählte Umschreibung hinausgehen, raten wir dir dringend ab. Schließlich achten Personaler besonders darauf, ob die Angaben in Anschreiben und Lebenslauf deckungsgleich, logisch und durch Zeugnisse abgesichert sind. Ein reiner Asienurlaub bleibt eine Freizeitbeschäftigung und sollte nicht zur selbstständigen Beratertätigkeit frisiert werden. Sollten solche Schönfärbereien nicht im Vorhinein für deinen Ausschluss sorgen oder im Bewerbungsgespräch zu einer peinlichen Situation führen, kann der Betrug auch noch während des Arbeitsverhältnisses auffliegen.
Insider-Tipp: Diese Schummeleien decken Personaler sofort auf
- Verschleiern von Daten: Nutze immer genaue Monatsangaben, auch wenn dadurch ersichtlich wird, dass das Praktikum nur 2 Monate andauerte.
- Studentenjob aufhübschen: War einer deiner Jobs lukrativ, aber kein großes Aushängeschild, bleibe bei der Wahrheit oder lass’ ihn weg. Telefonmarketing bedeutet nicht Konzeption von Marketinganalysen.
- Fiktive Arbeitgeber: Natürlich ist es ideal, man bewirbt sich aus einer aktuellen Stelle heraus. Doch Achtung, Personaler holen gerne Referenzen ein.
- Vertretung frisieren: Eine längere Vertretung des Chefs kann angegeben werden, sie macht dich aber noch nicht zum Projektleiter oder Teamchef.
Einer für alle: Kein Bezug zum Unternehmen
Was für das Anschreiben gilt, hat für den Lebenslauf genauso Gültigkeit: Bei der Bearbeitung deines Lebenslauf ist es mit der Aktualisierung des Datums allein nicht getan. Richte deinen CV möglichst genau auf das Unternehmen aus, bei dem du dich bewirbst: Dazu gehört neben dem geeigneten fachspezifischen Vokabular auch das Filtern bestimmter Informationen. Ist die Unternehmensberatung verstärkt auf dem asiatischen Markt tätig, geize nicht mit deinen Chinesisch Kenntnissen – vorausgesetzt, du besitzt sie wirklich. Dazu Stephan Butscher von Simon-Kucher & Partners “Wichtig bei der schriftlichen Bewerbung ist ein präzises, gut formuliertes und deutlich auf Simon-Kucher maßgeschneidertes Anschreiben, eine Seite reicht völlig aus. Berufserfahrene, die schon länger in der Industrie arbeiten, sollten ihre Eignung als Berater mit ihrer Bewerbung schlüssig begründen können.” Über alle wichtigen Unternehmen in den Bereichen Consulting findest du sämtliche Informationen in den Unternehmensprofilen auf squeaker.net.
Eins zu Eins: Offline & Online
Noch bevor du deinen Lebenslauf abschickst, solltest du deine Vergangenheit online aufräumen und dein Portfolio im Web überprüfen: Weil unsere Welt von der Kommunikation über Twitter oder Facebook geprägt ist, bergen die sozialen Medien große Risiken für dich. Es gibt wohl kaum ein peinlicheres Fettnäpfchen als die Sichtbarkeit eines Fotos von der letzten Strandparty – natürlich schauen sich auch die Personaler der Top Consultingfirmen, Banken und Kanzleien dort mal um. Unangenehm wird es auch, wenn deine Online Profile auf den Karriereportalen wie squeaker.net, Xing und LinkedIn nicht mit deinem versandten CV übereinstimmen. Selbst kleinste Ungenauigkeiten lassen den Personaler argwöhnisch werden und bringen dich in Erklärungsnot. Also rechtzeitig die Privatsphäre in den sozialen Medien erhöhen und deinen Auftritt auf den Karriereportalen überprüfen. Dazu Sarah Höniges von Capgemini Consulting: “Wir nutzen hauptsächlich Xing und LinkedIn: zum einen, um selbst interessante Kandidaten anzusprechen, zum anderen, um den Lebenslauf einiger Bewerber ergänzend zu prüfen. Manchmal führen Bewerber eine Station gar nicht auf, weil sie denken, dass sie nicht relevant sei, in ihrem Xing-Profil steht sie aber.”
Grammatik und Rechtschreibung
Immer wieder angemahnt und doch nicht ernst genommen: Eine gute Rechtschreibung bleibt das A und O jeder Bewerbung. Sie ist ein Zeichen von Gewissenhaftigkeit und für den einstellenden Personaler ein Indikator, ob du es ernst meinst. Dazu Nina Korte von innogy Consulting: „Eher negativ fallen Bewerber mit Rechtschreibfehlern im Lebenslauf oder eingeschalteter Korrekturhilfe im Anschreiben auf.“ Deine Unterlagen sind das Aushängeschild deiner Qualitäten. Ein mehrfaches Prüfen zur Vermeidung von Rechtschreibfehlern ist unerlässlich. Verlass’ dich jedoch nicht allein auf die Word Korrekturhilfen, sondern lass’ deine Unterlagen auch von Freunden gegenlesen. Neben der Grammatik und fehlerfreien Rechtschreibung ist ebenfalls die Sprache im Anschreiben ein wichtiger Faktor und sollte immer an die Stellenausschreibung angepasst sein. “Ist das Job-Inserat beispielsweise auf Französisch publiziert, so sollte auch die Bewerbung auf Französisch erfolgen. Unser Team ist zwar mehrsprachig, aber die Wahl der Sprache ist bei uns sehr wichtig!” – Matthias Isenrich, COO bei Patrimonium.
Strukturlosigkeit
Ein bedeutender Faktor, damit dein Lebenslauf die erste Runde des Aussortierens übersteht, ist eine klar gegliederte und übersichtliche Struktur. Nutze beispielsweise drei Hauptkategorien wie „Bildung“, „Praktische Erfahrungen“ und „Interesse & Engagements“, um den Leser deiner Bewerbung schnell und genau durch das Menü deines CVs zu führen. Innerhalb dieser Kategorien empfiehlt sich, die gleiche Logik beizubehalten, wie etwa bei Praktika immer den Unternehmensname, den Ort, die Abteilung und die Funktion in derselbe Reihenfolge zu benennen. Besonders leserfreundlich ist es außerdem, nach dem Credo „first things first“, die aktuellsten Stationen deiner Karriere nach oben zu platzieren. Für einen ersten Anhaltspunkt stellt squeaker.net dir einige Mustervorlagen zum Download bereit. Bewirbst du dich im Ausland, gelten möglicherweise andere Regeln. Auf squeaker.net findet du nützliche Tipps für deinen CV bei Bewerbungen in den USA, Frankreich, Spanien und Großbritannien.
Der Fantasie keinen freien Lauf lassen: Lücken bestücken
Sie sind von allen gefürchtet: Lücken im Lebenslauf. Und als besonders großer Makel wird eine längere Phase der Arbeitslosigkeit oder eine Unterbrechung des Studiums, beispielsweise durch einen längeren Auslandsaufenthalt, empfunden. Wir raten dir an dieser Stelle, nicht zu erfundenen Ausflügen in die Selbstständigkeit zu greifen oder nie bestandene Anstellungen zu kreieren. Wahrheit zahlt sich aus. Eine Phase der Neuorientierung oder privat gesammelte interkulturelle Erfahrungen sind kein Makel. Nutze den Begriff „Berufliche Neuorientierung“. Er gibt dir die Möglichkeit ehrlich zu erklären, wie du diese Zeit – etwa durch Praktika, Sprachkurse oder private Auslandsaufenthalte – genutzt hast. Statt deine Zeit damit zu vergeuden erfundene Karriereschritte in deinen Lebenslauf einzubauen, widmest du dich dann lieber dem Verfeinern deiner Dritten Seite.
Bitte lächeln? Das Bewerbungsbild
Dein Bewerbungsbild sollte sympathisch, seriös und vertrauenswürdig wirken. Es versteht sich von selbst, dass ein Urlaubsschnappschuss oder ein Selfie nicht in einen professionellen Lebenslauf gehört. Überlege dir, was du dem Personaler mit deinem Ausdruck und deiner Kleidung vermitteln willst. Ein freundlicher und aufgeschlossener Gesichtsausdruck zeigt, dass du sowohl im Kontakt mit Kunden als auch mit deinen Mitarbeitern und Vorgesetzten angemessen auftreten kannst.
Last but not least: Keine Prüfung
Vor allem bei deiner Bewerbung im Consulting oder in der Wirtschaftsprüfung gilt, dass du vorm Absenden deiner Bewerbung genau prüfen solltest, ob dein Lebenslauf der Erwartungshaltung eines Unternehmensberaters oder Wirtschaftsprüfers tatsächlich gerecht wird. Schließlich händigen Berater an ihre Kunden Unterlagen aus, die höchsten qualitativen Ansprüchen gerecht werden müssen. Gehe beim Final Proof deiner Unterlagen einfach auf diese Punkte ein:
- Wird die Key-Message deutlich?
- Ist das „so what?“ für jeden Punkt geklärt?
- Wurden alle Anmerkungen des Kunden (also Unternehmens) berücksichtigt?
- Ist die Argumentation frei von logischen Brüchen?
- Stimmen die Zahlen und Daten?
- Stimmt das Format?