Die großen Beratungen haben Diversity Management zum Teil ihres Personalmanagements gemacht und fördern soziale, kulturelle und ethnische Vielfalt. Wir haben mit unterschiedlichen Menschen aus verschiedenen Beratungen gesprochen. Sie unterscheiden sich vom klassischen Berater:innen-Stereotyp, das noch in vielen Köpfen lebt und in vielen Teams noch immer die Mehrheit darstellt. Wie fühlt sich das an und was unternimmt die Consulting-Branche, um Diversity zu fördern? Wir haben offene Antworten und spannende Insights zu diesen Fragen.
Diversität bedeutet für mich, dass eine Gruppe verschiedenster Persönlichkeiten zusammentrifft und von ihrer Vielfältigkeit profitieren kann. Diese Vielfältigkeit kann für mich durch die Herkunft, den fachlichen Hintergrund, die religiöse oder sexuelle Orientierung oder das Geschlecht gegeben sein.
Als Teil des des Analytics-Teams bei Roland Berger erlebe ich täglich einen sehr diversen Beratungsalltag. Unser Team zeichnet sich durch einen sehr vielfältigen fachlichen Hintergrund aus und kann dadurch voneinander profitieren. So habe ich zum Beispiel Kolleg:innen mit einem Hintergrund in Informatik, den Ingenieurswissenschaften oder der Ökonomie. Auch kulturell ist unser Team vielfältig. Zuletzt haben wir außerdem einen starken Zuwachs weiblicher Kolleginnen erleben können.
Als Mathematikerin bin ich im Consulting mit meinem Hintergrund eher in der Minderheit. Insbesondere außerhalb des Analytics-Teams ist das Consulting verstärkt durch Kolleg:innen mit einem eher betriebswirtschaftsnahen Hintergrund geprägt. Darüber hinaus ist die Verteilung der Geschlechter noch nicht ausgeglichen – hier sind meine männlichen Kollegen aktuell noch in der Mehrheit.
Insbesondere beim Einstieg in die Beratung konnte ich große Unterschiede durch meinen fachlichen Hintergrund feststellen. So musste ich meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse ausbauen, konnte im Gegenzug aber stets von meinen analytischen & quantitativen Fähigkeiten profitieren. Zum Glück habe ich noch keine Nachteile dadurch erlebt.
Natürlich gibt es Bereiche, in denen man dazulernen muss – insbesondere beim Einstieg in die Beratung mit einem mathematischen oder rein naturwissenschaftlichen Hintergrund. Dies macht für mich aber einen gewissen Reiz aus, da man viele neue Perspektiven kennenlernt und täglich dazulernen kann.
Katja Ingenhaag ist seit 2019 als Analytics-Beraterin bei Roland Berger in München tätig. Hier unterstützt sie die strategischen Entscheidungen ihrer Kunden durch datengestützte Analysen. Ihr Studium der Mathematik absolvierte sie an der RWTH Aachen und der Université de Montpellier. In ihrer Freizeit bereist sie gerne Frankreich und verbringt viel Zeit in den Bergen beim Wandern & Skifahren.
Wir haben bei Roland Berger ein sehr starkes Netzwerk unter weiblichen Kolleginnen. Dieser Austausch ist besonders hilfreich für Kolleginnen, die in eher männlich geprägten Teams arbeiten. Auch ich war zwischenzeitlich für kurze Zeit das einzige weibliche Mitglied meines Teams und habe von dem Netzwerk und dem Austausch sehr profitieren können.
Als Einsteiger:in ist es in meinen Augen zunächst einmal wichtig, dass man Vielfältigkeit mit positiven Assoziationen verbindet. Hierbei hilft es, sich bewusst zu machen, dass die eigene Diversität positiv zu einem Ergebnis beitragen kann. Durch erste Erfolge kann man weiteres Selbstvertrauen schöpfen. Sollte es dennoch einmal zu Unsicherheiten kommen, kann ein Gespräch mit einer Vertrauensperson helfen. Grundsätzlich sollte man Verständnis für die gegenseitige Situation schaffen und stets offen auf seine Mitmenschen zugehen.
Die Beratungsbranche hat erkannt, dass vielfältige Teams besonders erfolgsversprechend sind. Zum Aufbau dieser Diversität ist gegenseitige Akzeptanz zentral – diese kann und sollte auf allen Ebenen bestehen und vorgelebt werden. Alle Mitarbeitenden sollten gleichermaßen gehört und geachtet werden,
eine Beratung lebt nun einmal durch sie. Wir bei Roland Berger befinden uns bereits auf dem richtigen Weg, z.B. durch Women@Roland Berger, unser starkes Netzwerk für weibliche Kolleginnen und unsere globale LGBTQ+ Community „Just be“.