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Der SQUEAKER Ratgeber

Virtuelles Case Interview

Virtuelle Case Interviews: So kannst du dich optimal vorbereiten

Damit der Recruiting-Prozess nicht pausiert werden muss, werden virtuelle Case Interviews durchgeführt. Dabei sitzt kein Personaler neben dir, der die Aufgabenstellung erklärt oder Fragen zu deinen Notizen stellt. So kommst du in die nächste Runde.

Definition: Was ist ein Case Interview?

Im Recruiting-Prozess sind Case Interviews nicht mehr wegzudenken, das gilt besonders für die Consulting Branche. Doch was genau sind Case Interviews überhaupt? Bei dieser Art von Interview bekommst du vom Personaler unternehmerische Problemstellungen, die du lösen musst. Da jeder Bewerber den gleichen Ausgangspunkt hat, fällt es dem Personaler dadurch leichter, sich anschließend für einen Bewerber zu entscheiden. Bei dem Interview werden allerdings zum Beispiel auch deine mathematischen und logischen Qualifikationen unter die Lupe genommen. Auch deine Belastbarkeit und dein Durchhaltevermögen werden bei dem Interview getestet. Aber keine Sorge: Das Ziel jedes Case Interviews ist, dich in eine stressige Lage zu bringen. Du wirst gezielt aus deiner Komfortzone gelockt, um dich als Person besser einschätzen zu können. 

Case Interview: Dauer und Ablauf

  • Ein Case Interview dauert in der Regel mindestens 15 Minuten und maximal eine Stunde. Der Bewerbungsprozess kann allerdings auch aus insgesamt sechs Case Interviews bestehen. Es benötigt von Seiten des Personalers kaum Vorbereitungszeit, da jeder Bewerber die gleichen Aufgaben bekommt.
  • Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Case Interviews. Die meisten Interviews starten mit einem persönlichen lockeren Gespräch mit dem Personaler. Nachdem du dir eine Aufgabe in Papierform angeschaut hast, erfolgt die Lösung im strukturierten Dialog, der entweder vom Personaler oder von dir selbst geleitet wird. Dabei musst du eigenständig Hypothesen aufstellen und Lösungswege entwickeln. Am besten denkst du laut und teilst dem Personaler jede Überlegung mit, damit er dein Vorgehen nachvollziehen kann. Oft stellt der Personaler auch Fragen, um deine Überlegungen in die richtige Richtung zu lenken. Zum Schluss kann es sein, dass alle Notizen eingesammelt werden. Achte also auf eine leserliche Handschrift.
  • Die zweite Möglichkeit wird vor allem in Zeiten von Corona angewandt, da Unternehmen aktuell auf persönliche Case Interviews verzichten. Hierbei handelt es sich um ein asynchrones Interview, wobei dir nacheinander situative Interviewfragen in einem IT-Tool angezeigt werden. Die Aufgaben bei einem virtuellen Interview unterscheiden sich nicht unbedingt von den Aufgaben bei einem persönlichen Gespräch. Dir werden also ebenfalls verschiedene Grafiken o.ä. zur Verfügung gestellt. Schaue dir die Aufgabenstellung und die Grafiken in Ruhe an und mache dir Notizen. Die einzelnen Antworten werden mithilfe des Videotools aufgezeichnet. Aber nicht alle Antworten werden immer als Video aufgenommen. Es kann auch sein, dass du die Hälfte der Antworten schriftlich in ein Feld eintippen musst. Für jede Antwort hat der Bewerber circa fünf Minuten Zeit. Die Anzahl der Interviewfragen beschränkt sich auf ungefähr 15 Fragen. Anschließend werden deine Antworten nach standardisierten Kriterien ausgewertet.

3 Case-Arten und was dabei überprüft wird

  1. Business Case Interview: Oft musst du die Investitionsmöglichkeit eines Unternehmens bewerten und einschätzen.
  2. Marketing Sizing Case: Hier sollst du die Profitabilität eines speziellen Marktes bzw. die Größe eines speziellen Marktes für ein entwickeltes Produkt einschätzen. 
  3. Brainteaser: Meistens wird deine Kreativität, sowie dein räumliches oder logisches Denken auf die Probe gestellt.

Secrets: Wie kannst du dich für ein virtuelles Case Interview vorbereiten?

Du kannst zwar nichts auswendig lernen, aber dich mit der grundlegenden Vorgehensweise vertraut machen und diese immer wieder üben. Dafür gibt Marco-Alexander Horchler, der als Unternehmensberater bei BCG tätig war sowie als Case-Autor und Coach Bewerbern bei ihrer Vorbereitung hilft, folgende Insider-Tipps:

  • Verständnis: Die wichtigste Voraussetzung für eine gute Case-Lösung ist, die Aufgabenstellung genau zu verstehen. Fasse sie am besten noch einmal zusammen und stelle deine Fragen.
  • Struktur: Es geht meist nicht um die eine richtige Antwort, sondern um eine strukturierte Vorgehensweise. Nutze dafür am besten klare Notizen, Visualisierungen wie Entscheidungsbäume und Zusammenfassungen nach einzelnen Case-Abschnitten.
  • Zusammenarbeit: Meistens wird bei der Case-Lösung erwartet, dass du Initiative zeigst und die Gesprächsführung übernimmst. Vergiss dabei aber nicht, in enger Abstimmung mit dem Interviewer und offen für sein Feedback zu bleiben.
  • Rechnungen: Hierbei hilft es, dem Interviewer vorab deinen geplanten Rechenweg aufzuzeigen und anschließend die Ergebnisse direkt inhaltlich zu interpretieren. Bereite dich außerdem darauf vor, den quantitativen Teil ohne Taschenrechner zu bearbeiten.
  • Übung per Videochat: Am besten verinnerlicht man das Vorgehen beim simulierten Case-Interview mit Übungspartnern, die du in Communities wie squeaker.net findest. Versuche es doch einmal per Videochat.
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