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Insider Interview: Bewerbung bei Munich Re

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08.11.2024
Köln
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“Risikomanager einer internationalen Rückversicherung” hört sich spannend an? Versicherungen bieten Aufgaben für Bewerber vieler Fachrichtungen. Personalerin Verena König gewährt Einblicke in die Bewerbungsanforderungen der Munich Re.
Munich Re ist eine der weltweit größten Rückversicherungen, zu deren Tagesgeschäft Naturkatastrophen, Haftpflichtfälle und Großbauprojekte zählen. Verena König, seit 2008 im Recruiting der Munich Re, klärt über Talentsuche und Bewerbung in der Versicherung auf. Aus Erfahrung weiß sie, dass viele Wege zur Karriere in der Versicherungsbranche führen.

SQUEAKER

Frau König, was macht ein Risikomanager der Munich Re?

Risikomanagement hat bei Munich Re viele Facetten: In integrierten Risikomanagement geht es darum, das gesamte Risiko des Unternehmens im Blick zu haben. Also beispielsweise festzulegen, wieviel Risiko für Hurricanes in den USA oder für Winterstürme in Europa wir insgesamt abdecken können und wollen. Unsere Underwriter hingegen prüfen und analysieren einzelne Risiken für unsere Kunden und entscheiden, ob und zu welchen Konditionen wir das Risiko absichern. Und schließlich entwickeln unsere Underwriter und Risikoexperten auch neue Versicherungsprodukte. Ein Beispiel: Hersteller von Solarmodulen für Hausdächer geben sehr lange Garantien auf die Leistung dieser Module, obwohl man bisher noch eher wenig Erfahrung mit der Haltbarkeit hat.

Eines unserer Expertenteams hat also ein Produkt entwickelt, das die Hersteller bei massenhaften Garantiefällen oder Produktrückrufen gegen eine Insolvenz absichern. Unsere Kunden sind Erstversicherer und Industrieunternehmen. D.h. zum einen, dass wir eher wenige Standardprodukte verkaufen, sondern maßgeschneiderte Versicherungsprodukte für große Risiken; zum anderen bedeutet es, dass unser Kunde selbst viel Ahnung von seinem Risiko hat und Verhandlungen auf hohem Niveau stattfinden.

Welche ‘Fragen von morgen’ beschäftigen eine Rückversicherung denn schon heute?

In der Rückversicherungsbranche ist es entscheidend, frühzeitig Lücken für neue Versicherungsprodukte zu erkennen und mögliche zukünftige Risiken, sogenannte Emerging Risks, vorauszusehen. Ein historisches Beispiel: Die Munich Re führte die KFZ-Versicherung ein, als viele noch glaubten, das Automobil würde sich nicht durchsetzen. Ein Beispiel von heute für Emerging Risks stammt aus der Nanotechnologie im Kosmetikbereich: Welche potenziellen Schäden können z.B. Deos mit Silberpartikeln auslösen, die die Hautbarriere durchdringen und sich im Körper ablagern?

Wann sollte man sich definitiv nicht bei Ihnen bewerben?

Wenn man noch nie im Team gearbeitet hat oder nie ins Ausland möchte bzw. ein Ortswechsel nicht in Frage kommt. In diesen Fällen wird man bei Munich Re nicht glücklich. Es muss übrigens nicht jede Teamarbeit gut gelaufen sein, es geht vielmehr darum, dass man sich ihr gestellt hat und schwierige Situationen zu klären versucht hat. Wichtig ist, zu reflektieren: „Was war mein Anteil? Was kann ich das nächste Mal anders und besser machen?“

Welche Eigenschaften sollte ein neuer Mitarbeiter mitbringen, um in Ihrem Unternehmen glücklich und erfolgreich zu werden?

Ein Riskomanager einer internationalen Rückversicherung trägt viel Verantwortung. Wenn man bei uns glücklich und erfolgreich sein will, muss man diese auch wollen und außerdem gerne im Team mit Kollegen aus verschiedenen Fachrichtungen arbeiten. Interdisziplinarität spielt ohnehin eine große Rolle in der Rückversicherung: Wirtschaftswissenschaftler, Mathematiker, Ingenieure, Juristen, Mediziner, Pharmazeuten, Nautiker und weiteren Fachexperten arbeiten hier zusammen. Man muss fachliches Wissen teilen und Fachfremden vermitteln können sowie bereit sein, immer wieder dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln.

Seine Stärken & Schwächen kennen

“Wichtig ist es in jedem Fall, authentisch und glaubwürdig zu bleiben, auch wenn wir z.B. im Vorstellungsgespräch nach Stärken und Schwächen fragen. Bei einer Antwort auf folgende Frage ‘Bitte nennen Sie uns eine Ihrer Schwächen bzw. eines Ihrer Entwicklungsfelder, in dem Sie besser werden möchten’ war das nicht der Fall: Die Kandidatin überlegte. Eine lange Pause entstand. Sie dachte immer noch nach. Nach mehr als einer Minute Nachdenken kam die Antwort: ‘Ich bin vielleicht etwas zu ungeduldig.’ Diese Antwort war widersprüchlich und nicht spontan, konnte also auch nicht authentisch auf uns wirken.

Nennen Sie 3 Dinge, mit denen Bewerber im Vorstellungsgespräch bei Ihnen punkten:

  1. Reflexion: Der Bewerber sollte zeigen, dass er sich mit Munich Re und der Stelle auseinander gesetzt hat und sich Gedanken darüber gemacht hat, warum die Stelle die richtige für ihn sein könnte.
  2. Engagement: Wenn Bewerber sich verschiedenen Herausforderungen gestellt haben, internationale Erfahrung gesammelt haben, sich gesellschaftlich engagieren und einen hohen Anspruch an sich selbst haben.
  3. Zusammenarbeit: Wenn deutlich wird, dass ein Bewerber in verschiedenen Gruppen/Teams gearbeitet und sich engagiert hat und gute Beziehungen zu anderen aufbauen kann.

 

Ich beantworte übrigens jede Bewerberfrage gerne – der Bewerber will sich im Auswahlprozess genauso ein Bild über das Unternehmen machen wie wir über ihn. Am Ende soll es für beide passen. Deshalb sollten Bewerber im Vorstellungsgespräch fragen, was ihnen wichtig ist. Stellt jemand keine einzige Frage, wirkt das befremdlich und man fragt sich, ob dieser Kandidat sich wirklich mit dem Unternehmen befasst hat. Wenn eine Frage schon früher im Gespräch geklärt wurde, sollte man das ruhig sagen.

Erzählen Sie eine kurze Anekdote, die Bewerber weiterbringen kann.

Vor einiger Zeit hatte sich ein interessanter Kandidat als Trainee bei uns beworben. Bevor das erste Interview stattfinden sollte, hatte er jedoch ein anderes Jobangebot erhalten. Da wir ihm zu diesem Zeitpunkt keine Zusage machen konnten, entschied er sich zunächst dafür – als „sichere Bank“. Nach drei Monaten kontaktierte er mich wieder: Der neue Job sei nicht der richtige; ob wir das Bewerbungsverfahren wieder aufnehmen könnten. Nachdem wir im persönlichen Gespräch zunächst klären konnten, wie genau seine künftigen beruflichen Vorstellungen aussehen und ob das Traineeprogramm in der Rückversicherung der richtige nächste Schritt sein könnte, nahmen wir den Bewerber wieder ins Auswahlverfahren auf. Er durchlief dann erfolgreich unser Assessment Center und hat inzwischen auch seine Traineezeit sehr erfolgreich abgeschlossen. Er ist heute auf einer spannenden Stelle im Underwriting bei Munich Re tätig. Das Beispiel zeigt: Es gibt viele Wege, auf denen Bewerber und Unternehmen zusammenkommen. Und im Auswahlprozess ist es auch für Bewerber wichtig, zu überprüfen: Passt die Stelle zu mir? Was will ich wirklich?

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Angela Schmitz-Axe ist Director in unserem Innovation Hub, der Consulting Garage und dort u.a. verantwortlich für die Entwicklung von Innovationen für und mit unseren Kunden. Zuvor hat sie dafür die Grundlage geschaffen, indem sie das gesamte Innovationsmanagement bei Deloitte gemeinsam mit einigen Kolleg:innen von Grund auf mit aufgebaut hat.

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Ich bin Marina und seit 2020 bei BearingPoint für das People Development-Team verantwortlich. Früher war ich in den Bereichen Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung unterwegs, habe in den Themenfeldern promoviert und auch viele Jahre gearbeitet. Ich wollte dann aber doch noch mehr „mit Menschen machen“ und habe mich aufgrund meiner umfassenden didaktischen Kenntnisse und Fähigkeiten für die Personalentwicklung entschieden.

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