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Bewerbung

Insider Interview: Bewerbung bei INVERTO

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Consulting for Graduates
08.11.2024
Köln
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Den Personalbereich der Unternehmensberatung INVERTO baute Ines Breuer auf. Die ehemalige Beraterin verrät einen Beispiel-Case aus dem Interview und warum ein guter Consultant manchmal auch pragmatisch denkt.

Die Unternehmensberatung INVERTO ist spezialisiert auf das Feld Einkauf und Supply Chain Management. Sie gehört zu den Hidden Champions im Consulting, die Bewerbern häufig weniger bekannt sind, jedoch interessante Karrierechancen bieten. Einblick in den Bewerbungsprozess von INVERTO gewährt Ines Breuer, früher selbst Beraterin und seit 2007 verantwortlich für den Marketing- und Personal-Bereich der mittelständischen Beratung.

Frau Breuer, nennen Sie bitte 3 Dinge, die Sie an einer Bewerbung überzeugen.

Die Bewerbungsunterlagen müssen zeigen, dass das Profil zu uns passt. Dazu gehört für mich Verständnis von der Aufgabe, also die fachliche Passung, und auch die persönliche. Das heißt, der Bewerber sollte schon im Anschreiben formulieren, was er für die Stelle mitbringt und warum er unbedingt bei uns anfangen möchte. Wenn ich 3 Dinge nennen soll, sind das 

  1. die fachliche Passung,
  2. der Personal Fit und
  3. die Motivation.

Der Bewerber muss den Link herstellen zwischen dem, was er bisher gemacht hat, und dem, was er bei uns machen wird; und glaubhaft vermitteln, dass die Stelle genau das ist, was er sich für seinen Berufseinstieg oder weiteren beruflichen Weg vorstellt. Von berufserfahrenen Bewerbern erwarten wir natürlich mehr Fachwissen. Außerdem geht mit der Berufserfahrung eine größere Gelassenheit und Professionalität einher. Jemand hat gelernt, mit bestimmten Fragestellungen umzugehen, da er diese oder eine vergleichbare Situation bereits erlebt hat. Im Rollenspiel merke ich, wie ein Kandidat mit Beratungserfahrung z.B. geschickter mit Ablehnung auf Kundenseite umgeht und sofort Ideen hat, wie er dieser entgegenwirken kann.

Gibt es Hochschulen, deren Absolventen Sie besonders gerne oder häufig rekrutieren?

Wir legen Wert auf Internationalität. Und oft überzeugen uns Absolventen, die sich bereits im Studium mit dem Thema Supply Chain Management beschäftigt haben: Die Uni Köln hat beispielsweise einen eigenen Lehrstuhl für SCM und weitere mit nahem Schwerpunkt. Zudem sind wir Förderer der WHU. Unsere Mitarbeiter haben in den meisten Fällen keine Fachhochschule, sondern eine Universität besucht, z.B. die Uni Maastricht, die LMU München oder die Uni Mannheim.

Nennen Sie 3 Dinge, mit denen Bewerber im Vorstellungsgespräch bei Ihnen punkten:

  1. Ganz wichtig ist Authentizität. Ich muss wirklich das Gefühl haben, dass der Bewerber sich im Gespräch nicht verstellt.
  2. Damit geht eine Zielstrebigkeit einher oder eine gewisse Ergebnisorientierung, denn authentisch wirkt ein Kandidat, der weiß, warum er bei uns sitzt und erste Ideen hat, warum wir gut zusammen passen. In dieser Hinsicht überraschen manche Kandidaten sehr positiv, weil ihre Bewerberfragen zeigen, dass sie sich ernsthaft mit uns als Arbeitgeber auseinandergesetzt haben, z.B. mit unserem variablen Vergütungsmodell.
  3. Ein wichtiger Punkt ist natürlich auch ein sympathischer Gesamteindruck, der Personal Fit. Wir führen die Bewerbungsgespräche mit mind. 3 bzw. mit bis zu 6 Personen aus dem Consulting- und HR-Bereich und wir müssen alle die Frage “Können Sie sich vorstellen, mit diesem Bewerber auf einem Projekt zusammen zu arbeiten? bejahen. Es muss keine 6-zu-0-Entscheidung sein, aber keiner sollte sagen: Gott bewahre… Bei einem Praktikum entscheidet der Personalbereich meist alleine, aber auch unsere Praktikanten begleiten Projekte vor Ort und wir wollen das Gefühl haben, dem Team damit etwas Gutes zu tun. 

Welche Eigenschaften sollte ein neuer Mitarbeiter mitbringen, um in Ihrem Unternehmen glücklich und erfolgreich zu werden?

Analytische Stärke, sehr gute Kommunikationsfähigkeit und eine gute Portion gesunden Menschenverstand. Anders als reine Strategieberatungen arbeiten wir sehr umsetzungsorientiert, d.h. die Strategien, die wir entwickeln, setzen wir für unsere Kunden immer in echte Ergebnisse um. Wenn wir raten, ein Produkt in China einzukaufen, sind wir erst fertig, wenn tatsächlich ein Lieferant aus China das Produkt in der gewünschten Qualität liefert. Ein Problem kann man nicht immer durch rein analytische Konzepte lösen, sondern manchmal braucht man auch Pragmatismus, muss die Umstände adaptieren und auch links und rechts schauen. Die Kombination aus Konzeption und Umsetzung ist ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor. Ein neuer Mitarbeiter sollte auf jeden Fall neugierig und offen, interessiert an neuen Themengebieten sein und den Biss haben, ein Thema zu durchdringen. Auf die Kollegen zugehen und Fragen stellen ist auch ganz wichtig. Je mehr man fragt, umso mehr kann man lernen.

Erzählen Sie eine kurze Anekdote, die Bewerber weiterbringen kann.

Ich erinnere mich an einen Bewerber, der für eine Zeitarbeitsfirma arbeitete, im Lebenslauf aber den Endkunden als seinen Arbeitgeber nannte. Erst im Zweitgespräch kam raus, dass er gar nicht dort beschäftigt war. Das ist ein No-Go; nicht, dass jemand für eine Zeitarbeitsfirma arbeitet, sondern dass er dies vertuscht. Wenn das später rauskommt, ist das einfach ein absolutes K.O.-Kriterium. Ein anderer Kandidat bewarb sich als Berater in Köln, im Vorstellungsgespräch wurde aber deutlich, dass er eigentlich lieber nach China wollte, obwohl wir dort damals keine freie Stelle hatten. Das fällt dann eher negativ auf den Bewerber zurück. Man sollte lieber frühzeitig sagen, was man wirklich möchte, und nicht versuchen, irgendwie ins Gespräch zu kommen, und erst im Interview die Katze aus dem Sack lassen.

Beispiel-Case von INVERTO: Konditionsoptimierung im Textileinzelhandel

Der Bewerbungsprozess bei INVERTO besteht aus mindestens einem lebenslaufbasierten Interview, 2-3 Case Studies oder Brainteasern, einem kurzen Mathetest sowie Bausteinen aus dem Assessment Center, z.B. einem Rollenspiel. Folgende Aufgabe könnte dich im Case Interview der Unternehmensberatung erwarten:
Welche Zahlungsbedingung würden Sie verhandeln und warum?

Unternehmen:

  • Textileinzelhandelskette mit 47 Häusern 
  • Markenanteil 70%
  • Anteil Eigenmarken 30%

Ausgangssituation:

  • Es handelt sich um Never-out-of-Stock-Ware, d.h. es erfolgt eine sofortige Nachbestückung des abverkauften Artikels
  • Im Durchschnitt verkauft sich der Artikel 4x pro Jahr
  • Der Einkaufspreis pro Artikel beträgt 5 Euro pro Stück

Mögliche Zahlungsbedingungen:

  • 10 Tage nach Lieferung mit 4% Skonto
  • Zahlung nach Abverkauf der Ware mit 2% Skonto 

Zusatzinfos:

  • Kfm. Geschäftsjahr hat 360 Tage 
  • Kalkulatorischer Zinssatz 12%
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Angela Schmitz-Axe ist Director in unserem Innovation Hub, der Consulting Garage und dort u.a. verantwortlich für die Entwicklung von Innovationen für und mit unseren Kunden. Zuvor hat sie dafür die Grundlage geschaffen, indem sie das gesamte Innovationsmanagement bei Deloitte gemeinsam mit einigen Kolleg:innen von Grund auf mit aufgebaut hat.

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Ich bin Marina und seit 2020 bei BearingPoint für das People Development-Team verantwortlich. Früher war ich in den Bereichen Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung unterwegs, habe in den Themenfeldern promoviert und auch viele Jahre gearbeitet. Ich wollte dann aber doch noch mehr „mit Menschen machen“ und habe mich aufgrund meiner umfassenden didaktischen Kenntnisse und Fähigkeiten für die Personalentwicklung entschieden.

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