Im Interview mit Wiebke Rasmussen von BearingPoint.
Wiebke Rasmussen ist bei BearingPoint global für das Thema Nachhaltigkeitstransformation verantwortlich. Von Berlin aus ist sie in Kontakt mit ihren Kolleg:innen weltweit, um alle Themen rund um die Nachhaltigkeitsstrategie bei BearingPoint – von Klimaschutz über Diversity und Inclusion bis hin zum Consulting Portfolio – zu treiben.
Wofür bist du bei BearingPoint Expertin? Wie gestaltete sich dein Weg dorthin?
Ich bin in verschiedenen Communities zum internen Austausch unterwegs und teile viele Informationen – zu relevanten Studien und Themen sowie Aktivitäten, die wir intern treiben, um Nachhaltigkeit verständlich zu machen und in unsere Prozesse und Programme zu integrieren.
Schon in der Uni und später in meiner Dissertation habe ich mich mit Gerechtigkeitsfragen beschäftigt. Nach einem Ausflug in das klassische Consulting habe ich Stiftungen und Vereine beraten, war danach für eine internationale Bildungsinitiative im institutionellen Fundraising und zuletzt bei einem Beratungs- und Analysehaus, bei dem das Thema (soziale) Wirkung im Kern stand, tätig.
Nachhaltigkeit bedeutet, die Dinge systemisch, also im großen Kontext, zu betrachten – und das kann ich in meiner jetzigen Rolle bei BearingPoint wunderbar ausleben.
"Nachhaltigkeit bedeutet, die Dinge systemisch, also im großen Kontext, zu betrachten – und das kann ich in meiner jetzigen Rolle bei BearingPoint wunderbar ausleben."
Wiebke Rasmussen, Global Lead Sustainability
Welche Bestrebungen existieren bei BearingPoint, um Nachhaltigkeit noch weiter in den Fokus zu rücken?
Diese Frage haben wir uns natürlich auch gestellt – und tun es immer noch regelmäßig. In einem Prozess, der sogenannten Wesentlichkeitsanalyse, haben wir drei Wirkungs-Ebenen identifiziert:
Im Kern steht unser Beratungsgeschäft – die größte Wirkung als Organisation erzielen wir, wenn wir Kunden aus Industrie, Handel und Verwaltung in ihrer Nachhaltigkeitstransformation unterstützen.
Natürlich müssen wir aber auch interne Themen bearbeiten:
Die zweite Wirkungsebene bedient unser Emissionsreduktionsziel. Wir möchten unsere Prä-Corona-Emissionsäquivalente bis Ende 2025 um 50 % reduzieren. Auch in anderen Umweltthemen, z. B. Ressourceneinsatz, Recycling oder Procurement, streben wir an, uns kontinuierlich zu verbessern.
Auf der dritten Wirkungsebene, die die anderen beiden zwingend unterfüttert, kommunizieren und informieren wir regelmäßig zu Sustainability Hacks, bieten Trainings an und wollen unsere Mitarbeitenden und andere für ihren ganz persönlichen Beitrag zum großen Ganzen gewinnen.
"Es gibt aber auch zahlreiche Möglichkeiten für „Hands-on“ Engagement – sei es die Teilnahme an Social Days, Baumpflanzaktionen oder Spendensammlungen für Menschen in Notsituationen. Auf allen Ebenen sind unsere Mitarbeitenden herzlich dazu eingeladen, Ideen und Vorschläge einzubringen."
Wiebke Rasmussen, Global Lead Sustainability
Welche Projekte im Bereich soziales Engagement unterstützt BearingPoint? Und wie können Mitarbeitende bei solchen Projekten mitwirken?
Die Möglichkeiten für Engagement für Mitarbeitende sind vielfältig. Im Kern versuchen wir, Fähigkeiten zu vermitteln – das können wir als Beratung. Mit unserem Schwerpunkt auf Digitales und Transformation liegt es nahe, insbesondere auf diese Themen auch für gemeinnützige Organisationen und deren Mitarbeitende bzw. Freiwillige zu setzen.
Entsprechend sind wir mit einem inhaltlichen Schwerpunkt auf solchen Themen seit Jahren in der Berlin Social Academy aktiv – ein Format, über das unsere Mitarbeitenden in Webinaren und Workshops Impulse und Fertigkeiten an Nonprofits aus der DACH Region vermitteln. Ebenso unterstützen wir insbesondere Bildungsorganisationen im Rahmen von Pro Bono Projekten in ganz praktischen digitalen Themen (z. B. CRM-Implementierung) oder strategischen Fragestellungen (z. B. Digitalisierungsstrategie).
Es gibt aber auch zahlreiche Möglichkeiten für „Hands-on“ Engagement – sei es die Teilnahme an Social Days, Baumpflanzaktionen oder Spendensammlungen für Menschen in Notsituationen. Auf allen Ebenen sind unsere Mitarbeitenden herzlich dazu eingeladen, Ideen und Vorschläge einzubringen.
Welche Netzwerke für Diversität gibt es bei BearingPoint?
Besonders aktiv ist und bleibt unser Women@BearingPoint Netzwerk. Daneben sind Mitarbeitende in der Initiative Ability@BearingPoint aktiv, in der Gesundheit im Arbeitskontext thematisiert wird. Weitere Initiativen, in denen sich unsere Mitarbeitenden engagieren können, sind MORE@BearingPoint – wobei MORE für Minorities of Religion and Ethnicity steht – und Proud@BearingPoint, das Netzwerk für unsere LGBTQ+ Kolleg:innen und Allies. Unsere letzte und jüngste Initiative ist Parents@BearingPoint. Alle Netzwerke koordinieren sich mit dem übergeordneten Diversity-Dach, mit dem Bedarfe und Themen abgestimmt werden.
"Primär bieten die Netzwerke einen Ort zum informellen Austausch zu Themen, die den Teilnehmenden wichtig sind. Sei es aufgrund individueller Betroffenheit, allgemeinem Gerechtigkeitsempfinden oder um besser zu verstehen. "
Wiebke Rasmussen, Global Lead Sustainability
Welche Möglichkeiten bieten die Netzwerke den Mitgliedern? Und wie gestaltet sich der Austausch?
Wie sagt man? Das hängt davon ab. Primär bieten die Netzwerke einen Ort zum informellen Austausch zu Themen, die den Teilnehmenden wichtig sind. Sei es aufgrund individueller Betroffenheit, allgemeinem Gerechtigkeitsempfinden oder um besser zu verstehen. Jedes Netzwerk bietet Möglichkeiten und Anlaufstellen für den geschützten Austausch. Diese Netzwerke zeigen natürlich auch, welche Themen aktuell besonders präsent sind. Sie ermöglichen den Diversity-Verantwortlichen darüber hinaus, Ideen und Erfahrungswerte aus den Gruppen mit Verantwortungsträger:innen zu diskutieren, um diese wichtigen Themen weiter voranzutreiben.
Wo spürst du Nachhaltigkeit in deinem Arbeitsalltag?
Ich suche immer mal wieder einen Stift, weil wir hier weitestgehend papierlos unterwegs sind. Ansonsten bestimmen Nachhaltigkeitsthemen inhaltlich meinen Alltag – und das ist gut so!
"Diese Netzwerke zeigen natürlich auch, welche Themen aktuell besonders präsent sind. Sie ermöglichen den Diversity-Verantwortlichen darüber hinaus, Ideen und Erfahrungswerte aus den Gruppen mit Verantwortungsträger:innen zu diskutieren, um diese wichtigen Themen weiter voranzutreiben."
Wiebke Rasmussen, Global Lead Sustainability
Inwieweit ist dir das Thema Nachhaltigkeit auch privat ein Anliegen?
In sehr weit. 😉
Auch privat ist mir das Thema sehr wichtig und ich beschäftige mich viel damit. Ich behaupte sogar, dass man gar nicht anders kann, als es zum eigenen Thema zu machen, wenn man beginnt, sich ernsthaft damit zu beschäftigen. Ich versuche so zu leben, dass ich meinem Sohn, der bald geboren wird, ein gutes Vorbild bin.