Lebenslauf, Kontakte, Berufserfahrung: Was überzeugt wirklich, wenn du in eine Top-Beratung einsteigen willst? Und welche Fragen treiben andere Bewerber um?
squeaker.net-Autor Navin Lal hat mit am Consulting Survival Guide geschrieben und auf dem Absolventenkongress in Köln ein Consulting-Coaching angeboten. Hier verrät er, welche Fragen am häufigsten gestellt wurden – und du erfährst seine wichtigsten Tipps für Einsteiger. Frage 1: Ist mein Lebenslauf gut genug für eine Top-Management-Beratung? Frage 2: Wie kann ich mich am besten auf die Interviews vorbereiten? Frage 3: Besser Top-Management-Beratung, Big Four oder eine andere?
Frage 1: Ist mein Lebenslauf gut genug für eine Top-Management-Beratung?
Einstiegsjobs bei Top-Management-Beratungen sind begehrt: Wer hier eine Stelle bekommen möchte, muss mit einem perfekten Consulting-Lebenslauf überzeugen. Oder? Diese Frage stellen sich viele Einsteiger, Navin Lal sagt dazu: „Der CV ist schon sehr wichtig. Die Recruiter schauen auf die Abi Note und den Hochschulabschluss. Auch ein Auslandsaufenthalt und Praktika sollten nicht fehlen.”
Frage 2: Wie kann ich mich am besten auf die Interviews vorbereiten?
Du hast eine Einladung zu einem Job-Interview erhalten, der erste Schritt ist damit geschafft. Aber wie kannst du überzeugend auftreten und auf welche Punkte kommt es in der Vorbereitung wirklich an? Das wollen alle Bewerber wissen. Navin Lal: „Eine sehr gründliche Vorbereitung erhöht die Erfolgschancen deutlich. Der Fokus sollte auf der Übung der Cases liegen. Darüber hinaus sollten Bewerber genau wissen, warum Sie in die Beratungsbranche und gerade bei dem Unternehmen einsteigen möchten, bei dem Sie sich bewerben. Gibt es erklärungsbedürftige Punkte im CV, sollten hier ehrliche Antworten vorbereitet sein. Im Gespräch sollten die Kandidaten authentisch und offen auftreten. Zur Vorbereitung können Interviews sehr gut mit Kommilitonen oder Freunden geübt werden. Darüber hinaus gibt es Plattformen wie squeaker.net und gute Literatur, zum Beispiel die Bewerberbibel „Bewerbung bei Unternehmensberatungen“ oder das Übungsbuch „Consulting Case Training“.
Frage 3: Besser Top-Management-Beratung, Big Four oder eine andere?
Du stehst vor der Entscheidung, wo du dich bewirbst oder hast vielleicht mehrere Angebote vorliegen, zwischen denen du wählen kannst? Dann fragst du dich vermutlich wie viele Einsteiger, was die beste Wahl wäre. Top-Management-Beratung, Big Four oder ein ganz anderer Arbeitgeber? Navin Lal glaubt: „Das ist eine sehr persönliche Entscheidung. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass im Schnitt ein den Big-Four eine größere Spezialisierung bereits am Anfang der Karriere stattfindet. Die Durchschnittsgehälter sind in den Top-Management-Beratungen höher – dafür wir auch länger gearbeitet“.
3 wichtige Tipps für den Einstieg
Auch Yannick (26), der seinen Master of Science als Wirtschaftsingenieur absolviert und als Masterand bei der Management-Beratung e&Co. arbeitet, hat auf dem Absolventenkongress an dem Consulting-Coaching von Navin Lal teilgenommen – und er hat vor allem drei wichtige Botschaften mit nach Hause genommen.
- Berufserfahrung in kleinen Beratungshäusern machen: „Gerade spezialisierte Boutique-Beratungen, die nicht so viele Bewerbungen wie große Beratungshäuser erhalten, nehmen sich mehr Zeit für die Sichtung von Bewerbungsunterlagen und legen mehr Wert auf einen aussagekräftigen Lebenslauf als auf ausgezeichnete Studienleistungen“, sagt Yannick. „Diese stellen zudem eine gute Gelegenheit dar, sich als Berater zu erproben und wichtige Kompetenzen zu erwerben, die für die Consulting-Branche elementar sind.“ Solche Berufserfahrungen sind also eine super Gelegenheit für den Einstieg.
- Das persönliche Netzwerk nutzen: Du hast Kontakte zu Consultants? Dann profitiere davon. „Zwar sind die Bewerbungsverfahren nicht zu umgehen, dennoch ergibt es Sinn, sich mit einem Bekannten, der als Consultant tätig ist, auszutauschen“, hat Yannick erfahren. „Oft erhält man unverbindliches Feedback zu seinem Lebenslauf sowie Ratschläge für das Anschreiben.“ Und das kann deine Chancen als Bewerber erhöhen.
- Im Anschreiben auf die Noten eingehen: „Gute und ehrliche Begründungen, weshalb eigene Noten nicht kontinuierlich bei ‚Eins-Komma‘ liegen, sollten in einem Anschreiben kommuniziert werden“, hat Yannick im Coaching gelernt. „So können die Personaler sich ein Bild über die Selbstreflektion der Kandidaten verschaffen und beurteilen wie selbstbewusst diese ihre eigenen Leistungen vertreten.“
Erfolgreich dank Insider-Wissen
Du musst nicht unbedingt selbst ein persönliches Coaching erhalten, um einen erfolgreichen Start ins Consulting hinzulegen. Auch der Austausch mit anderen Einsteigern und das Wissen von Insidern hilft. Schau dir zum Beispiel die Top 10 der Anfängerfehler als Berater an (um sie dann selbst zu vermeiden) oder stelle deine Fragen in der Community von squeaker.net – hier bekommst du mit Sicherheit Antworten.
3 wichtige Fakten zum Berater-Alltag
Wichtig ist außerdem, dass du vorab weißt, was dich als Consultant erwartet. Das erfährst du über dein Netzwerk, hilfreiche Bücher und eine gute Community, Coach Navin Lal gibt dir hier noch drei wichtige Tipps für den späteren Arbeitsalltag als Berater mit auf den Weg.
- Erstens: Fokussiere dich als Berater nur auf die Dinge, die wirklich relevant sind. „Wer das nicht schnell lernt, verbringt lange Abende im Büro und kommt mit seinen Aufträgen nicht mehr hinterher.“
- Zweitens: Sei immer offen für Feedback, auch wenn es wehtut. Denn Navin Lal weiß: „Wer nicht kritikfähig ist, hat in der Beratung nichts verloren.“
- Drittens: Auch wenn du einen Top-Abschluss in der Tasche und deinen Traum-Einstieg als Berater geschafft hast – mache nicht den Fehler, überheblich zu werden. Vor allem Kunden gegenüber. „Es ist extrem wichtig, dass Berater verstehen, was für den Kunden ein Mehrwert ist und wie sie mit ihm arbeiten“, sagt Navin Lal. „Ganz selten sind auch mal junge Kollegen dabei, die sich dem Kunden gegenüber arrogant verhalten.“ Und das kommt dem Coach zufolge gar nicht gut an.
Also behalte diese Tipps und die Antworten auf die häufigsten Einsteigerfragen am besten immer im Hinterkopf – auch wenn du später erfolgreich als Consultant bei einer Top-Beratung arbeitest.