Im Interview mit Anna von BearingPoint.
Hallo, ich bin Anna. Im Sommer 2022 bin ich als Praktikantin im Talent Attraction-Team bei BearingPoint gestartet. Daraufhin bin ich als Werkstudentin Teil des Agile Advisory-Teams im Bereich Banking geworden. Heute arbeite ich als Junior Consultant im gleichen Team und unterstütze vorrangig IT-Abteilungen in der Transformation ihrer Arbeitsorganisation.
Ursprünglich komme ich aus der Soziologie und Humangeographie, mit Schwerpunkten in den Bereichen Sozialpsychologie, Geschlecht und Arbeit. Vor meiner Zeit bei BearingPoint habe ich bereits Erfahrungen in verschiedenen Bereichen gesammelt – darunter in der Wissenschaftslehre, Media-Planung und dem Bildungswesen. Durch diese Tätigkeiten konnte ich Wissen über die Vermittlung von Fähigkeiten und Kompetenzen erwerben, meine Projektmanagementfähigkeiten stärken und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Erwartungen verschiedener Zielgruppen entwickeln.
Anna, dein Weg ins Consulting – von Anfang an klar oder über Umwege?
Mein Weg ins Consulting war nicht von Anfang an klar. Während meines Masters habe ich mich gefragt, wo ich mich langfristig in der Lohnarbeit verorten könnte, und dabei drei Bereiche identifiziert. Als ich einen Schritt zurücktrat, stellte ich fest, dass alle diese Bereiche eine Gemeinsamkeit hatten: Sie umfassten Fragen rund um die Zukunft der (Zusammen-)Arbeit aufgrund sozialer und technologischer Veränderungen.
Nachdem ich zwei Jahre als Praktikantin und Werkstudentin im Consulting tätig war, entschied ich mich, diesen Interessensgebieten weiterhin im Beratungsumfeld nachzugehen. Daher habe ich schließlich als Berufseinsteigerin im Agile Advisory-Team meine Vollzeitbeschäftigung begonnen.
Welche weiteren Faktoren haben dazu beigetragen, dass du dich für den Berufseinstieg bei einer Unternehmensberatung entschieden hast?
Ich habe mich für den Einstieg in die Unternehmensberatung entschieden, weil ich gerne vielseitige Einblicke in unterschiedliche Branchen und Projekte erhalte. Die Beratungsbranche bietet eine Plattform, um in verschiedene Geschäftsmodelle, Märkte und Organisationsstrukturen einzutauchen. Dies erlaubt mir, die Herausforderungen und Dynamiken unseres globalisierten Daseins aus unterschiedlichen Perspektiven zu verstehen.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist für mich der zwischenmenschliche Austausch. Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Menschen und Teams hat mein Interesse an diesem Berufsfeld vertieft. Ich schätze es, in einem Bereich tätig zu sein, der mir viel Gestaltungsfreiraum bietet, neue Impulse einzubringen und umzusetzen sowie Veränderungen aktiv zu begleiten.
Welche Tipps hast du für Berufseinsteigende für die Bewerbungsphase?
Aus meiner Sicht sind folgende Punkte besonders wichtig: Lass dich in Prüfungssituationen – z. B. Assessment Centern – nicht hetzen, nimm dir Zeit, Dinge zu durchdenken. Bringe dein Wissen ein, versuche andere Teilnehmende einzubinden und behalte das Zeitmanagement im Blick. Achte außerdem darauf, ob das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, auch zu dir und deinen Bedürfnissen sowie Vorstellungen passt.
"Ich habe mich für den Einstieg in die Unternehmensberatung entschieden, weil ich gerne vielseitige Einblicke in unterschiedliche Branchen und Projekte erhalte."
Anna, Junior Consultant bei BearingPoint
Hand aufs Herz, es gibt so einige Unternehmensberatungen da draußen: Warum hat BearingPoint für dich persönlich schließlich das Rennen gemacht?
BearingPoint hat für mich das Rennen gemacht, weil ich mich von Anfang an gut aufgehoben gefühlt habe. Die Unternehmenskultur, die die Förderung der Mitarbeitenden betont, sowie die Menschen, das Miteinander und die Zusammenarbeit in den unterschiedlichen Teams, welche ich erfahren durfte, haben mich überzeugt.
Was ist deiner Meinung nach die größte Herausforderung, um als Frau in der Consultingbranche zu arbeiten?
Die größte Herausforderung im Arbeitsmarkt besteht meiner Meinung nach darin, dass obwohl zunehmend Wert auf Diversität und Chancengleichheit gelegt wird, patriarchale Strukturen weiterhin bestehen. Der Fokus liegt oft darauf, Frauen in Führungspositionen zu bringen, ohne den Status Quo zu hinterfragen. Im Zuge dessen werden Frauen ermutigt, sich in das vorherrschende System einzufügen. Dabei werden die Nachteile, die aus diesen Verhältnissen für alle Geschlechter resultieren, nicht ausreichend in den Blick genommen.
Um diese Problematiken zu adressieren, können Unternehmen aktiv an ihrer Transformation arbeiten, indem sie integrative und flexible Arbeitsmodelle fördern, die auf die individuellen Bedürfnisse aller Mitarbeitenden eingehen. BearingPoint hat diesbezüglich bereits diverse Initiativen umgesetzt, die eine unterstützende und fördernde Umgebung schaffen sollen. Dazu gehören unter anderem Mentoring-Programme, gezielte Weiterbildungsmaßnahmen und die Schaffung von spezifischen Netzwerken, wie bspw. das Women@BearingPoint Netzwerk, das sich für mehr Chancengleichheit und eine inklusive Unternehmenskultur einsetzt. Diese Veränderungen demonstrieren, dass es möglich ist, eine Arbeitskultur zu etablieren, die nicht nur Frauen, sondern allen Mitarbeitenden zugutekommt und langfristig zu einer gerechteren Branche führt.
Mit welchem Beratungsklischee wolltest du immer schon mal aufräumen? Und welches der typischen Klischees trifft auf dich vielleicht doch zu?
Eines der Klischees über Menschen in der Beratung ist, dass sie nur ergebnisorientiert arbeiten würden – also keine emotionale Bindung zu Projekten aufbauen und dabei eher auf kurzfristige Lösungen setzen. Das kann ich aus meiner Erfahrung so nicht bestätigen. Jedes Projekt ist anders, manche erfordern eine pragmatischere Herangehensweise als andere. Aber wenn man in der gemeinsamen Zusammenarbeit langfristige Ziele verfolgt, ist es schwer, kein Vertrauen zueinander aufzubauen.
Was mich selbst betrifft, ertappe ich mich manchmal dabei, in ein Beratungsklischee zu verfallen: dem Gebrauch von Buzzwords und Anglizismen, wie
z. B. „Best Practices“, „Bottlenecks identifizieren“ oder „Synergien schaffen“.
Welche Eigenschaften oder Fähigkeiten haben dir beim Einstieg in die Beratungsbranche am meisten geholfen?
Beim Einstieg in die Beratungsbranche hat es mir geholfen, dass ich mich schnell in neue Themen einarbeiten und flexibel auf Veränderungen reagieren kann. Meine Fähigkeit, das große Ganze im Blick zu behalten, ohne dabei die Details zu verlieren, sowie eine strukturierte und analytische Arbeitsweise waren ebenfalls sehr wertvoll. Außerdem trägt eine offene und kommunikative Art dazu bei, schnell vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen. Da Teamarbeit und Interaktion in der Branche eine große Rolle spielen, hat eine umgängliche und direkte Art von Anfang an geholfen, mich erfolgreich einzubringen.