Der SQUEAKER Ratgeber
Telefoninterview
Remote Recruiting im Consulting: So gelingt das Telefoninterview!
Zwischen schriftlicher Bewerbung und Assessment Center steht das Telefoninterview – oder es ersetzt in Zeiten von Social Distancing den Recruitmentprozess gleich vollständig. Mit unseren Tipps hinterlässt du „mit Abstand“ den besten Eindruck.
Schon bei der schriftlichen Bewerbung ans Telefoninterview denken
Überlege dir, welche Telefonnummer du in deinen Bewerbungsunterlagen angibst. Bist du für ein Telefoninterview besser mobil oder zuhause erreichbar und wo hast du die beste Verbindung? Überprüfe gegebenenfalls, ob die Ansage deiner Mailbox seriös ist und höre deinen Anrufbeantworter regelmäßig ab. Im Falle eines verpassten Anrufs rufe am besten sehr zeitnah zurück. Ein zu langes Warten kann dem Recruiter Desinteresse oder mangelnde Zuverlässigkeit signalisieren. In Zeiten von Corona ein ganz schlechtes Signal. Schließlich gehört Zuverlässigkeit zu den Top 5 Softskills, die durch die Corona-Krise noch mehr an Bedeutung gewonnen haben.
Die Vorbereitung auf das Telefoninterview
Um den besonderen Anforderungen der Selbstdarstellung am Telefon gerecht zu werden, musst du dich auf das Telefoninterview so gründlich vorbereiten wie auf ein Vorstellungsgespräch vor Ort. Kurzum: Preparation as usual. Denn, was nach einer Plauderei am Telefon klingt, entscheidet über dein „leave or last“ Und das gilt umso mehr, wenn das Telefoninterview aufgrund von Social Distancing zur Alternative zum persönlichen Gespräch vor Ort geworden ist. Mit dem Start deiner Vorbereitungen solltest du übrigens nicht bis zur offiziellen Einladung für das Telefoninterview warten. Nicht selten nutzen Personaler den Überraschungseffekt für spontane Telefoninterviews. Kannst du das Telefoninterview in diesem Augenblick nicht vernünftig führen, so ist es legitim, einen zeitnahen Ausweichtermin vorzuschlagen. Die Recruiter haben dafür Verständnis.
Der richtige Gesprächsrahmen im Telefoninterview
Jedes Gespräch, auch das Telefoninterview, braucht den passenden Rahmen. Du darfst dich natürlich über deinen (vermeintlichen) Heimvorteil im Home Office freuen. Doch auch wenn – oder gerade weil – du dich in deinen eigenen vier Wänden auf vertrautem Terrain befindest, darfst du die Professionalität in einem Telefoninterview nicht unterschätzen. Suche dir einen ruhigen Platz zum Telefonieren und beachte im Vorfeld, den Termin für das Telefoninterview nicht mit potenziellen Störfaktoren kollidieren zu lassen. Weise deine Mitbewohner auf dein wichtiges Bewerbungsgespräch hin und vermeide somit die Gefahr, durch sie irritiert oder abgelenkt zu werden. Plane auf jeden Fall genügend Zeit und Puffer für das Telefoninterview ein. Am besten sitzt du aufrecht an deinem (aufgeräumten) Schreibtisch. Unterlasse unruhiges Auf und Ab gehen. Wähle deine Garderobe sorgfältig aus. Passende Kleidung verleiht dir nicht nur mehr Selbstbewusstsein, sondern auch das beruhigende Gefühl, dass du auch für ein nicht angekündigtes Videointerview bestens gerüstet bist.
Insider-Tipp
„Die Inhalte werden identisch mit unseren face-to-face Bewerbungsgesprächen sein“, bestätigt Luisa Ripken, HR Specialist bei DB Management Consulting.
Stell eigene Fragen im Telefoninterview
Im Telefoninterview testen potenzielle Arbeitgeber vor allem, ob du dich ausreichend über die Firma und die angestrebte Position informiert und über deine besonderen Stärken für ebendiese Vakanz auseinandergesetzt hast. Verzichte auf das Auswendiglernen oder Ablesen von standardisierten Antworten. Du schießt dich damit schnell ins Abseits, da der Recruiter deine mangelnde Flexibilität bemerkt und du leicht den roten Faden verlieren kannst. Sei lieber dynamisch und zeige deinem Interviewpartner, dass du auch in einem Telefoninterview konzentriert und lebendig agierst und dich genauso intensiv wie auf ein Live-Vorstellungsgespräch vorbereitet hast.
Natürlich kannst du dir trotzdem deine Bewerbungsmappe mit deinem Lebenslauf zurechtlegen. Sei auf die klassischen Fragen wie „Worin sehen Sie Ihre Stärken/Schwächen?“ oder „Könnten Sie uns bitte Ihren Lebenslauf kurz zusammenfassen?“ gefasst. Sei proaktiv, indem du eigene Fragen stellst und mit dem Personaler in einen Dialog trittst. Angesichts der aktuellen Corona-Krise bieten viele Beratungen Webinare und Podcasts rund um Karrierefragen an – idealer Input für proaktive Fragen im Telefoninterview. Es darf McKinsey sein? Dann hör mal in den Podcast „Erlebe McKinsey“ rein oder nimm am Webinar „McKinsey On Air“ teil. Denn näher kommst du der Top-Beratung in Zeiten von #stayathome nicht. Dementsprechend wird das Arbeiten im Homeoffice zukünftig keine Seltenheit mehr sein, daher solltest du auch darauf richtig vorbereiten.
Zeige auch im Telefoninterview Profil
Auch wenn die klassischen Komponenten des ersten Eindrucks – wie etwa Körpersprache und Mimik – zumindest bei einem klassischen Telefoninterview ohne Videofunktion fehlen, kannst du dich auch im Telefoninterview durch deinen Tonfall, Sprechgeschwindigkeit und Wortwahl profilieren. Mit einer ruhigen und sicheren Stimme sowie einer deutlichen Aussprache kannst du im Vorstellungsgespräch am Telefon überzeugen. Lass deinen Gesprächspartner aussprechen und stelle gerne Rückfragen, wenn du etwas nicht verstanden hast. Signalisiere deine Wachheit, deine Professionalität und Anwesenheit auch in einem Telefoninterview. Dabei ist es von Vorteil, Lückenfüller wie „ähm“ oder „hm“ nicht überzustrapazieren. Antworte kurz und prägnant auf die gestellten Fragen und unterlasse lange und komplizierte Ausführungen.