Campus for Finance e.V. organisiert jedes Jahr zwei Konferenzen: Die “Campus for Finance – WHU New Year’s Conference” und die “Campus for Finance – WHU Private Equity Conference”. Beide Konferenzen werden organisiert von Studenten der WHU – Otto Beisheim School of Management, Deutschlands führender Business School. Bekannte Redner aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft präsentieren und diskutieren hier ihre Sicht auf die Finanzindustrie.
Niklas Konstantin Janka studiert im 3. Bachelor-Semester in Internationaler BWL/Management an der WHU – Otto Beisheim School of Management. Für den Campus for Finance ist er als Head of Marketing, IT & Design auch für Unternehmenskooperationen und Teilnehmer-Marketing zuständig.
Was ist der Unterschied zwischen der WHU New Year’s Conference und der WHU Private Equity Conference?
Grundsätzlich sind unsere beiden Konferenzen finanzorientiert. Der Fokus der WHU New Year’s Conference liegt allerdings auf Investment Banking und Beratung, während die WHU Private Equity Conference mehr auf das namensgebende Private Equity und auch Venture Capital ausgerichtet ist. Die WHU New Year’s Conference zieht aufgrund ihrer thematisch breiteren Aufstellung einen größeren Teilnehmerkreis an als die wesentlich fokussiertere WHU Private Equity Conference. Die unterschiedliche Ausrichtung der beiden Konferenzen spiegelt sich auch in Rednern und Partnerunternehmen wider. Während auf der WHU New Year’s Conference viele Beratungen, wie The Boston Consulting Group und Bain & Company und Banken wie Goldman Sachs und HSBC vertreten sind, findet man auf der Private Equity Conference beispielsweise Waterland Private Equity oder Holtzbrinck Ventures. Es gibt aber auch Partner, wie Blackstone oder Oliver Wyman, die beide Konferenzen unterstützen.
Was ist das Besondere an Euren Konferenzen?
Unsere Konferenzen werden ausschließlich von Studenten organisiert und sollen namhafte Unternehmen aus dem Finance-Bereich, aber auch Vertreter aus der Politik mit interessierten Studenten verbinden. Das macht aus meiner Sicht auch diese Konferenz so besonders, da man hier die Gelegenheit hat einen inspirierenden Einblick in die Finanzwelt zu erhalten und wertvolle Kontakte zu knüpfen – auch mit Menschen, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Zuletzt hatten wir so zum Beispiel Prof. Finn E. Kydland (Nobelpreisträger, University of Santa Barbara), Wolfgang Schäuble (Bundesminister der Finanzen, Deutschland), Alexander Roos (Global Head Corporate Development Practice, The Boston Consulting Group) und Burkhard Varnholt (CIO of the Swiss Universal Bank and Vice-Chairman of the Global Investment Committee, Credit Suisse) als Redner bei uns. Aber wir achten natürlich auch auf neue Trends und integrieren sie in unsere Konferenz, so wie beispielsweise FinTechs letztes Jahr.
Wonach sucht ihr bei den Bewerbern? Wann hat man erfahrungsgemäß besonders gute Chancen?
Wir suchen motivierte Leute mit Interesse an Finance. Es kommt uns sehr stark auf den Gesamteindruck aus akademischen Leistungen, Arbeitserfahrungen aber auch außeruniversitäres Engagement. Erfahrungen im Bereich Finance, Consulting oder Strategie sind natürlich auch von Vorteil. Beispielsweise hatten wir letztes Jahr eine Teilnehmerin, die extra aus Bolivien gekommen ist. Die Noten waren gut, besonders beeindruckt hat uns aber ihre Arbeit für diverse NGOs.
Wie sieht der Bewerbungsprozess aus?
Der Bewerbungsprozess ist ganz einfach und schnell: Auf der Website den aktuellen CV hochladen und ein kurzes Profil ausfüllen. Das Feedback kommt dann sehr zügig nach Ende der Deadline. Wir suchen die Kandidaten selbstständig aus. Die Unternehmen vertrauen hier auf unsere kompetente Auswahl und sehen die Einladung als eine Art Gütesiegel, weil sie aus Erfahrung wissen, dass wir Top-Studenten zur Konferenz einladen.
Was bringen mir eure Konferenzen für meine Karriere?
Viele Teilnehmer berichten später, dass sie ihre Praktika oder Festeinstellung über unsere Konferenz bekommen haben. Zum Beispiel über die Workshops, die Karrieremesse oder durch den Kontakt zu Rednern und Unternehmensvertretern. Auch das Networking mit anderen Teilnehmern kann beim Einstieg helfen. Aber es kommt natürlich genauso darauf an, an welchem Punkt man im eigenen Werdegang gerade steht. Einige Teilnehmer stehen am Anfang ihres Studiums und nehmen teil, um sich zu orientieren und um erste Kontakte zu knüpfen. Andere sind schon weiter und wollen sich auf einen speziellen Bereich fokussieren oder persönlichen Kontakt zu bestimmten Firmen aufnehmen.
Das Besondere an unserer Karrieremesse verglichen mit anderen ist die hohe Wertschätzung der Unternehmen und der Kontakt auf Augenhöhe. Es geht also nicht darum, sich eine Broschüre abzuholen, sondern persönlich zu Netzwerken und die eigene Karriere voran zu treiben. Das kann z.B. bei einem Company-Breakfast, in Interviews oder beim anschließenden Galadinner weitergeführt werden, bei dem Unternehmensvertreter und Redner ebenfalls anwesend sind.
Wie organisiert ihr das alles?
Die Organisation startet immer direkt nach der letzten Konferenz. Als erstes werden die Speaker eingeladen. Einige müssen wir sogar Jahre im Voraus ansprechen, da deren Terminkalender so voll sind. Danach folgt ab Februar die Sponsorenplanung und ab September geht das Marketing in die heiße Phase.
Eine perfekte Organisation mit passenden Raum-Planungen, tollem Catering, Unterkünften und den Shuttles für 500 Leute auf die Beine zu stellen, ist ein wirklich großer Aufwand. Wir haben ein Kern-Team von 11 Leuten, treffen uns einmal wöchentlich und sehen uns täglich im eigenen Office. Zusätzlich werden wir von WHU Studenten aus dem ersten Semester unterstützt. Unter diesen sogenannten Team-Quietschies werden danach unsere Nachfolger für die nächste Konferenz ausgewählt.
Ihr seid ziemlich international aufgestellt, oder?
Absolut. Die Konferenz selbst ist komplett auf Englisch. Genauso wie die Teilnehmer kommen die Redner aus allen Teilen der Welt und jedes Jahr ist ein Nobelpreisträger unter ihnen. Um ein solches Level an Internationalität zu erreichen, investieren wir viel Zeit in die Kommunikation mit Lehrstühlen, Career Center, in Auslandsaufenthalten unserer Kommilitonen, in Mailings und Telefonate. Wir bieten unseren Teilnehmern, die eine lange Anreise haben, auch Reisekostenstipendien. Es ist wirklich eine große Motivation für das gesamte Team, dass Teilnehmer 24 Stunden um die Welt fliegen, um unsere Konferenz zu besuchen!
Wie kann ich mich auf das Event am besten vorbereiten?
Bring Interesse mit! Und überleg dir, welches Ziel du hast: Möchtest du dich erst einmal orientieren oder verfolgst du schon eine konkrete Karriereplanung? Bei den Workshops solltest du dir dann vorher überlegen, welche Fähigkeiten gebraucht werden und ggf. entsprechendes Wissen wiederauffrischen. Am Abend des zweiten Tages haben wir nach dem Galadinner eine der legendären Grand Closing Parties. Da feiern auch viele Unternehmensvertreter mit!