Ein Student aus Mannheim berichtet von seinem Praktikum bei Deloitte im Sommer 2011.
Für mein Sommerpraktikum 2011 stand für mich fest, dass ich Beratungsluft schnuppern wollte. Mein Ziel war es herauszufinden, ob ich mir das Beraterleben mit vielen Reisen und wechselnden Aufgaben auch für längere Zeit vorstellen könnte. Deloitte sprang mir auf der jährlich veröffentlichten Lünendonk Liste der größten deutschen Unternehmensberatungen ins Auge, da ich bereits durch ein Event an meiner Uni mit sehr sympathischen Deloitte Berater:innen gesprochen und einen sehr überzeugenden ersten Eindruck gewonnen hatte. Im Januar 2011 sendete ich meine Bewerbung an den Geschäftsbereich Consulting, genauer an die Service Line CFO Services. Diese beschäftigt sich mit Fragestellungen bezüglich der Finanzfunktion eines Unternehmens. Dabei geht es um Unternehmenssteuerung, Finance Transformation, die strategische Ausrichtung der Finanzfunktion sowie viele andere Themen – und damit um alle Funktionen rund um den CFO. Im BWL Studium an der Universität Mannheim hatte ich immer viel Spaß an Finanz- und Controllingthemen. Ich hatte daher Lust, diese Themen in der praktischen Anwendung besser kennenzulernen.
Nur wenige Tage nach der Einreichung meiner Bewerbung wurde ich von Deloitte kontaktiert und zu einem Bewerbertag nach Frankfurt eingeladen. Im Februar machte ich mich auf den Weg ins Frankfurt Office. Nach einer Unternehmenspräsentation ging es direkt in die Interviews. Neben meinem bisherigen Werdegang standen vor allem fachliche Fragen im Vordergrund. Bereits am Montag darauf erhielt ich telefonisch eine Zusage, verbunden mit einem Angebot für ein zehnwöchiges Praktikum in der Service Line CFO Services. Die Freundlichkeit und das ehrliche Interesse an meiner Person bestätigten meinen positiven Eindruck vom Event an der Universität Mannheim, sodass ich das Angebot annahm.
Zwei Wochen vor Praktikumsbeginn – die Klausurenphase in Mannheim war in vollem Gange – meldete sich eine Deloitte Beraterin bei mir. Sie besprach mit mir meinen Projekteinsatz und alle notwendigen organisatorischen Details bezüglich Flugbuchungen, Hotelübernachtungen und Hardware Ausstattung. Außerdem wurde ich zu einem Onboarding-Event für die ersten zwei Tage meines Praktikums eingeladen. Nachdem ich die letzte Klausur geschrieben hatte, ging es in der Woche darauf direkt weiter zum Onboarding nach Stuttgart. Dort wurden mir alle relevanten Informationen vermittelt, die den Einstieg erheblich erleichterten. Ich hatte die Gelegenheit, andere Neueinsteiger kennenzulernen, wir haben sehr gut gegessen und viel Spaß gehabt.
Mein Projekt führte mich nach Österreich. Jeden Montagmorgen hob unser Flugzeug dorthin ab. Vor Ort angekommen fuhren wir mit einem Mietwagen direkt zum Kunden und am Abend weiter in Richtung Hotel. Donnerstags flogen wir dann jeweils am frühen Abend zurück nach Frankfurt, wo ich freitags aus dem Office arbeitete. Diese Freitage im Office wurden konsequent wahrgenommen, so dass ich eine klassische Beraterwoche erleben konnte: Vier Tage beim Kunden vor Ort und drei Übernachtungen vor Ort. Meine Teammitglieder aus Frankfurt lernte ich zum ersten Mal direkt am Frankfurter Flughafen kennen, ich wurde herzlich aufgenommen und bereits am ersten Abend in Österreich wurde für mich an einem schönen Sommerabend ein Begrüßungsessen mit allen Beratern vor Ort organisiert. Das Einleben wurde mir also wirklich leicht gemacht. Unser Team bestand aus Beratern aus Frankfurt, München, Düsseldorf, Hamburg und Berlin.
Unser Kunde aus dem Bereich Fast Moving Consumer Goods hatte uns damit beauftragt, ein umfassendes integriertes Reporting über alle Funktionen, Länder, Bereiche und Hierarchie-Ebenen hinweg aufzubauen. Ziel sollte es sein, eine präzisere Unternehmenssteuerung zu ermöglichen und ein hierfür einheitliches Framework als Grundlage zu schaffen. Zusätzlich befassten wir uns mit den Reporting Anforderungen und Bedürfnissen der verschiedenen Fachabteilungen wie Finance, Marketing oder Sales. Neben der Fragestellung, wie ein optimales Reporting und die einzelnen Reports gestaltet sein müssten, entwickelten wir also auch mit der Erstellung eines Konzepts für die Vereinheitlichung des Datenmanagements.
Mein Team war dabei nicht nur für die konzeptionelle Planung zuständig, sondern darüber hinaus dafür verantwortlich, diese Konzepte gemeinsam mit IT-Berater:innen zum Leben zu erwecken. Jeder Berater befasst sich daher konsequenterweise sowohl mit strategischen Fragestellungen als auch mit deren praktischer Umsetzung. Von Praktikanten, Neueinsteigern und „alten Hasen“ wird daher erwartet, dass sie sowohl eine strategische Denkweise mitbringen, als auch einen Sinn für Details und Feinheiten der praktischen Umsetzung der Konzepte haben. Dadurch wird eine steile Lernkurve erzeugt, die ich bei Kolleg:innen, die erst kurze Zeit dabei waren und auch bei mir selbst eindrucksvoll beobachten konnte.
Während meines Praktikums war ich in verschiedene Workstreams eingebunden und konnte so einen sehr breiten Einblick in das Projekt gewinnen: Nachdem ich mich die ersten zwei bis drei Tage in die Themen eingelesen und durch mehrere projektinterne Onboardings eine Einführung in die Themen erhalten hatte, ging es direkt los. Meine Aufgabe war es, für eine Datenbank, die alle Unternehmenskennzahlen (KPIs) beinhalten sollte, die Benutzeroberfläche in sogenannten Mockups (Skizzen) in Powerpoint zu entwerfen. In einem interativen Prozess, der durch viele Abstimmungsrunden mit IT-Berater:innen, dem Kunden und meinen Kolleg:innen gekennzeichnet war, entwickelte ich im Laufe der zehn Wochen das Design der Benutzeroberfläche für die KPI Datenbank unter Berücksichtigung komplexer Controlling Logiken, der Nutzerfreundlichkeit sowie der IT technischen Möglichkeiten. Zum Abschluss meines Praktikums konnte ich die Ergebnisse im Rahmen eines großen Meetings vorstellen. Meine Betreuerin war jederzeit für meine Rückfragen ansprechbar und setzte sich mit mir in regelmäßigen Abständen zusammen, um die Fortschritte zu besprechen und mir neuen Input zu geben. Meine zweite große Aufgabe bestand darin, ein neues webbasiertes Controlling Tool zu testen. Gemeinsam mit einem Kollegen und einem IT Entwickler deckten wir Schwachstellen auf und entwickelten Ansätze, wie diese abgestellt werden könnten.
Da Deloitte mir auch einen Blick über den Projekttellerrand ermöglichen wollte, war es außerdem meine Aufgabe, für den Partner ein Thema aus dem Pharma Bereich zu recherchieren, um für eine mögliche Go-to-Market Initiative eine Handlungsempfehlung an den Partner auszusprechen. In der letzten Woche meines Praktikums konnte ich die Ergebnisse in einer Präsentation dem gesamten Team vorstellen und so auch meine Präsentationsfähigkeiten unter Beweis stellen. Diese Zusatzaufgabe war super geeignet, um weitere Deloitte Themengebiete kennenzulernen und meine Analysefähigkeiten zu verbessern.
Die tägliche Arbeit war sehr abwechslungsreich. Besonders gefallen hat mir, dass ich „meine“ Themen sehr eigenständig vorantreiben konnte. Als Praktikant wurde mir sehr viel Freiraum gelassen, wobei ich bei Fragen jederzeit auf alle Berater zugehen und Hilfe einfordern konnte. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl nur als „der Praktikant“ gesehen zu werden, vielmehr wurde ich stets voll eingebunden und ernst genommen. Die Stimmung war sowohl während den Arbeitszeiten als auch in der gemeinsamen Freizeit super. Während meiner Zeit auf dem Projekt haben wir auch außerhalb des Büros sehr viel zusammen unternommen. Vom gemeinsamen Sport, einer Stadtführung, einem Clubbesuch bis hin zu einer spätabendlichen Pokerrunde war für Freizeitbeschäftigung gesorgt. Besonders gefallen hat mir ein Abend an einem Forellenteich, an dem wir gemeinsam geangelt und anschließend Fisch gegrillt haben. Der sehr gute Eindruck vom Teamspirit wurde auch bei meiner Verabschiedung bestätigt. Da neben mir zwei weitere Kollegen das Projekt verließen, stand ein gemeinsamer Abend an. Zum Abschied erhielt ich ein sehr schönes Geschenk vom gesamten Team überreicht, was mir nochmal zeigte, dass ich auch in der kurzen Zeit von zehn Wochen super aufgenommen worden war. Zusätzlich wurde ich nach Abschluss meines Praktikums in das BoB (Bonding the Best) Praktikantenförderprogramm von Deloitte aufgenommen, so dass ich die gewachsenen Kontakte zur Firma weiter durch regelmäßige Events und Trainings pflegen kann.
Mein Fazit
Die zehn Wochen in meinem Team haben mir sehr viel Spaß gemacht, ich habe viel gelernt – fachlich wie menschlich – und darüber hinaus gemerkt, dass ich mir ein Beraterleben sehr gut vorstellen kann. Ich würde Deloitte und insbesondere die Service Line CFO Services als Teil des Consultings für ein Praktikum uneingeschränkt weiterempfehlen. Die interessanten Inhalte, tollen Kolleg:innen und eine ausgeglichene Work-Life-Balance sorgen dafür, dass man sich bei Deloitte als Praktikant rundum wohl fühlt.