Max-Alexander Borreck berichtet im Interview von seinem Werdegang bei Oliver Wyman
squeaker.net: Hallo Max, kannst Du uns erzählen, wieso du dich vor vier Jahren für eine Karriere in der Managementberatung entschieden hast?
M. Borreck: Nach meinem Studium war ich mir zunächst nicht sicher, in welchem Bereich ich arbeiten möchte. Ein Einstieg in der Beratung bot mir zum einen die Möglichkeit, in verschiedenen Branchen zu arbeiten und zum anderen wollte ich mir beweisen, dass ich die Herausforderung Unternehmensberatung meistern kann.
squeaker.net: Und was hat den Ausschlag für Oliver Wyman gegeben?
M. Borreck: Ich war 2007 Praktikant bei Oliver Wyman. Das Praktikum war richtig gut: Ich fand die Themen im Praktikum spannend und auch die Kollegen haben mich während dieser Zeit überzeugt. Insofern fiel mir die Entscheidung, bei Oliver Wyman einzusteigen, leicht.
squeaker.net: Wie ist deine Karriere bei Oliver Wyman bisher verlaufen?
M. Borreck: Im Verlauf der vier Jahre bei Oliver Wyman war ich in einer Vielzahl von Branchen tätig. Ich habe die ersten zwei bis drei Jahre für Maschinenbauer, Automobilzulieferer und ein Handelsunternehmen gearbeitet. Nach und nach habe ich mich zunehmend auf Unternehmen aus dem Transportwesen und der verarbeitenden Industrie fokussiert. Da lag es nahe, mich im Zuge meiner Beförderung zum Associate unserer „Manufacturing, Transport and Energy (MTE)“ Einheit anzuschließen.
squeaker.net: Was waren für dich bisher die Highlights?
M. Borreck: Spontan fallen mir hier zwei Beispiele ein. Zum einen ein globales Projekt für einen Maschinenbauer: Unser Team musste an verschiedenen Unternehmensstandorten Optimierungspotenziale identifizieren und umsetzen. Im Verlauf dieses Projektes habe ich an Standorten in Italien, Österreich, Deutschland sowie in Rio de Janeiro und Sao Paolo gearbeitet. Das zweite Highlight war ein Projekt für eine führende Airline. Mit der Entwicklung und Einführung neuer Produkte konnten wir zusammen mit dem Senior Management ein absolut strategisches Thema bearbeiten und erfolgreich abschließen. Die neuen Produkte sind heute auf dem Markt und immer wenn ich einen Flug buche, freue ich mich über den „Real Impact“ unseres Projektes.
squeaker.net: Haben sich deine Erwartungen im Rückblick bestätigt? Was motiviert dich heute, weiterhin in der Unternehmensberatung zu arbeiten?
M. Borreck: Ja, meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Ich habe die Möglichkeit, mit dem Topmanagement des Kunden an strategischen Themen zu arbeiten und diese Konzepte in die Tat umzusetzen. Das ist einer der Gründe, weswegen mir die Arbeit nach wie vor viel Spaß macht. Jedes neue Projekt stellt eine spannende Herausforderung dar und ich lerne bei jedem etwas dazu. Dazu kommt, dass die Teams aus Kollegen bestehen, die alle an einem Strang ziehen und sich voll für die Sache einsetzen.
squeaker.net: Wie kann man sich den Prozess vorstellen, der am Ende zu einer Beförderung zum Associate führt?
M. Borreck: Um befördert zu werden, muss man den Partnern beweisen, dass man in der Lage ist, größere Module oder auch ganze Projekte erfolgreich leiten zu können. Ihren Eindruck bilden sich die Partner während der Projektarbeit. Das ist das entscheidende Kriterium. Daneben ist die Weiterentwicklung verschiedener Bereiche des Unternehmens im Rahmen des „Business Developments“ gefragt. Engagement in der Firma, sei es die Organisation des Fußballturniers, der Aufbau von neuem Know-How oder das Einbringen in Recruiting- und Hochschulaktivitäten werden wertgeschätzt und beeinflussen den Verlauf der Karriere.
squeaker.net: Wie unterscheiden sich deine heutigen Aufgaben als Associate von denen, die Du hattest, als du bei Oliver Wyman eingestiegen bist?
M. Borreck: Als Einsteiger muss man sich zunächst einmal eine Basis schaffen, um als Berater erfolgreich arbeiten zu können. Das bedeutet, dass man Fähigkeiten wie quantitative Modellierung, grafische Darstellung von Inhalten aber auch das Führen von Interviews entwickeln und beherrschen muss. Als junger Berater bearbeitet man klar definierte Themenstellungen und Aufgaben. Als Associate geht es auch darum, Themengebiete abstecken und Lösungsansätze definieren zu können. Ich leite nun selbst die jungen Kollegen an und stelle sicher, dass sie ihre Aufgaben erfolgreich erledigen.
squeaker.net: Was sind die größten Herausforderungen als junger Projektleiter?
M. Borreck: Ich denke, die größte Herausforderung ist die Entwicklung der jungen Berater im Team. Ihnen konstruktives Feedback zu geben und sicherzustellen, dass ihre Arbeit zu den bestmöglichen Ergebnissen führt, war neu für mich. Auch das Delegieren von Aufgaben ist am Anfang nicht einfach. Oftmals hat man eine sehr genaue Vorstellung davon, wie ein Thema bearbeitet werden soll. Diese Zielsetzung klar für das Team zu kommunizieren, ist nicht immer leicht.
squeaker.net: Was ist in deinen Augen ausschlaggebend für eine erfolgreiche Karriere als Berater?
M. Borreck: Eine gute Ausbildung ist natürlich entscheidend. Noch wichtiger ist aus meiner Sicht allerdings, dass man Spaß daran hat, Probleme zu lösen und mit unterschiedlichsten Menschen zusammenzuarbeiten. Außerdem sollte man sich bewusst sein, dass man immer wieder vor neuen Herausforderungen steht und eigentlich nie Routine einkehrt.
squeaker.net: Bekanntlich kann der Projektalltag sehr anstrengend sein, wo bzw. wie findest du Ausgleich?
M. Borreck: Anstrengend ja, aber solange ich Spaß an der Arbeit habe, fühle ich mich wohl dabei. Natürlich gibt es auch Phasen, in denen das nicht so ist. Dann ist es für mich wichtig, dass ich Freitagabends das Handy ausschalten kann – was zugegebener Maßen nicht immer geht –, zum Sport gehen, meine Freunde treffen und bis Montagmorgen ausspannen kann. Und nach einem besonders anstrengenden Projekt nehme ich mir gerne eine längere Auszeit, die auch mal ein paar Monate dauern kann.
Vielen Dank, dass du dir die Zeit für unsere Fragen genommen hast.
Kurzprofil
Name: Max-Alexander Borreck
Studium: Betriebswirtschaftslehre an der WHU Koblenz
Bei Oliver Wyman seit: 2008
Practice: MTE – Manufacturing, Transport and Energy