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MBA-Studium an der HEC IBS Paris

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Erik Friedel, ehemals bei Accenture für CRM- und Internetprojekte, berichtet über sein MBA-Studium an der HEC International Business School in Paris.

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Bei welchen Business Schools hast du dich beworben?

Ich hatte mir drei Universitäten ausgesucht: die IESE Business School – University of Navarra, die Instituto de Empresa Business School und die HEC School of ManagementINSEAD habe ich außen vor gelassen, da man fünf Jahre Berufserfahrung mitbringen sollte, wenn man hier einen MBA machen möchte. IE und HEC haben mir Angebote geschickt und ich entschied mich daraufhin für HEC – als Halbfranzose mit doppelter Staatsbürgerschaft hatte ich natürlich keine Sprachbarriere zu überwinden, weswegen ich mich auch für das komplett in französischer Sprache gehaltene MBA-Programm entschied. Das Programm dauerte 16 Monate mit dreimonatiger Unterbrechung, in der man jedoch beschäftigt ist mit der Erstellung eines Business Plans.

Was sprach noch für HEC Paris?

Ich hatte einen guten Kontakt zur Jury, der Campus hat mir sehr gut gefallen, die Nähe zu Paris (wobei hier eine kleine Einschränkung gilt: Der Campus ist ohne Verkehr in 20 Minuten zu erreichen, mit Verkehr dauert die Fahrt eine Stunde). Zudem war mir früh klar, dass ich später in der frankophonen Welt tätig sein möchte und das Netzwerk der Alumni von HEC kann mir in dieser Beziehung natürlich weit mehr behilflich sein als das von spanischen Business Schools.

Wie hast du dich auf den GMAT vorbereitet?

Mir bereitete der GMAT bzw. die Vorbereitung keine allzu großen Schwierigkeiten. Dabei kam mir mein vierjähriges Ingenieursstudium zu Gute – die mathematischen Grundlagen waren schon gegeben. Ich habe mich ungefähr 10 volle Tage auf den GMAT vorbereitet. Besonders geholfen hat mir dabei eine amerikanische Edition namens Schaum und der Probetest, den man sich im Netz herunterladen kann. Nach mehreren Durchläufen wurde klar, dass ich zwischen 630 und 680 Punkte erreichen kann. 2002 mussten die angehenden Studenten ca. 650 Punkte erzielen, um den Erwartungen der HEC zu entsprechen. Ich habe also genau das Ergebnis erreicht, was ich brauchte – dementsprechend habe ich auch keine dramatischen Erinnerungen an den GMAT.

War der TOEFL für dich relevant?

Nein, durch das Studium am Imperial College entfiel ein Englisch-Test für mich.

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Stichwort Essays: Wie hast du die Vorbereitung darauf empfunden?

Ich bin eher ein Verfechter der spontanen und nicht der vorbereitet-standardisierten Antwort. Einer der Hauptpunkte war die Frage nach dem “Warum”? Warum haben Sie sich für ein MBA-Studium entschieden? Wichtig hierbei ist, dass jeder Kandidat eine präzise Vorstellung haben muss, welche Pläne er in Zukunft verfolgt. Hierbei sollte der Campus nicht als eine Single-Plattform verstanden oder das Studium als Lückenfüller in der Karriere angesehen werden. Bemerkenswert ist jedoch die Tatsache, dass sich bei HEC von 100 Personen 10 Paare gebildet haben, die auch geheiratet haben. Unabhängig davon ist es natürlich wichtig für eine Universität, was die Absolventen später vorhaben: Ist eine Selbstständigkeit geplant oder die Rückkehr in ein Unternehmen? Gelingt es im Unternehmen einen weiteren Sprung in der Unternehmenshierarchie zu machen? Bei HEC musste ich zwei Essays schreiben, die ich innerhalb eines Tages verfasste – es ist in meinem Fall ähnlich wie beim GMAT. Die Vorbereitungszeit war nicht lang. Ich habe mir hierbei immer vor Augen gehalten, dass es auf das Gesamtpaket ankommt: GMAT-Ergebnis, Essays, Empfehlungsschreiben (eins von Accenture), Interviews hinterlassen einen Gesamteindruck, der letztendlich zählt.

Campus HEC in Montreal

Gibt es Tipps, die du angehenden HEC-Studenten mit auf den Weg geben möchtest?

Heutzutage scheint der GMAT eine erheblich größere Rolle zu spielen, da es wesentlich mehr Kandidaten gibt. Ein Score von 700 ist natürlich empfehlenswerter als ein niedrigerer. Zudem ist es sicherlich hilfreich, sich Meinungen von ehemaligen Studenten anzuhören. Ich glaube, jeder HEC-Absolvent ist bereit, 10 bis 15 Minuten am Telefon Auskunft über sein Studium zu geben. Eine wichtige Frage ist auch: Lohnt sich der MBA-Abschluss für meine Karriere? Es geht um sehr viel Geld: Als ich anfing, war ich 26 Jahre alt und bezahlte ungefähr 100.000 bis 150.000 Euro, wobei sich der Großteil der Summe aus Hochschulgebühr, Lebenshaltungskosten und nicht verdientem Gehalt zusammensetzt. Zudem ist auch wichtig, dass man nach dem Abschluss nicht gleich alles verändern will: Man sollte nicht den Job, den Jobsektor und das Land gleichzeitig wechseln, sondern sich Schritt für Schritt an die Umstellung gewöhnen. Wechselt man das Land, sollte man erstmal für ein oder zwei Jahre in dem Job bleiben, den man vorher gemacht hat und danach erst wechseln.

Hast du besonders positive Erinnerungen an den MBA an der HEC?

Die Qualität der Professoren an der HEC war insgesamt top. Von dreißig Professoren, die man im Verlauf seines Studiums kennenlernt, war der Großteil hervorragend mit höchstens ein oder zwei Ausnahmen. Eines möchte ich an dieser Stelle erwähnen: Es ist von Vorteil, mehr Berufserfahrung mitzubringen als ich seinerzeit. Wenn ich zurückdenke, bewegte ich mich damals am Limit mit meinen zwei Jahren Erfahrung im Vergleich zu anderen Kandidaten, die schon 10 bis 15 Jahre Erfahrung hatten. Für diejenigen war es von Nachteil, dass ich erfahrungstechnisch nicht mithalten konnte; für mich war es von Nachteil, weil ich den Umgang mit 40- und 45-jährigen nicht kannte. Für ideal halte ich ein Alter von 30 Jahren. Vielleicht war einer der Gründe für meine Teilnahme am MBA-Programm von HEC auch meine deutsche Staatsbürgerschaft: Franzosen haben es schwerer, bei HEC einen Studienplatz zu bekommen.

Wie hilft dir dein Netzwerk – 6 Jahre nach dem Abschluss – in deiner Karriere weiter?

Das Netzwerk ist eminent wichtig, um Informationen für die Jobsuche zu bekommen. Im letzten Quartal vor dem Ende des Studiums haben wir Zugang bekommen zum Register der HEC-Alumnis. Man kann diejenigen anrufen, die wichtig erscheinen, sich mit ihnen treffen, zu Mittag essen. In den meisten Fällen verlaufen solche Anrufe oder Treffen sehr positiv. Zusätzlich gibt es Veranstaltungen, um Kontakte zu knüpfen, beispielsweise gibt es unterschiedliche Business-Gruppierungen wie etwa im Bereich Tourismus, die sich einmal im Monat treffen. Auf diesen Treffen werden Vorträge gehalten und man hat danach die Möglichkeit, bei einem informellen Cocktail sein Netzwerk zu erweitern, was wiederum auch Türen öffnet. In meinem konkreten Fall hat mir das Netzwerk nicht unbedingt so stark geholfen, wie ich es erwartet habe. Man muss jedoch auch sagen, dass man sich reinhängen muss: Wenn man nicht anruft, die Vorträge auslässt, die Gemeinschaft nicht sucht, passiert auch nicht viel. Der wichtigste Punkt ist, dass das Netzwerk existiert und man es auf jeden Fall nutzen kann. Ob und inwieweit man das tun will, hängt von jedem selbst ab.

Würdest du das MBA-Studium an der HEC noch einmal machen?

Sofort! Ich habe sehr gute Erinnerungen an mein MBA-Studium, habe sehr interessante Personen kennengelernt, habe mich persönlich weiterentwickelt und bin gereift. Außerdem hat mir das MBA-Studium Türen geöffnet, die mir ohne verschlossen geblieben wären. Beispielsweise habe ich bei Expedia einen Direktorposten angenommen, der mir ohne MBA-Degree nicht angeboten worden wäre.

Erik-Friedel-Absolvent-der-HEC-School-of-Management-in-Paris

Erik Friedel, Absolvent der HEC School of Management in Paris, studierte Luft- und Raumfahrttechnik am Imperial College in London mit einjährigem Auslandsaufenthalt in Toulouse. Danach sammelte er 2,5 Jahre Berufserfahrung bei Accenture. 2002 bis 2003 absolvierte er sein MBA-Studium bei der HEC School of Management in Paris. Er ist inzwischen Director Operations bei Happytime.com.

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Maria Kersting, Senior Consultant bei BearingPoint, arbeitet im Bereich Government & Public Sector in Berlin. Sie ist seit Anfang letzten Jahres Mitglied des Kernteams des BearingPoint-internen Netzwerks Proud@BearingPoint in Deutschland.

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