Die Rosa-Luxemburg-Stiftung bietet seit 1999 eine Plattform zur Diskussion von Gesellschaft und Wirtschaft im Spannungsfeld von Sozialdemokratie und Sozialismus. Mit der Partei Die Linke teilt die RLS grundlegende Werte wie Soziale Gerechtigkeit und Solidarität. Ein Stipendium der RLS erhalten daher bevorzugt wirtschaftlich bedürftige Studierende und Doktoranden, die ein glaubhaftes soziales, politisches oder künstlerisches Engagement nachweisen können. Stipendiaten gestalten das Stiftungsleben aktiv mit bis hin zum Stimmrecht bei der Fördervergabe.
Gründungsjahr | 1999 |
Anzahl von Stipendiaten | ca. 800 |
Anzahl von Alumni | ca. 1.100 |
Rosa Luxemburg (1871-1919), Sozialdemokratin und bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung.
Die RLS steht der Partei »Die Linke« nahe. Die Stiftung engagiert sich in politischen Fragen und steht insbesondere für Werte des demokratischen Sozialismus ein.
Jan Korte (deutscher Politiker)
Yvonne Ploetz (deutsche Politikerin)
Die Fördertätigkeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung begann im Jahr 1999. Die Stiftung entwickelte sich aus dem 1990 in Berlin gegründeten Verein »Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e. V.«. Die Stiftung bezeichnet sich selbst als »linke politische Stiftung« und steht der Partei »Die Linke« nahe. Sie zielt vor allem drauf ab, einen Beitrag zur Diskussion von Themen wie »Demokratisierung politischer Willensbildung« oder »Soziale Gerechtigkeit und Solidarität« zu leisten. Um die politische Herkunft der Rosa-Luxemburg-Stiftung zu verstehen, ist es wichtig, die Geschichte Rosa Luxemburgs zu kennen. Ihr Wirken, ebenso wie das der Stiftung heute, fand im Spannungsfeld von Sozialdemokratie und Sozialismus statt. Ein wichtiger Schritt vor einer Bewerbung bei dieser Stiftung ist es, sich den Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen zu verdeutlichen. Während die SPD und die Friedrich-Ebert-Stiftung die Vertretung der Sozialdemokratie für sich in Anspruch nehmen, stehen »Die Linke« und die Rosa-Luxemburg-Stiftung für einen demokratischen Sozialismus.
Seit der Gründung hat das Studienwerk fast 1.100 Stipendiaten gefördert. Aktuell befinden sich ca. 800 Studierende und Doktoranden in der Förderung. Jährlich werden rund 200 Stipendiaten, 40 davon Doktoranden, neu in die Stiftung aufgenommen. Der Anteil der Promotionsstudenten an der Stipendiatenschaft der Rosa-Luxemburg-Stiftung nimmt tendenziell zu. Ihren Stipendiaten möchte die Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Plattform für die kritische Analyse von Gesellschaftsstrukturen und Wirtschaftssystemen bieten. Im Zentrum soll dabei die Diskussion um die zeitgemäße Verwirklichung des »demokratischen Sozialismus« stehen. Die Stiftung sieht sich hierbei vor allem als ein sozialistischer »Think-Tank« politiknaher Organisationen. International ist sie vor allem in sozialdemokratischen bzw. sozialistischen Strukturen aktiv. Dazu gehören soziale Bewegungen, Nichtregierungsorganisationen und linke Intellektuelle.
Die Förderung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung beginnt mit dem zweiten Semester. Dabei sollte der Bewerber zum Zeitpunkt der Bewerbung noch mindestens vier Studiensemester vor sich haben. Die Förderung richtet sich sowohl an in- als auch an ausländische Studierende aller Fachrichtungen, die an einer deutschen Universität oder Fachhochschule studieren. Es gibt zwei unterschiedliche Programme, die sich in den Voraussetzungen und im Förderumfang unterscheiden. Diese Programme heißen »Studienstipendium für InländerInnen« und »Studienstipendium für AusländerInnen«. Im Folgenden liegt der Fokus auf dem erstgenannten Stipendienprogramm. Das Aufnahmeverfahren besteht aus einer schriftlichen und einer mündlichen Bewerbungsphase. Zunächst sind die folgenden Unterlagen einzureichen:
An die erfolgreiche schriftliche Bewerbung schließt sich ein Gespräch mit einem Vertrauensdozenten an. Bei diesem geht es üblicherweise um aktuelle politische Themen und um den persönlichen Hintergrund des Bewerbers. Der Interviewer verfasst im Anschluss an das Gespräch ein Gutachten über den Kandidaten. Auf Basis dieses Gutachtens sowie der eingereichten Unterlagen entscheidet ein aus Professoren und Stipendiaten bestehender Auswahlausschuss, ob der Bewerber förderungswürdig ist und in die Studienförderung der Stiftung aufgenommen wird.