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Karriere mit Gefühl: Freude im Job

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Consulting for Graduates
08.11.2024
Köln
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Freude macht nicht nur dein Privatleben, sondern auch deine Arbeit schöner. Freude hilft sogar bei der Karriere, denn sie motiviert dich. Wer Spaß im Job hat, ist nicht nur belastbarer, sondern wird von Chef und Kollegen oft auch besser bewertet.

SQUEAKER

Gefühle im Job steuern

Ob dir dein Job Spaß macht, liegt zum großen Teil an deiner Einstellung und daran, wie du Emotionen steuerst, die deine Gedanken unterfüttern. Es sind nicht die Konfliktfaktoren im Job an sich, die dich verletzen. Es ist deine Art und Weise, darauf zu reagieren. Aber du kannst deine Reaktion wählen und deine Gefühle beeinflussen. Es ist weit verbreitet, die Verantwortung für ein bestimmtes Verhalten an die Gefühle abzutreten. Der Satz „Ich kann nichts dafür, dass ich so empfinde“ sagt unterschwellig, dass der Andere oder die Umstände bestimmte Gefühle aufzwingen.
Achte bei der nächsten Besprechung mal darauf, wie viel Zeit auf Geschichten verwandt wird, in denen sich die redende Person als Opfer ihrer Gefühle darstellt; z. B. mit der Aussage: “Ich habe in einer bestimmten Situation einfach überreagiert und konnte nicht anders.”

Du wirst vermutlich staunen, wie viele solcher Sätze du auf einmal hören wirst. Und wie viel Unverantwortlichkeit darin mitschwingt. Die in unserer Kultur propagierte Trennung zwischen Denken und Fühlen entspricht nicht unserem menschlichen Erleben. Du kannst nicht fühlen, ohne zu denken, und nicht denken, ohne gleichzeitig zu fühlen. Die Trennung zwischen Kopf und Bauch ist somit zwar beliebt, aber nicht haltbar.

Kollegen und Vorgesetzten anders antworten

Auch im Berufsleben sollst du deine Gefühle nicht unterdrücken. Aber für deine Emotionen bist du genauso verantwortlich wie für deine Gedanken. Beide stehen in enger Verbindung. Es gibt keinen Unterschied zwischen rationalem Erkennen und emotionalem Interpretieren. Du kannst deine Gefühle beeinflussen, indem du die Qualität deines Bewusstseins, deiner Gedanken änderst. Indem du auf andere Weise antwortest. Bei einem verbalen Angriff eines wütenden Kollegen könntest du z. B. erst einmal nur wahrnehmen, was gerade geschieht, ohne es auf dich persönlich zu beziehen. Dann könntest du dich fragen, was der Grund des Angriffs sein mag, und ob er überhaupt etwas mit dir zu tun hat. So nimmst du deine Gefühle zwar wahr, aber gibst ihnen nicht einfach nach. Erst dann entscheidest du dich für deine Antwort. Diese könnte z. B. darin bestehen, den Kollegen zu fragen, was ihn so wütend macht. 
Prüfe diesen Gedanken bitte zunächst gründlich, bevor du ihn ablehnst. Vielleicht ist es hilfreich, dir vorzustellen, dass du sicher oft spontan gefühlsmäßig reagierst. Aber schon bald kannst du – wenn du es willst – innerlich zur Seite treten, dich beobachten und nach dieser Reflexion über deine Antwort entscheiden. Es ist ganz einfach zu denken: „Niemand ist so wichtig, dass die Person es wert wäre, mich über sie zu ärgern.“ 

Dich unabhängig machen

Das Wort „Selbstverantwortung“ zeigt: Du antwortest. Du ver-antwortest deine Antwort vor deinem Selbst. Das ist die Instanz, vor der du faktisch alles verantwortest. Lass dich nicht – oft vermutlich reflexhaft – von dem beherrschen, was andere für richtig oder falsch halten. Wer sich seiner Verantwortung für das Erleben bewusst wird, erfährt sich selbst als Gestalter seines Lebens. Gewinn die Macht zurück. Ermächtige dich selbst. Das ist die Grundbedingung von Exzellenz: Wenn du das, was du tust, vor deinem Selbst verantwortest; wenn es dir – wenigstens näherungsweise – egal ist, was andere davon halten. Sonst machst du dich abhängig von den Wechselfällen des gehobenen oder gesenkten Daumens der anderen.

Erfolgsfaktor Leidenschaft

Für deinen Erfolg im Job ist es wichtig, dass du deine Arbeit mit ganzem Herzen liebst und voll bei der Sache bist. Was hier gemeint ist, verdeutlicht eine Aussage Boris Beckers. Als er zu einem frühen Höhepunkt seiner Karriere (1989) die unter widrigen Umständen durchgeführten US Open in Flushing Meadow gewann, sagte er anschließend in einem Interview: „Du musst dieses Turnier lieben, wenn du hier gewinnen willst. Du musst es lieben trotz des Fluglärms über dir, du musst es lieben trotz der hysterischen Zuschauer, trotz des Betonkessels und trotz der Affenhitze. So wie Jimmy Connors es 18 Jahre lang geliebt hat. Wenn du es nicht lieben kannst, gehst du besser vom Platz.“ Du kannst dir vielleicht bessere Arbeitsbedingungen vorstellen, aber Erfolg kannst du nur haben, wenn du die Umstände als Teil deiner Arbeit voll anerkennst, wenn du keine Energie ins Jammern steckst. Energie, die dir zum Erfolg fehlen könnte. Das ist der Erfolgsfaktor: Die Fähigkeit, dich voll auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und keine Energie zu vergeuden. Etwas aus vollem Herzen tun. Auch in klarer Sicht der Dinge, die nicht in Ordnung sind. Du wirst vielleicht denken: „Ich kann es mir nicht leisten, diesen Job zu verlieren.“ Aber: Arbeit macht Spaß oder krank. Wenn du deinen Job nicht liebst, kannst du dir nicht leisten, ihn zu behalten. 

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