Luisa Ripken ist komm. Teamleaderin Recruiting & Personalmarketing bei DB Management Consulting. Im squeaker.net-Interview erklärt sie, was Corona für deine Karriere im Consulting bedeutet und was Recruiter jetzt von dir erwarten.
Bewerber sind angesichts von Terminabsagen auf der einen und Nachrichten zu Expansionsplänen der Beratungen auf der anderen Seite verunsichert. Sind die Einstellungsphasen erst einmal „on hold“? Wie sollen sich interessierte Bewerber jetzt verhalten und vorbereiten?
Trotz der aktuell schwierigen Lage werden wir weiterhin sowohl Studierende und Absolventen als „Berater auf Zeit“ als auch Professionals auf Senior Consultant und Manager Level einstellen. Unsere Vakanzen finden sich – wie immer – unter: deutschebahn.com/inhouse-
Corona & Recruiting
Trotz der Corona-Pandemie halten einige Unternehmensberatungen an ihren Plänen für weitreichende Neueinstellungen fest. Doch wie sieht Recruiting & Employer Branding in Zeiten massiver Kontakt- und Reiseeinschränkungen überhaupt aus?
Die Lage ist für alle Beteiligten nicht einfach. Wir haben bis Anfang Juni leider alle Hochschulveranstaltungen und Kongressteilnahmen absagen müssen, möchten aber interessierten Kandidaten trotzdem ermöglichen uns kennenzulernen. Dafür bieten wir nach wie vor den persönlichen Kontakt per Mail (inhouse-consulting@
Corona & Unternehmensberatung
Die Krise wird eine Verschiebung der Relevanz einzelner Branchen mit sich ziehen. Wird die Corona-Krise dem Beratungsmarkt Auftrieb geben? Können Sie hier schon vorsichtige Prognosen wagen?
Es ist natürlich schwierig nach heutigem Stand eine Prognose abzugeben. Auch das Bahngeschäft ist davon abhängig, wie schnell die Coronakrise weltweit überwunden wird. Wie Richard Lutz vor einigen Tagen verkündet hat, setzt ein großes DB-Team – darunter auch DB MCler – seit Wochen alles daran, den Bahnbetrieb so gut wie möglich aufrecht zu erhalten, u. a. damit die Menschen in Deutschland auch weiterhin mit Gütern und Waren versorgt werden. Auch innerhalb des Konzerns werden alle Anstrengungen unternommen, um den regulären Arbeitsmodus und die Aufgaben, welche die Bahn auch vor Ausbruch von Covid-19 hatte, zu meistern. An den Projekten hat sich für uns als Berater der DB bis heute nicht viel geändert – abgesehen davon, dass wir und viele unserer Auftraggeber im Homeoffice arbeiten und dies insbesondere Familien vor große organisatorische Belastungen stellt. Die Kenntnisse, die Kandidaten für eine Tätigkeit bei DB MC mitbringen sollten, haben sich dementsprechend im Laufe der letzten Wochen, nicht verändert.
Corona & Soft Skills
Die Corona-Krise fordert nicht nur Gesundheitssysteme und Politik, sondern jeden Einzelnen von uns heraus. Mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung, Solidarität, Kooperation, Mitgefühl, Disziplin und Rücksichtnahme. Wird sich angesichts der Krise die Bedeutung von Softskills auch im Recruiting verändern? Welche Softskills gewinnen hier an Relevanz?
Vor und nach der Corona-Pandemie schreiben wir guten analytischen Fähigkeiten und relevanten Softskills für die Beratung, wie bspw. einer guten Kommunikationsfähigkeit oder Empathie, einen hohen Stellenwert zu. Wir leben und fördern ein wertschätzendes Miteinander – dies wird übrigens von unserem Teammitgliedern häufig auch als eines unser großen „Assets“ genannt. Anders betrachtet gewinnt vermutlich die Flexibilität des Einzelnen – wenn man das den Softskills zurechnen möchte – eine noch größere Bedeutung. Das heißt, dass Neueinsteiger und DB MCler sich im Arbeitsalltag und im Recruiting mit neuen Herausforderungen einer überwiegend digitalen Kommunikation auseinander setzen müssen. Dabei gilt es auch souverän mit möglichen Schwierigkeiten, bspw. einer schlechten Akustik und damit verbundenen Missverständnissen umzugehen.
Corona & Home-Office
Das Erwerbsleben wurde quasi über Nacht digitalisiert. Ein Großteil arbeitet im Homeoffice. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit im Homeoffice? Auf welche Hürden sind Sie gestoßen? Hat Remote Work das Zeug, von der Notwendigkeit in der Krise zum alternativen Arbeitsmodell in der Zukunft zu werden?
Wir haben innerhalb des Teams festgestellt, dass Remote Work grundsätzlich sehr gut – auch in der Krise – funktioniert. Seit Jahren arbeiten wir Freitags i. d. R. im Homeoffice und das klappt, nicht zuletzt aufgrund der guten digitalen Infrastruktur der Bahn, hervorragend. Natürlich können aber gerade in dieser Zeit gelegentlich Hürden oder besser Herausforderungen in Form von kurzzeitigen Störungen auftreten, bspw. wenn mehrere tausend DB-Mitarbeiter gleichzeitig auf einen Server zugreifen wollen. Ein kompletter Ersatz der Präsenzarbeit durch Homeoffice Lösungen auch nach der Krise sehe ich für unser Business kritisch. Denn die Beziehungsarbeit spielt in der Beratung eine wichtige Rolle, und dafür bieten face-to-face Begegnungen in der Realität häufig mehr Möglichkeiten und einen umfangreicheren Informationsgehalt. Zudem ist es bei uns in vielen Projekten schlichtweg notwendig, sich einen Einblick vor Ort, bspw. am Zug oder im Werk, zu verschaffen, um Hindernisse zu analysieren und passgenaue Lösungswege zu entwickeln.
Corona & Kreativität
Eine Krise bietet in der Regel immer einen guten Nährboden für kreative Lösungen „outside the box“, die auch nach der Krise noch Bestand haben können. Restaurants werden kurzerhand in Supermärkte umgewandelt, Geschäfte setzen auf neue Online-Vertriebskanäle, Museen und Fitnessstudios streamen virtuelle Rundgänge bzw. Kurse direkt ins Netz. Haben Sie ein schönes Beispiel des Sich-neu-Erfindens Ihres Unternehmens, z. B. den Pasta-Express?
Ja, es ist spannend und ermutigend zu sehen, wie neue kreative Wege gegangen und die Grundwerte in unserer Gesellschaft, wie bspw. Solidarität, sichtbar werden. Eine der vielen Aktion bei der Bahn ist #wirsagendanke. Über das DB-Intranet senden Bahnmitarbeiter aus dem Homeoffice ihren Kollegen im laufenden Betrieb (z.B. in und auf den Zügen, in Leitzentralen und Werken) Selfies mit motivierenden Botschaften und Danksagungen. Außerdem gibt es zahlreiche neue WebCast Formate, u. a. unter dem Motto „Führung in der Krise“, dort erhalten Führungskräfte Impulse für die Gestaltung der virtuellen Zusammenarbeit ihrer Teams sowie konkrete Hilfestellungen im Umgang mit potentiellen Unsicherheiten ihrer Belegschaft. Auch ein virtueller Recruiting Day für den Quereinstieg als Zugbegleiter, Lokführer und Fahrdienstleiter wurde diese Woche erfolgreich durchgeführt.
Insider-Tipp von Luisa Ripken, komm. Teamleaderin Recruiting & Personalmarketing "Wir wünschen der squeaker.net-Community gute Gesundheit, viel Durchhaltevermögen und Zuversicht in diesen herausfordernden Zeiten! Wir bei DB Management Consulting freuen uns auch weiterhin über qualifizierte Bewerbungen und Talente, die Lust haben, die Zukunft der Bahn und der Starken Schiene gerade jetzt mit uns zu gestalten!“