Welches ist die beste Unternehmensberatung? Absolventen blicken gern auf die Consulting-Rankings – wir auch auf deren Hintergründe: Wer wurde befragt, wann wurde gefragt? Wer es bei der Arbeitgeberwahl genau wissen will, vergleicht quer. Was sagen die Kunden und was sagt etwa der Consulting-Nachwuchs? Für deine Suche nach dem „best match“, deinem Top-Arbeitgeber, schauen wir hier auf zwei aktuelle Studien.
Jobwunsch Consulting
Jobwunsch Consulting, krisensicher, top Ansehen? Darauf gibt es heute andere Antworten als noch vor einem Jahr: Corona und Wirecard haben die Branche aufgeschreckt. Die Schlüsselworte der Stunde heißen Digitalisierung und Restrukturierung. Zu diesem Schluss kommt eine Fach-Studie, die regelmäßig durch die Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management und Beratung, WGMB, herausgegeben wird. Beratung unter Beobachtung: In der aktuellen Analyse von WGMB zeigt sich das erste deutliche Umsatzminus der Branche seit etwa zehn Jahren, und zwar von insgesamt 4%, ausgelöst durch die Coronakrise. Damit zusammen hänge eine aktuelle Aufgabenverschiebung hin zu Transformation und Restrukturierung – Firmen müssen gerettet oder abgewickelt werden. Unter den Consulting-Favoriten habe Branchenprimus McKinsey demnach seine Position zementiert.
Wie funktioniert eine Consulting-Studie?
Die WGMB-Analyse hat sich fest etabliert. Unter der Leitung der Geschäftsführer Bianka Knoblach und Prof. Dr. Dietmar Fink wird den Managementberatungen auf die Finger geschaut. Wie gehen sie vor? Bei der Studie geht es um Kompetenzen und Leistungsfähigkeit der Berater. Und zwar aus Sicht des Kunden. Und das nach festgelegten Perspektiven: Einmal aus der Sicht eines Vorstands, dann aus Sicht eines Budgetverantwortlichen und aus der eines Projektleiters. Wem trauen die Auftraggeber Sanierung und Restrukturierung zu, wer liegt bei Digitalisierung, Strategie, M&A oder Business Technology vorn? Wer glänzt mit analytischen Fähigkeiten, wer beim Preis? Und wer hat das beste Ansehen?
Klare Führung: McKinsey
Pole-Position auch beim Nachwuchs: McKinsey
Da überrascht es nicht, dass der Primus auch beim Nachwuchs hoch im Kurs ist: Die aktuelle „Consulting-Excellence-Studie“ befragte im Herbst 2020 für squeaker.net Bachelor- und Master-Studierende zum Beispiel nach Bekanntheit und Attraktivität der Unternehmensberatungen, aber auch nach Bewerbungsabsichten. Und – McKinsey & Company führt auch hier. In den verschiedenen Rankings folgen dann jeweils BCG auf den zweiten sowie, in Rotation, Deloitte, Bain oder Struktur Management Partner auf den dritten Plätzen. Teilt man nun also das Vertrauen, das der Nachwuchs in die Beratungen setzt, sollte McKinsey die Ranglisten noch eine Weile anführen.
„Völlig anderen Beratertyp“
Nach dem Umsatzrückgang im vergangenen Jahr scheint sich die Branche gefangen zu haben. Klar ist: viele Unternehmen benötigen gerade jetzt, nach Umsatzeinbrüchen durch Corona, Unterstützung. Das Geschäft mit der Krise sei aber eher was für einen „völlig anderen Beratertyp“, meint dazu Fink, der auch an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg lehrt: Er sieht im Fachgebiet der Restrukturierung erfahrenere Berater im Vorzug. Sicher – um etwa den Turnaround bei einem angezählten Betrieb zu meistern, braucht es antrainierten Biss und Durchsetzungsvermögen.
Jobchancen für Absolventen: Digitalisierung und Transformation
Und auch die Chancen für den jüngeren Einstieg gibt es – Digitalisierung sei Dank. Die Transformation ganzer Geschäftszweige braucht Nachwuchs, zum Beispiel beim Thema Cloud oder Cyber Security. Auch hier hat Corona als Brandbeschleuniger gewirkt: Ob Homeoffice, Netflix-Streaming, Banking oder täglicher Einkauf – fast täglich führte uns der tägliche Weg im Lockdown an der Cloud vorbei. Daraus folgt Bedarf an Beratung im Digitalen. Vor allem aus IT- oder MINT-Fächern sind Absolventen begehrt. Unser Tipp: Die Unternehmensberatungen wählen früh aus. Heißt: Der eigentliche Einstieg erfolgt früher. Zum Beispiel als Praktikant oder Werkstudent im Bereich Cyber Cloud.
Consulting-Ranking: Navigator für Young Professionals
Eignet sich ein Ranking bei der Arbeitgeberwahl? Ein klares Ja – schließlich sind Rankings sozusagen gebündelte und komprimierte Erfahrungsberichte. Und nun unser Aber – denn ob du dich als Bewerber nun genau an einem Consulting-Ranking orientierst, bleibt wiederum eine sehr eigene Entscheidung. Hier spielen viele Interessen mit: In welchem Umfeld möchtest du arbeiten? Wie sieht dein weiterer Karriereplan aus? Du möchtest zu einer Strategieberatung mit großem Namen oder lieber in einem kleineren Team arbeiten und so von einer individuellen Karriereentwicklung profitieren und Themen mit aufbauen? Oder doch lieber in einer größeren Full-Service-Beratung arbeiten, wo vielleicht weniger Druck herrscht? Auf welche Inhalte konzentrierst du dich?
Entscheidungshilfe: 10 Kriterien zur Arbeitgeberwahl
Um den eigenen Weg und das eigene Tempo zu finden, lohnt sich auch der Blick auf die anderen. Und sei es auch nur, um sich davon abzugrenzen. So hat zum Beispiel eine Umfrage unter der jungen Beratergeneration im Rahmen der Consulting-Excellence-Studie 2020 ergeben, dass eben gerade Themen wie die Atmosphäre unter den Kollegen und die Unternehmenskultur am wichtigsten bei der Berufswahl und Arbeitsuche auf den vordersten Plätzen liegen. Fun Fact? Hier kommt die Reputation erst an achter Stelle – gefolgt von Work-Life-Balance …