Im Interview mit Christian von thyssenkrupp Management Consulting.
Christian ist Principal bei thyssenkrupp Management Consulting und hat seinen fachlichen Schwerpunkt im Bereich Nachhaltigkeit / ESG. In seiner Rolle leitet er Projekte in diesem Bereich, trägt intern Wissen zusammen und tauscht sich regelmäßig innerhalb von thyssenkrupp zu den Themen aus. Christian ist Wirtschaftsingenieur und seit Ende 2016 Teil des Teams.
Christian, aus deiner Vorstellung wissen wir, dass du dich für das Thema ESG begeisterst. Wie ist es bei der tkMC möglich, einen fachlichen Schwerpunkt aufzubauen und sich zum Beispiel auf das Thema Nachhaltigkeit zu fokussieren?
Bei einem Einstieg nach dem Studium bilden wir Kolleg:innen zu Beginn ihrer Beraterkarriere als Generalisten aus und setzen sie auf möglichst vielen unterschiedlichen Projekten ein. Somit können neue Kolleg:innen einen breiten Erfahrungsschatz in unserer „bunten“ Projektlandschaft aufbauen.
Projekte im Bereich Nachhaltigkeit / ESG sind ein Bestandteil unserer vielfältigen Projektlandschaft. Kolleg:innen können jederzeit den Wunsch äußern, vermehrt (aber nicht nur) auf Projekten im Bereich Nachhaltigkeit / ESG eingesetzt zu werden.
Ab der Karrierestufe Projektleiter kann man bei uns einen eigenen Kompetenzschwerpunkt aufbauen – zum Beispiel im Bereich Nachhaltigkeit / ESG. In dieser Rolle fungiert man als Wissensträger, zentraler Ansprechpartner und „Netzwerker“ im Themenbereich.
Gibt es bei der tkMC auch konkrete Schulungen oder Weiterbildungen, um Mitarbeiter:innen auf Nachhaltigkeitsthemen vorzubereiten?
Wir bieten unseren Kolleg:innen eine Einstiegsschulung – eine Art „Crashkurs“ – zum Thema Nachhaltigkeit / ESG an. In dieser Schulung geben wir einen Überblick zu den zahlreichen Unterthemen von Nachhaltigkeit und ESG – von Klimawandel, Carbon Footprints, SBTi über CSRD bis hin zu Lieferkettengesetzen. Diese Schulung bieten wir neuen und bestehenden Kolleg:innen an, die sich im Thema Nachhaltigkeit / ESG ein Basiswissen aufbauen möchten oder dieses in einem Projekt brauchen.
Da wir bereits mehrere Projekt im Bereich Nachhaltigkeit / ESG abgeschlossen haben, verfügen wir darüber hinaus über Fachwissen, das nach Bedarf aus bestehenden „Knowledge Management“ Dokumenten oder aus den Köpfen der Kolleg:innnen, die die Projekte begleitet haben, abgerufen werden kann.
"Mittlerweile geht es in vielen Projekten, die wir als thyssenkrupp Management Consulting begleiten, direkt oder indirekt um Aspekte von Nachhaltigkeit / ESG."
Christian, Principal bei tkMC
In welchen Aspekten deines Arbeitsalltags spürst du die Auswirkungen von ESG-Richtlinien (Environmental, Social, Governance)?
Seit meinem Einstieg in die Beratung im Jahr 2016 hat sich in meiner Wahrnehmung die Wichtigkeit von Nachhaltigkeits- und ESG-Themen in Beratungsprojekten deutlich erhöht. Mittlerweile geht es in vielen Projekten, die wir als thyssenkrupp Management Consulting begleiten, direkt oder indirekt um Aspekte von Nachhaltigkeit / ESG – es geht zum Beispiel um Strategien zur Dekarbonisierung von Industrien, Einhaltung von Nachhaltigkeitsrichtlinien oder um die Wichtigkeit von Nachhaltigkeitsthemen aus Sicht der Kund:innen von thyssenkrupp. Als ich 2016 als Consultant bei tkMC gestartet bin, waren solche Themen wenig bis gar nicht präsent.
Aus meiner Sicht gibt es hierfür drei wichtige Treiber:
- Wichtige Zwischenziele rücken in „greifbare“ Nähe, womit sich der Handlungsdruck erhöht – z.B. Treibhausgasreduktionsziele zum Jahr 2030
- Die Kosten für „Weiter so“ steigen z.B. durch höhere CO₂-Kosten oder durch mehr Bewusstsein oder Druck der Öffentlichkeit
- Die Anzahl an Richtlinien und Gesetzen ist in den letzten Jahren drastisch angestiegen – Beispiele sind CSRD oder Lieferkettengesetze.
Ein sehr tangibles Beispiel für die Wichtigkeit von ESG-Themen in Beratungsprojekten sind CO₂-Kosten. In vielen Wirtschaftlichkeitsrechnungen (so genannten „Business Cases“) für Handlungsoptionen oder geplante Maßnahmen werden CO₂-Kosten als ein relevanter Kostenblock betrachtet – entweder auf der Seite von thyssenkrupp als Kosten bzw. eingesparte Kosten oder auf der Kund:innenseite, wenn es um die Wettbewerbsfähigkeit von Produkten geht.
Gibt es Projekte im Bereich Umwelt, die ihr als Unternehmen neben Beratungsprojekten durchgeführt habt? Falls ja – welche Projekte waren das?
Wir als tkMC haben in 2023 und 2024 jeweils ein „Umweltprojekt“ neben unserer Beratungstätigkeit durchgeführt.
Im Jahr 2023 haben wir an einem Freitagnachmittag Müll und Unrat um unseren Bürostandort herum gesammelt. Dabei haben wir alltägliche Dinge wie Flaschen und Plastiktüten, aber auch exotische Dinge wie Autoreifen und Staubsauger aus der Landschaft entfernt und somit etwas gegen die Vermüllung in der näheren Umgebung getan.
2024 habe ich eine Pflanzaktion organisiert. Dabei haben Freiwillige aus mehreren thyssenkrupp Unternehmen gemeinsam Hecken an unserem Bürostandort gepflanzt. Diese Wildhecken bieten Tieren Nahrung und Unterschlupf und tragen somit zur Verbesserung der Biodiversität bei.
Nach welchen Kriterien entscheidet ihr als tkMC, welche sozialen Projekte unterstützt werden?
Prinzipiell ist bei uns jede Initiative oder Idee im sozialen Bereich oder im Umweltbereich willkommen. Wir sind ein kleines Unternehmen – wir können solche Dinge pragmatisch „auf dem kurzen Dienstweg“ entscheiden. Wenn es um eine finanzielle Unterstützung seitens des Unternehmens oder um ein Projekt während der Arbeitszeit geht, schauen wir auf das Aufwand-Nutzen-Verhältnis und fragen uns, ob wir mit unserem Geld- oder Zeiteinsatz einen angemessenen Effekt erzielen. Wir bevorzugen dabei Projekte, die einen Impact „vor Ort“ oder in der Nachbarschaft haben – z.B. unser jährlicher „Social Day“ in einer sozialen Einrichtung in Essen oder unsere „Weihnachtsaktion“, welche sozial benachteiligten Kindern in Essen zugutekommt.
Darüber hinaus kann jeder bei uns das unternehmensinterne Netzwerk nutzen, um auf Aktionen aufmerksam zu machen oder um Spenden für einen guten Zweck zu sammeln – beispielsweise hat ein Kollege nach dem schweren Erdbeben in der Türkei auf eine Sammelaktion aufmerksam gemacht und zum Spenden aufgerufen.