Drei Berater:innen von BCG Platinion berichten von ihren spannendsten Projekten der letzten Jahre.
Julian Jung, Principal , BCG Platinion
Highlight-Projekt in Melbourne
Es ist gar nicht so einfach, das eine spannendste Projekt zu identifizieren! Zu den Highlights gehörte aber definitiv die Digitalisierung einer Top-4-Bank in Melbourne, Australien.
Leben in einer Berater-WG
Neben den inhaltlichen Herausforderungen, wie zum Beispiel der Modernisierung eines über 30 Jahre alten Systems, war die Zeit in Melbourne für mich sehr spannend, da Berater:innen aus der ganzen Welt vor Ort waren und ich interessante Menschen kennenlernen durfte. Viele von uns haben gemeinsam jedes Wochenende die Stadt, den Kontinent und die umliegenden Länder entdeckt. Irgendwann habe ich mit drei anderen Beratern eine WG in St. Kilda gegründet.
Julian Jung, Principal BCG Plationion
Lunch-Dates wichtiger als Meetings
Die australische Arbeitskultur funktioniert anders, als ich es von deutschen Banken gewohnt war. Die Kunden waren deutlich pragmatischer – dafür war für die Zusammenarbeit die inoffizielle Kommunikation, zum Beispiel beim Kaffee, wesentlich wichtiger als in Deutschland. Über Meetings im Konferenzraum hat man oft nichts erreicht. Dafür waren Termine zum Mittagessen umso wichtiger.
Keine „Burning Platform“
Die australische Bankenlandschaft ist ein Oligopol. Die vier größten Banken teilen sich den Markt, daher gibt es keine „Burning Platform“ – das bedeutet, es gibt keinen Druck zur Veränderung. Diese aber dann herbeizuführen, ist unheimlich fordernd und kostet Kraft.
Wie denkt der Kunde wirklich?
Jede (Arbeits-)Kultur ist anders und braucht ihre ganz besondere und individuelle Herangehensweise. Sobald man verstanden hat, wie der Kunde denkt, kann man sehr viel bewegen! Das hat mir auch für spätere Projekte in Asien oder dem Nahen Osten sehr geholfen.
Radikale Ideen am Fließband produzieren
Um nachhaltige Veränderungen herbeizuführen, braucht es aus meiner Sicht ein Team, das viele verschiedene Fähigkeiten vereint. Expert:innen mit tiefem technischen Know-how, die Business-Prozesse in- und auswendig kennen oder in der Lage sind, neue, radikale und innovative Ideen am Fließband zu generieren. Wenn man diese Fähigkeiten damit kombiniert, den Kunden zu begeistern und anzupacken, kann man in Unternehmen Berge versetzen!
Es ist gar nicht so einfach, das eine spannendste Projekt zu identifizieren!
Nora Hocke, Manager, BCG Platinion
Im Home Office eine Bank aufbauen
Wenn man mir vor zwei Jahren erzählt hätte, dass ich einmal eine neue Bank in Middle East mit aufbaue, hätte ich wohl lachend mit dem Kopf geschüttelt. 2020 habe ich dann tatsächlich genau das ca. sechs Monate lang gemacht – pandemiebedingt von meinem Schreibtisch im 8-qm-Arbeitszimmer aus. Und das war wirklich unglaublich spannend.
Diversity für das große Ziel
Eine Besonderheit war das gemischte Team aus BCG Platinion, BCG Digital Ventures und BCG, aus Europa und Middle East. Dadurch sind viele tolle Menschen mit unterschiedlichen beruflichen und kulturellen Hintergründen zusammengekommen, die alle auf ein Ziel hingearbeitet haben: eine neue, digitale Bank zu bauen. Eine wahnsinnig spannende und lehrreiche Erfahrung.
Nora Hocke, Manager, BCG Platinion
Steiles persönliches Wachstum
Neben der Tatsache, dass es ein inhaltlich äußerst fesselndes Projekt war, hatte es auch für meine persönliche Entwicklung eine wesentliche Bedeutung. Nicht zuletzt die hohe Unsicherheit im Projektumfeld (unklares Geschäftsmodell, keine Mitarbeiter:innen auf Kundenseite, rein virtuelles Setup) hat es mir ermöglicht, trotz meiner begrenzten Erfahrung schnell eigene Themen zu identifizieren und so das erste Mal Verantwortung für ganze Module zu erhalten. Dadurch konnte ich sprichwörtlich über mich hinauswachsen.
Pandemie als Bremsklotz
Da der Arbeitsmarkt in Middle East pandemiebedingt stark ins Stocken gekommen war, gestaltete es sich schwerer als erwartet, Schlüsselrollen auf Kundenseite zu besetzen. Diese wiederum hätten wir gebraucht, um wesentliche Entscheidungen, wie die Wahl des Kernbanksystems zu treffen.
Auf das Wesentliche fokussieren
Auch als Berater:in hilft es, sich gedanklich in die Rolle von Entscheider:innen zu versetzen. Man fokussiert sich dadurch auf die wirklich wichtigen Kriterien, und lässt sich nicht von Nebensächlichkeiten ablenken.
Teaming braucht Zeit
Entscheidend für unseren Erfolg war unsere hohe Motivation. Wir haben uns über alle Teams hinweg immer Zeit für Teaming genommen, und ständig versucht unsere Zusammenarbeit noch angenehmer und gleichzeitig effektiver zu gestalten. Dabei konnten alle authentisch sein und die individuellen Stärken einbringen.
Marcel Wittich, Senior IT Architect, BCG Platinion
Direkt spannend gestartet
Auch wenn die Projekte im vergangenen Jahr ganz besondere Situationen hervorgebracht haben – von plötzlichem Remote-Setting über virtuelle Workshops mit hundert Leuten bis hin zu virtuellen Team-Sportveranstaltungen –, so ist mir doch mein allererstes Projekt bei BCG Platinion nach wie vor als sehr aufregend und lehrreich im Gedächtnis geblieben.
Kurzes Intro und dann los
Der „Sprung ins kalte Wasser“. Nach dem Onboarding ging es für mich zum Kundeneinsatz bei einem deutschen Energiedienstleister. Das Projektteam bestand aus einem Projektleiter und einem weiteren Consultant und war bereits in vollem Gange. Ich sollte als IT-Architect bei den technischen Fragestellungen des Kunden rund um die IT-Strategie unterstützen. Montagmorgen um 10 Uhr erhielt ich ein kurzes Intro zu meinem Arbeitspaket, und dann ging es auch schon los.
Marcel Wittich, Senior IT Architect, BCG Platinion
Die Erfahrung fehlte
Im Verlaufe des Projekts stellte sich heraus, dass die technische Analyse einer Kernanwendung des Kunden, welche mir anvertraut wurde, sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, als ich ursprünglich geplant hatte. Dafür fehlte mir die Erfahrung, und so wurde aus einem zweistündigen Workshop schnell ein ganzer Nachmittag. Aus einem Nachmittag wurden dann insgesamt drei volle Tage, an denen ich mit verschiedenen IT-Architekt:innen und Entwickler:innen über die Software diskutiert habe.
Wie startet die Transformation?
Nach den langen Workshops stand ich vor einem riesigen Berg an Informationen. Ich hatte alle meine Fragen geklärt und die Kernanwendung im Wesentlichen verstanden. Aber aus den gewonnenen Informationen Maßnahmen abzuleiten, um eine Transformation im Sinne der IT-Strategie des Kunden zu starten, war sehr herausfordernd. Hier konnten das Team, jedoch vor allem auch andere BCG Platinion-Kolleg:innen, sehr weiterhelfen. Denn aus dem Fundus an Projekten und Erfahrungen der Kolleg:innen lassen sich meistens auch Parallelen zum aktuellen Fall ableiten, und man weiß vor allem, was anderswo bereits funktioniert hat.
Die Argumentation muss sitzen
Konstruktiv diskutieren, argumentieren und auch einmal eine andere Meinung oder Haltung annehmen, auch wenn das vielleicht gar nicht die eigene ist. Das ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Argumentation des Teams, die hinter einer Hypothese steckt, auch wirklich sitzt.
Nur Diversity bringt weiter
Diversität zahlt sich einfach aus. Ein heterogenes Team bringt in diesen so wertvollen Diskussionen neue Ideen und Impulse ein, kann diese aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten und weiterentwickeln. Auch wenn wir bei BCG Platinion alle IT-affin sind, schätze ich es sehr, wenn man zu vermeintlich wiederkehrenden und bekannten Problemen neue Denkansätze erfährt.