Im Interview mit Johanna Tybus, Director Operations bei Kearney für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Hier verantwortet Johanna die Bereiche Recruiting, Staffing, Project Finance, Travel & Procurement sowie Alumni Engagement. Als Prinzipalin bei Kearney unterstützte sie zuvor Klienten aus der Konsumgüter- und Gesundheitsbranche rund um die Themen digitale Transformation und Upskilling.
Ist Diversität ein strategisches Ziel? Gibt es ein Ziel für eine Frauenquote oder ähnliches?
Ja, Vielfalt und Inklusion sind strategische Ziele bei Kearney – und müssen es auch sein. Der Erfolg von Unternehmen, egal ob Industrie oder Beratung, hängt von diversen Teams ab. Denn diese treiben Wirtschaftlichkeit, Innovation, und auch den Zugang zu neuen Märkten. Für Talente heutzutage, vor allem aus der Generation Z, ist die Diversität von Teams und Arbeitgeber:innen ein klares Entscheidungskriterium. Fehlt diese Vielfalt, fehlt auch oft der Zugang zu diesen neuen Talenten.
Doch Diversität ist für mich nicht nur eine Frage des Geschlechtes, sondern das Stärken von unterrepräsentierten Gruppen. Diversität umfasst so viel mehr: junge und alte Menschen aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichen Lebensläufen, Menschen verschiedener sexueller Orientierungen.
Diversität ist nicht nur ein Synonym für Frauenquote, sondern in der gesamten Breite zu betrachten. Und damit zurück zum Anfang: Ja, es gibt Diversitätsziele über verschiedene Gruppen hinweg.
Wie gestalten sich die ersten Wochen und Monate für Berufseinersteiger:innen? Startet man direkt mit einem Projekt, gibt es Einarbeitungsprogramme, Mentoren o.Ä. für neue Mitarbeiter:innen?
Neue Mitarbeiter:innen starten bei Kearney mit dem „Consultant‘s Craft“. Einem Onboarding-Programm, das auf New Hires ausgelegt ist. Das Programm findet monatlich statt – lokal in den eigenen Offices und dann auf europäischer Ebene mit über 40 anderen neuen Kolleg:innen. Der Fokus liegt auf den wichtigsten Beratungskompetenzen für einen erfolgreichen Projektstart sowie dem „Belonging“ zur Kearney Familie.
Beim Berufsstart hat man viele Fragen – zum Unternehmen, zur Kultur, aber auch zur Karriere:
Während der ersten zwei bis drei Monate hat jeder einen „Buddy“, der meist aus dem gleichen Office und maximal zwei Jahre bei Kearney ist. Der Buddy steht mit Rat und Tat zur Seite, beantwortet alle Art von Fragen und hilft, bei Kearney anzukommen. Für die Karriere gibt es ab Tag eins eine:n Mentor:in. Diese:r bespricht mit seinem Mentee am Anfang des Jahres die persönlichen Entwicklungsziele und die Karriereplanung. Mentor:innen sind auch wichtige Ansprechpartner:innen für Fragen und Probleme, die sich im Beratungsalltag ergeben – ein bedeutender und wertvoller Kontakt im Leben, nicht nur beruflich
"Sei du selbst – alle anderen gibt es schon."
Johanna Tybus, Director Operations, zitiert nach Oskar Wilde
Nach dem Onboarding geht es dann auf das erste Projekt, wo man ein neues Team, den Klienten und neue Themenbereiche kennenlernt. Die ersten Tage sind sehr spannend und auch herausfordernd – daher haben neue Kolleg:innen neben ihrem Team auch immer die Möglichkeit über unsere digitalen Angebote weiter zu lernen.
Was sind deine persönlichen Karriere-Tipps für Frauen?
Bleib du selbst – alle anderen gibt es schon. Es bringt nichts, sich zu verbiegen und zwei verschiedene Personen zu sein – Johanna im Privatleben und Johanna im Berufsleben. Das kostet nur Kraft, man verstellt sich, und verliert Lebens- und Arbeitsfreude. Ich erinnere mich noch an mein erstes Feedback bei Kearney während des Praktikums. Der damalige Associate sagte zu mir, dass ich nicht so schüchtern sein soll und mehr sprechen kann. Und Recht hatte er! Ich habe mich zurückgenommen, weniger gesagt, um nicht zu sehr aufzufallen. Aber das war nicht ich und das fiel auf. Also seid ihr selbst – mit Ecken und Kanten, und arbeitet dort, wo ihr euer “wahres Ich”, euer „Full Self“ sein könnt.
Karriere ist kein Alleingang. Karriere macht man nicht allein, sondern miteinander. Ich habe ein Netzwerk aus Mentor:innen und Sponsor:innen, die mir geholfen haben da zu sein, wo ich heute bin. Und bei diesem Netzwerk sollte man immer einen “Ja, und”-Ansatz wählen: Ja, dies können Frauen sein, die man als Vorbilder sieht, in denen man sich selbst sieht, die einen inspirieren. Und daneben gibt es die Allies, die männlichen Verbündeten. Beide zusammen verhelfen einem zu Erfolg und Karriere.
Mehr Sisterhood. Das bedeutet für mich, eine starke Gemeinschaft aus Frauen, die sich gegenseitig inspirieren, unterstützen, einander offen begegnen, füreinander einstehen und auch Konflikte offen klären.
Mein Aufruf an euch: Frauen, stärkt euch gegenseitig! Karriere ist immer ein Ziehen und gezogen werden. Wir haben es in der Hand gemeinsam Karriere zu machen.
"Mehr Sisterhood. Frauen, stärkt euch gegenseitig! "
Johanna Tybus, Director Operations