Mathematik-Absolventen sind begehrte Bewerber bei Top-Unternehmen vieler Branchen. Mit dem passenden Masterprogramm können Mathematiker bereits nach dem Bachelorstudium die Weichen für einen erfolgreichen Berufseinstieg stellen.
Für Mathematiker gibt es viele interessante Masterstudiengänge, die je nach Karriereziel schon auf den Berufseinstieg vorbereiten. Im Bachelorstudium und während deiner Praktika kannst du herausfinden, welche Fachbereiche und Berufsbilder dich besonders interessieren und wo deine persönlichen Stärken liegen. Vielversprechende Karrieremöglichkeiten sowie Aussichten auf ein hohes Gehalt haben Mathematik-Absolventen in den Branchen Finance, Versicherung, Consulting und Wirtschaftsprüfung. Hier findest du eine Übersicht der Masterprogramme, mit denen Mathematiker einen gelungenen Karrierestart hinlegen können.
Master of Science (M.Sc.) für Mathematiker
Masterprogramme, die zu einem M.Sc.-Abschluss führen, werden hauptsächlich in den Studiengängen der Mathematik, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften vergeben. Zu den beliebtesten M.Sc.-Abschlüssen in Deutschland gehören dabei wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge mit der weitaus größten Anzahl an jährlichen Neuimmatrikulationen. Das Spektrum dieser Studiengänge ist groß und reicht von bekannten Programmen wie Business Administration über spezifischere Masterprogramme wie International Business oder International Finance bis hin zu unbekannteren Programmen wie dem M.Sc. der Gesundheitsökonomie. Aufgrund des großen Angebots solltest du die unterschiedlichen wirtschaftswissenschaftlichen Masterprogramme genau prüfen, bevor du dich für einen Studiengang entscheidest. Durch einen genauen Blick auf Prüfungsordnung und Curriculum (meist auf der Website der Wunschhochschule zu finden) wirst du erkennen, auf welchen Fächerinhalten der Schwerpunkt liegt.
Master of Science im MINT-Fachbereich
Auch bei M.Sc.-Programmen des sogenanten MINT-Fachbereichs (mathematisch, ingenieurwissenschaftlich, naturwissenschaftlich und technisch) finden sich vielfältige Diversifizierungsmöglichkeiten, die du an deinen Interessen ausrichten kannst. Falls du dich für die neuartigen M.Sc.-Studiengänge in Advanced Materials, Optics and Photonics, Bioingenieurwissenschaften oder ähnliches interessierst, solltest du dich intensiv über die Zulassungsvoraussetzungen informieren. Die Anforderungen an Interessenten für ein Masterstudium im MINT-Fachbereich sind aufgrund des notwendigen quantitativen und technischen Vorwissens aus dem Bachelorgrad meist sehr hoch. Oftmals müssen spezifische Modulbelegungen und eine gewisse Anzahl an “ECTS-Leistungspunkten” aus einem bestimmten Fachgebiet für eine erfolgreiche Masterbewerbung nachgewiesen werden.
Mathematiker in der Finance- und Versicherungsbranche
Auf einen erfolgreichen Berufseinstieg bei Versicherungen sowie Großbanken und anderen Finanzdienstleistern kannst du dich schon während des Masterstudiums vorbereiten. Unabhängig davon, ob du dich für Rückversicherungen, Kreditanalysen, Wertpapiergeschäfte, Investmentbanking oder Corporate Finance interessierst, eine Finance-Spezialisierung während des Studiums ist in diesem Arbeitsbereich ein Muss. Mathematiker, Wirtschaftsmathematiker, Wirtschaftsinformatiker, VWLer und Wirtschaftsingenieure sind aufgrund ihrer quantitativen Fähigkeiten neben spezialisierten BWL-Absolventen gern gesehene Bewerber. Diese müssen eine überzeugende Finanzmarktaffinität und sehr gute Kapitalmarktkenntnisse mitbringen, die mit überdurchschnittlichem mathematischem Talent gepaart sein sollten. Im Bereich Finanzen hast du zwei Varianten, dich zu spezialisieren: Einerseits gibt es die Möglichkeit, im Rahmen seines BWL- oder VWL-Masters die Vertiefungen in diesem Bereich zu wählen. Beim BWL-Masterstudiengang der LMU München hieße das beispielsweise, fachspezifische Grundlagen und Vertiefungen in Höhe von 48 ECTS-Punkten aus dem Bereich Finance zu wählen. Andererseits gibt es mittlerweile reine Finance-Masterprogramme, die aufgrund ihrer hohen Spezialisierung einen tief gehenden Einblick in alle Bereiche der Finanzwelt geben und einschlägige finanzwirtschaftliche Kenntnisse fördern. Ein solcher Masterabschluss vereinfacht dir nicht nur den Berufseintritt, sondern reduziert auch den immensen Arbeitsaufwand der Einarbeitung in ein hochspezialisiertes Thema zu Beginn deiner Karriere.
Mathematiker berichten von ihrem Master
Insider-Tipps von Mathematikern zu Studium, Bewerbung und Berufseinstieg findest du in den Erfahrungsberichten der Squeaker. Du hast den Einstieg bereits hinter dir? Schreib deinen eigenen Bericht.
Master of Business Administration (MBA) für Mathematiker
Einen Sonderfall stellt der Master of Business Administration (MBA) als weitere Diversifizierungsmöglichkeit für Mathematiker dar. Gerade für Nicht-Wirtschaftswissenschaftler ist ein MBA sehr sinnvoll, wenn sie sich für eine gehobene Managementposition qualifizieren möchten. Das MBA-Studium zielt auf eine generalistische Managementausbildung für Berufserfahrene ab und wird zu den weiterbildenden postgradualen Studiengängen gezählt. Das bedeutet, dass für die Zulassung zu einem MBA meist Berufserfahrung zwischen drei und fünf Jahren sowie ein abgeschlossenes Studium (Bachelor, regulärer Masterabschluss, Diplom) vorzuweisen ist. Der berufsbegleitende MBA (auch: »Parttime-MBA«) wird gerade in Deutschland sehr häufig angeboten, da viele der MBA-Interessenten weiterhin berufstätig bleiben möchten, während sie ihr Studium absolvieren. Sämtliche Veranstaltungen werden dafür als Blockkurse angeboten, so dass duden MBA-Titel auch im Teilzeitstudium erwerben kannst. Neben Parttime-MBAs sind in den USA auch Fulltime-MBAs sehr beliebt. Denn dort absolvieren viele Bachelorstudenten direkt im Anschluss an ihr Grundstudium den MBA meist als konsekutives Vollzeitstudium, für das nicht immer Berufserfahrung notwendig ist. Fulltime-MBAs gibt es seltener in den deutschsprachigen Ländern, da der MBA hier größtenteils als Weiterbildungsmaßnahme für Personen im Berufsleben mit Führungsambitionen angeboten wird.
Bewerbungsmodalitäten und Kosten für ein MBA-Studium
In Deutschland gibt es ca. 250 unterschiedliche MBA-Programme, die von mehr als 100 Business Schools angeboten werden. Zu den angesehensten Business Schools in Deutschland zählen unter anderem die Otto Beisheim School of Management (WHU) in Vallendar, die Mannheim Business School, die ESCP Europe in Berlin oder die European Business School (EBS) in Oestrich-Winkel. Die Bewerbungsmodalitäten und Kosten für ein MBA-Studium an einer Business School variieren in Abhängigkeit von der Größe der Nachfrage und Reputation des jeweiligen Programms. Gerade weil sich viele fachfremde Bewerber für einen MBA interessieren, ist ein Zulassungstest zur Überprüfung des analytischen und mathematischen Denkvermögens unerlässlich für die jeweilige Business School. Dafür wird häufig der GMAT als standardisierter Studierfähigkeitstest herangezogen, der dem jeweiligen Teilnehmer eine Punktzahl als Endergebnis zuweist. Diese Punktzahl muss mindestens gleich oder höher als die angeforderte Punktzahl der jeweiligen Business School sein. Die Kosten für ein MBA-Studium können sich auf 5.000 bis 100.000 Euro belaufen, stellen allerdings eine hervorragende Investition in die eigene Zukunft dar. Vielmals finanzieren auch die Unternehmen ihren Mitarbeitern den MBA, damit sie nach dem Erwerb ihres Abschlusses eine Managementfunktion übernehmen können.