Im Interview mit Raphael, Junior Consultant bei Roland Berger:
Was für Möglichkeiten bietet die Initiative den Mitgliedern?
Unser Netzwerk Just be verbindet LGBTQ+-Menschen aus allen Ecken von Roland Berger und trägt zur Sichtbarkeit von Diversity & Inclusion nach innen und außen bei. Während unserer jährlichen Pride Week im Juni schaffen wir mit zahlreichen Aktionen in Offices weltweit Aufmerksamkeit. Regelmäßig veranstalten wir auch informelle Coffee Chats, die Mitgliedern helfen, Roland Berger-intern über Landesgrenzen und Karrierestufen ein Netzwerk aufzubauen. Und schließlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz – gerade sind viele von uns von einem Wochenende in Lissabon zurückgekehrt, wo wir uns zum ersten Mal seit langem wieder persönlich getroffen, neue Ideen und Projekte diskutiert und miteinander gefeiert haben!
Welche Tipps hast du für Berufseinsteiger aus der LGBTQIA+-Community?
Der Einstieg in die Beratung kann anfangs herausfordernd sein. Ich kann aber nur allen raten, auch als Junior keine falsche Scheu zu haben und seine Identität nicht hinter einer professionellen Maske zu verstecken.
Fehlt es aktuell noch an Role-Models aus der LGBTQIA+-Community, die auch in Leadership-Positionen tätig sind?
Das Thema Diversität in all seinen Dimensionen ist ein Dauerbrenner in der Beratung, gerade auch auf Management-Ebene. Mein Eindruck ist, dass das Thema LGBTQ+-Repräsentation manchmal etwas zurücksteht hinter anderen Diversity-Aspekten wie Gender oder professioneller/kultureller Background. Sexuelle Identität ist im Allgemeinen kein offen zur Schau getragenes Attribut und somit drängt sich ein Coming-out vielleicht weniger auf. Genau das kann aber für jüngere (queere und andere) Kolleg:innen eine große Inspiration sein kann.
Welche Voraussetzungen stellen Mitglieder der LGBTQIA+-Community an Unternehmen? Was ist in der Erwartungshaltung an den Arbeitgeber anders?
Im Großen und Ganzen wollen queere Menschen dasselbe von ihrem Arbeitgeber wie alle anderen auch: die Möglichkeit, sich mit ihrem ganzen Selbst einzubringen, sich zu entfalten und zu entwickeln, und dabei (und dafür) von ihren Kolleg:innen wertgeschätzt zu werden. Als Mitglieder einer Minderheit wollen wir dafür aber das explizite Commitment, dass wir durch unsere sexuelle Identität nicht nur keine Nachteile erfahren werden, sondern dass unser Beitrag zur Diversität willkommen ist – hier erwarten wir eine proaktive Haltung.