Eine Absolventin der HHL berichtet über den Masterstudiengang Master of Science in Management (MSc).
Der Bewerbungsprozess
Für die Bewerbung an der HHL werden folgende Komponenten benötigt:
- Überdurchschnittlicher Bachelorabschluss in BWL mit mindestens 180 ECTS-Punkten
- Sehr gute Englischkenntnisse (TOEFL)
- GMAT-Ergebnis (oder alternativ GRE)
- Mindestens drei Monate relevante praktische Erfahrung
Meiner Einschätzung nach wird bei der Entscheidung, ob jemand zu einem Auswahltag eingeladen wird, vor allem auf das Gesamtpaket geachtet. Das heißt, wenn jemand nur ein mittelmäßiges GMAT-Ergebnis hat und nicht von einer Top-Universität kommt, hat er trotzdem eine Chance, eingeladen zu werden, wenn er z. B. über besonders interessante Praxiserfahrung verfügt, etwa schon einmal selbst ein Unternehmen gegründet hat. Somit gibt es grundsätzlich keine harte GMAT- oder Notengrenze. Es gilt jedoch zu beachten, dass das GMAT-Ergebnis bei der Vergabe der Auslandsstudienplätze eine Rolle spielt und sich somit die Mühe durchaus lohnt.
Wenn man dann zu einem von mehreren Auswahltagen im Jahr eingeladen wird, erwarten einen zwei Einzelgespräche und eine Präsentation mit anschließender Gruppendiskussion. Ein Einzelgespräch wird von einem Professor der HHL geleitet und eines von einem Praxisvertreter. In diesen wird zum einen über die Motivation zur HHL zu kommen und den bisherigen Lebenslauf diskutiert, zum anderen kommen Fachfragen auf einen zu. Der Geheimtipp ist, ein bis zwei Tage vorher anzurufen und nach den Gesprächspartnern zu fragen, damit man das Marketingskript statt des Accountingskripts pauken kann, wenn man weiß, dass man mit dem Marketingprofessor sprechen wird. Es kann auch durchaus einmal einen Case geben, wie man ihn von Bewerbungsgesprächen in einer Beratung kennt. Im Anschluss an die Gespräche zieht man zwei potenzielle Präsentationsthemen, aus denen man eines auswählen kann. Nach einer etwa einstündigen Vorbereitungszeit präsentiert man das Thema vor einer kleinen Gruppe von Mitbewerbern und Mitgliedern der Zulassungskommission und muss sich anschließend Fragen zur Präsentation stellen. Wichtig sind hier neben dem Inhaltlichen die Präsentationsfähigkeiten und strukturiertes Vorgehen. Ein ziemlich banaler Tipp zum Abschluss: kein Thema auswählen, von dem man keine Ahnung hat, z. B. nicht Staatsanleihen, wenn man nur Schlagzeilen zu dem Thema kennt, aber gar nicht weiß, was das genau ist.
Das Masterstudium und die Hochschule
Das Studium an der HHL bereitet meiner Meinung nach besonders gut auf eine Position in der Unternehmensberatung oder dem Investment Banking vor, aber auch auf Aufgaben im Bereich Business Development/ Strategy in Konzernen. Das Besondere an der HHL ist auch die Praxisorientierung: Man bearbeitet im Team Fallstudien, muss Unternehmen bewerten oder Geschäftsideen entwickeln und präsentiert diese anschließend. Außerdem hat die HHL ein sehr gutes Netzwerk zu bieten: Häufig finden Firmenevents statt, vor allem mit Beratungen, und Alumni stehen einem im Bewerbungsprozess stets für Fragen zur Verfügung.
Auch im Bereich Entrepreneurship sind sowohl die Ausbildung als auch das Netzwerk sehr gut. In meinem Jahrgang haben einige Kommilitonen direkt nach Abschluss ein eigenes Unternehmen gegründet. Man merkt an den relativ kleinen Klassen und dem praxisnahen Unterricht, dass es sich um eine Privat-Universität handelt, jedoch nicht an der Einstellung der Studenten. Diese haben gemeinsam, dass sie zielstrebig sind und etwas leisten wollen, sind aber ansonsten sehr bunt gemischt und bodenständiger als an anderen privaten Unis. Die nötige Internationalität des Studiengangs ist dadurch gewährleistet, dass der Unterricht auf Englisch gehalten wird und ein Auslandssemester verpflichtend ist. Außerdem sind immer Austauschstudenten aus aller Welt auf dem Campus. Die HHL hat Partnerunis auf der ganzen Welt, sodass für jeden etwas dabei ist – auch renommierte Unis, wie das Dartmouth College, Tuck School of Business und die University of Chicago, Booth School of Business.
Außerdem überzeugt die HHL durch ein breites Angebot an Finanzierungsmöglichkeiten, wie z. B. das Stipendium des Ethiklehrstuhls oder die unproblematische Finanzierung über die Sparkasse Leipzig. Für mich haben sich die Investition und das Studium in jedem Fall gelohnt. Ich kann es also jedem, der in die Beratung, Strategie oder ins Banking will, guten Gewissens weiterempfehlen.
Erfahre mehr über das Master-Studium und die Handelshochschule Leipzig (HHL).