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Wir sind impact-driven und wollen einen „Purpose“

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08.11.2024
Köln
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Julia Aulbach, Associate bei BCG, diskutiert mit Dr. Andreas Gocke, Managing Director und Senior Partner, über die Zukunftsaussichten in der Beratung.

Dr. Gocke BCG

Dr. Andreas Gocke ist Managing Director und Senior Partner bei BCG. Er hat in Business Administration an der Universität St. Gallen promoviert und ist Global Leader der BCG-Praxisgruppe Chemicals. Privat trifft man den passionierten Klavierspieler und Architekturfan vor allem in den Bergen beim Wandern oder Skifahren.

Julia Aulbach BCG

Julia Aulbach ist Associate bei BCG. Sie hat Chemieingenieurwesen an der TU München studiert und ist bei BCG im Industrial-Goods-Sektor unterwegs. Außerhalb der Arbeitszeit findet man Julia im Sommer auf dem Tennisplatz, im Winter auf der Skipiste und dazwischen mit einer Lemon Tarte mit Freunden im Café. 

Andreas: Darf ich dich jetzt mal was fragen? Was hat dich denn motiviert, ins Consulting zu gehen und bei BCG einzusteigen?

Julia: Ich hatte gerade meinen Bachelor in Chemieingenieurwesen abgeschlossen und wollte gleich in die Arbeitswelt losstarten. Also die Vielfältigkeit der Themen sehen und die Lösungen der Zukunft mitgestalten. So bin ich damals auf Beratung gekommen. Denn selten hat man mit 25 Jahren schon so viel Impact. Speziell an BCG hat mich das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, begeistert. Da sieht jemand deine Stärken und hilft dir, diese weiterzuentwickeln. Außerdem arbeiten in der Group Expert:innen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen zusammen – Historiker:innen, Psycholog:innen und BWLer:innen sind da nur ein paar Beispiele. Die Mischung macht die Arbeit unglaublich spannend.

Andreas: Glaubst du, dass deine Generation etwas anders oder besser kann als wir vor 25 Jahren?

Julia: Du hast das vorhin auch schon gesagt: Wir sind mit Informationsüberfluss aufgewachsen und wissen, wo man welche Informationen bekommt, welche Informationen relevant sind und welche nicht – das haben wir eurer Generation bestimmt voraus. Und wir sind immer impact-driven, wollen einen „Purpose“ und schauen, wie wir bei den Kund:innen einen Mehrwert generieren können. Das ist, glaube ich, eine andere Motivation als früher und natürlich ein Trend, der sich in Themen wie Sustainability widerspiegelt.

Andreas: Das kann ich mir gut vorstellen. Diese Wertebezogenheit in dem, was ihr im Berufsleben tut, ist heute deutlich stärker ausgeprägt. Und man hat im Consulting natürlich sehr starken Impact. Ihr arbeitet jetzt beispielsweise an der Sustainability-Strategie eines Großkonzerns für die nächsten zehn Jahre. Mehr Impact geht fast nicht.

Andreas: Wenn du jetzt vergleichst, hättest du früher lieber an meiner Stelle gearbeitet? Was würdest du vielleicht aus alten Zeiten – von dem, was du so gehört hast, wohlgemerkt – gern mitnehmen? 

Julia: Jede Zeit hat ihre Vor- und Nachteile. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann wäre es, mehr am Whiteboard zu arbeiten. Da kommt eine wahnsinnige Brainpower zusammen, und die Abwechslung vom Bildschirm kann auch helfen, ganz neu zu denken. Das gibt es heute zwar immer noch, aber weniger, weil man stark datenbasiert und informationsgetrieben arbeitet. Aber ansonsten glaube ich, dass das Berater:innenleben heute genauso cool ist wie damals. Es wäre allerdings mal witzig, eine Zeitreise in die 90er-Jahre zu machen und zu sehen, wie es wirklich war.

Wir sind mit Informationsüberfluss aufgewachsen und wissen, wo man welche Informationen bekommt, welche Informationen relevant sind und welche nicht – das haben wir eurer Generation bestimmt voraus.

Andreas: Ich würde gern unser Gespräch mit einer Frage beenden, die etwas mit Strategie zu tun hat. Wir nehmen jetzt mal an, dass du in 20 Jahren Senior Partnerin bist und den Chemiesektor weltweit für BCG leitest. Was denkst du, wie die Consulting-Branche dann aussieht?
Julia: Das gefällt mir. Ich bin der Überzeugung, dass Beratung in 20 Jahren ebenso wie heute ein Wegweiser für Zukunftsthemen sein wird. Was sich verändern wird, ist, dass Beratung sich auch immer mehr auf diese Zukunftsthemen spezialisieren wird. Es wird also Expert:innen geben, die sich in der Wasserstoff- oder Chemieindustrie so gut auskennen, dass wir mit dem geballten Industriewissen einen wahnsinnigen Mehrwert bei den Kund:innen leisten können. Consultants werden Kund:innen helfen, die stetig wachsende Komplexität zu bewältigen und die dadurch entstehenden neuen Wirtschaftsdynamiken zu steuern. 

Julia: Was ist denn dein Take, Andreas? Was ist dein Outlook für die nächsten zehn bis 20 Jahre?
Andreas: Ich glaube auch, dass wir weiterhin stark wachsen. Und genau wie du denke auch ich, dass wir uns noch einmal deutlich spezialisieren werden. Im Prinzip machen wir das ja jetzt schon. Wir haben klassische Berater:innen wie dich. Dann haben wir Digital-Expert:innen bei BCG Digital Ventures und Analytics-Spezialist:innen bei BCG Gamma. Unsere Purpose-Expert:innen sitzen bei BrightHouse und die Einkaufsexpert:innen bei Inverto. Es wird also immer wichtiger, Expert:innenteams aus unterschiedlichsten Units zusammenzustellen. Eine spannende Aufgabe, auf die ich mich jeden Tag freue.

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