Martin Costa Santos ist seit 2013 Senior Manager bei BearingPoint und seit insgesamt 20 Jahren in der Beratung tätig. Er verantwortet die Microsoft Practice im Bereich Technologie und beschäftigt sich mit dem Arbeitsplatz der Zukunft. Zusätzlich ist er einer der aktiven Mitglieder des firmenweiten LGBTQ+ Netzwerkes Proud@BearingPoint.
Was ist Proud@BearingPoint?
Wir, die Initiative Proud@BearingPoint, sind ein firmenweites Netzwerk, das von Mitgliedern und Unterstützer:innen („Allies“) der LGBTQ+ Community gegründet wurde. Ob Lesbian, Gay, Bisexuell, Transgender oder Queer – unser Ziel ist es, Menschen dabei zu unterstützen, die ehrlichste Version ihrer selbst zu leben und stolz darauf zu sein. Denn nur dann ist man produktiv, innovativ und kann andere inspirieren. Die Kraft der Vielfalt liegt in der Identität jeder einzelnen Person begründet.
Welche Bedeutung hat Diversität für dich?
Als Führungskraft innerhalb von BearingPoint leite ich das firmenweite Microsoft-Geschäft. Ich habe mich nach einer langen Beziehung mit einer Frau vor sieben Jahren geoutet, vor vier Jahren meinen Mann geheiratet und dessen Namen angenommen. Ich lebe in unserer Firma offen homosexuell und mache dies im Sinne von Diversität und Inklusion zum Thema. Das ist in der immer noch einigermaßen männlich geprägten Beratungsbranche keine Selbstverständlichkeit. Ich bin als Führungskraft damit ein wichtiges Rollenvorbild für alle Kolleginnen und Kollegen. Daraus schöpfe ich eine immense Gestaltungsenergie!
Welche Bedeutung hat Diversität aus deiner Sicht für BearingPoint als Arbeitgeber?
Wir beobachten allzu häufig, dass in Unternehmen Diversity, Inclusion und Belonging gewollt wird, aber nur wenige Menschen eine Vorstellung davon haben, dass sie durch eigenes Verhalten und Engagement eben auch einen wesentlichen Beitrag leisten können. Oft wird die Komplexität unterschätzt; viele wissen nicht recht, wie aus einer geteilten Vision eine gelebte Kultur und ein im besten Sinne des Wortes „buntes Miteinander“ wird. Für uns ist es sehr wichtig, dass auch Führungskräfte unsere Diversity und Belonging-Themen treiben, mit positivem Spirit, wertschätzender Kommunikation und Priorisierung von Kulturfragen wie diesen.
Warum ist das Thema in einer Unternehmensberatung so wichtig?
Nach meiner Erfahrung sollten Berater:innen verbindlich, vertrauensvoll und gleichzeitig positiv-konfliktbereit sein. Sie sollten sich für ihre Mitmenschen und Kolleg:innen einsetzen. Nach meinem Verständnis und auch Erfahrung ist man als Unternehmensberater:in nur erfolgreich, wenn man 100% authentisch sein kann – das wird unter D&I Verantwortlichen gerne als „Bring yourself to work“ beschrieben. Ich weiß, dass man nur dann für andere nahbar und für sich selbst zufrieden ist, wenn man im Einklang mit sich selbst ist und das in einer Umgebung, die Abweichung von einer vermeintlichen Norm nicht als solche empfindet. Mein Outing als Führungskraft ging damals mit einer großen Portion Mut einher. Mangels Erfahrung war es kaum möglich, Hypothesen zu möglichen Reaktionen abzuleiten. Damit habe ich Weichen in unserer Beratung gestellt.
Wie geht es weiter?
Mit dem Proud-Netzwerk konnte ich Vorbild dafür sein, für weitere Diversity Faktoren zu sensibilisieren und die Gründung weiterer Initiativen (z. B. Ability@BearingPoint) implizit voranzutreiben. Ich habe damit einen großen Beitrag dazu geleistet, dass LGBTQ+, aber eben auch Diversity allgemein, in der fimenweiten Diversity Agenda Raum bekommen. Heute ist LGBTQ+ unter anderem in jedem Welcome Training für neue Mitarbeitende ein Thema; die Firma hat sich zu PRIDE committed. In diesem Jahr haben wir außerdem eine Kampagne mit dem Slogan „Rise and Shine“ gestartet, um das Thema Proud nicht nur auf Sexualität zu fokussieren – sondern übergreifend auf das Thema Identität und die eigene, persönliche Entwicklung.
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