Im Interview mit Paul von thyssenkrupp Management Consulting.
Wie bringt man Dekarbonisierung von der Strategie in die Umsetzung? Paul, Projektmanager bei tkMC, gibt uns einen Blick hinter die Kulissen. Mit spannenden Projekten und echten Erfolgsgeschichten zeigt er, wie tkMC thyssenkrupp auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit begleitet.
In welchen Bereichen unterstützt tkMC seine Kund:innen im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit?
Als interne Management- und Strategieberatung fördern wir Nachhaltigkeitsinitiativen in allen Geschäftsbereichen von thyssenkrupp. Wir unterstützen unsere Kund:innen dabei, individuelle Strategien zu entwickeln und umzusetzen – von der CO₂-Reduktion bis hin zur Optimierung nachhaltiger Lieferketten. Für uns ist nachhaltiges Handeln eine zentrale Herausforderung unserer Zeit und wir sind überzeugt, dass wir durch entschlossenes Handeln unseren Beitrag zu einer zukunftsfähigen Welt leisten können.
ESG umfasst viele Themenbereiche wie Klimawandel, Diversität und nachhaltige Finanzstrategien. Auf welchen spezifischen Bereich liegt aktuell der Fokus und warum?
Ein wesentlicher Fokus unserer Arbeit liegt zum Beispiel darauf, unsere Kund:innen aktiv bei ihrer grünen Transformation zu unterstützen. Durch moderne Technologien und nachhaltige Lösungen tragen wir gezielt zur Dekarbonisierung der Industrie bei. Ein Beispiel hierfür ist unser neues Segment „Decarbon Technologies“, das unser Engagement und unsere führende Rolle in der Energiewende unterstreicht. Mit diesem Segment positioniert sich thyssenkrupp als Wegbereiter für die grüne Transformation der Industrie. Wir bündeln in diesem Segment unsere Geschäfte, die jeweils über Schlüsseltechnologien für eine signifikante CO2-Reduzierung in der Industrie verfügen. thyssenkrupp hat hierbei wegweisende Technologien entwickelt, die zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen sollen:
- Großwälzlager: Mit thyssenkrupp Rothe Erde als die weltweite Nummer 1 bei Großwälzlagern der neuesten Generation machen wir die Energiewende möglich: Die belastbaren Verbindungselemente leisten in Windenergieanlagen, Strömungs- und Gezeitenkraftwerken sowie in Solaranlagen einen wesentlichen Beitrag zur weltweiten Schonung von Klima und Ressourcen.
- Wasserelektrolyse: Als einer der weltweit führenden Anbieter und basierend auf mehr als 50 Jahren Erfahrung bietet thyssenkrupp nucera eine großtechnische Wasserelektrolyse-Technologie zur Produktion von grünem Wasserstoff an, die den höchsten Marktanforderungen entspricht. So können fossile Prozesse in nachhaltige Prozesse umgewandelt werden.
- Ammoniak-Cracking: thyssenkrupp Uhde ist einer der weltweiten Technologieführer in den Bereichen Ammoniak-Cracking und Ammoniak, der künftig zunehmend mit erneuerbaren Energien produziert werden wird. Ammoniak ist damit ein wichtiger Grundstoff für die Chemie- und Düngemittelindustrie auf ihrem Weg zur Klimaneutralität.
- Zementherstellung: thyssenkrupp Polysius ist mit seinen Technologien inklusive der patentierten Oxyfuel-Anlagen einer der Wegbereiter für den klimaneutralen Umbau der Zementindustrie. Neben der Stahl- und Chemieindustrie liegt hier einer der größten Hebel für eine signifikante Reduzierung der weltweiten CO2-Emissionen.
"Wir tragen aktiv zur grünen Transformation der Industrie bei. "
Paul, Project Manager bei tkMC
Kannst du Beispiele für eine bedeutende Veränderung im Bereich Nachhaltigkeit nennen, die ihr bei Kund:innen erreicht habt? Was waren die wichtigsten Maßnahmen und Ergebnisse dieser Projekte?
Folgende drei Projekte bieten einen guten Einblick:
Skalierung und Ausrichtung des Wasserstoffgeschäfts: Ein wichtiges Projekt war die Skalierung und strategische Ausrichtung des Wasserstoffgeschäfts bei thyssenkrupp nucera. Im Rahmen der globalen Expansion wurden zwei internationale Standorte aufgebaut und die Lieferketten gezielt erweitert. Durch diese Maßnahmen und die enge Zusammenarbeit zwischen thyssenkrupp nucera, tkMC und dem Konzernnetzwerk wurde die Basis für nachhaltiges Wachstum und die grüne Transformation geschaffen.
Wasserstoff statt Kohl mit einer Direktreduktionsanlage: In Duisburg hat thyssenkrupp Steel den Weg zur klimaneutralen Stahlproduktion bis 2045 eingeschlagen. Anstelle der bisherigen Hochöfen werden Direktreduktionsanlagen errichtet, die die Herstellung von klimaneutralem Stahl ermöglichen. Statt Kohle wird künftig Wasserstoff als Reduktionsmittel in der Roheisenproduktion eingesetzt. Als tkMC unterstützen wir diese Transformation seit mehreren Jahren in verschiedenen Bereichen.
Ermittlung und Reduzierung des Carbon Footprints: Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie „Beyond“ strebt thyssenkrupp Materials Services an, Lieferketten nachhaltiger zu gestalten und als führender Anbieter von CO₂-reduzierten Materialien und Dienstleistungen zu agieren. Als größter unabhängiger Werkstoffhändler und -dienstleister in der westlichen Welt stellt dies eine besondere Herausforderung dar. tkMC unterstützte die strategische Entwicklung und Umsetzung des Projekts als Teil eines interdisziplinären Teams.
Welche sozialen Projekte unterstützt tkMC derzeit? Kannst du ein besonders erfolgreiches oder wirkungsvolles Projekt hervorheben?
Einmal jährlich organisieren wir den „Social Day“, an dem das gesamte Team soziale Projekte in der Region unterstützt. An diesem Tag werden verschiedene Initiativen umgesetzt, die den Gemeinschaftssinn stärken und einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. In den letzten Jahren wurden unter anderem Gärten verschönert und Ausflüge mit Bewohner:innen von Seniorenheimen organisiert. Besonders hervorzuheben ist der Bau eines Insektenhotels, das von den Bewohner:innen eines Seniorenheims sehr geschätzt wurde. Zudem wurde ein Ausflug in den Grugapark für ein weiteres Seniorenheim geplant, der allen eine wunderbare Erinnerung bescherte. Darüber hinaus unterstützten Teams den Bau eines Pavillons und von Hochbeeten in einem anderen Seniorenheim. Diese Projekte verbessern nicht nur die Lebensqualität der Bewohner:innen, sondern fördern auch die Verbindung zwischen den Mitarbeitenden und der Gemeinschaft.