In Interview mit Hannah Schwerdtfeger von zeb consulting.
ich bin Hannah und arbeite im Bereich Advanced Intelligence mit Fokus auf KI-Strategie bei zeb. Vor meinem Einstieg bei zeb absolvierte ich mein Bachelor- und Masterstudium in Wirtschaftsingenieurwesen am Karlsruher Institut für Technologie. Während dieser Zeit sammelte ich als Teil einer studentischen Beratung erste Branchenerfahrungen und schrieb gemeinsam mit zeb meine Masterarbeit, wodurch ich erste Einblicke in das Unternehmen erhalten durfte. Neben der Projektarbeit unterstütze ich unseren Recruitingprozess, indem ich als Interviewerin Bewerbungsgespräche für unsere Praktika führe.
Wie läuft der Bewerbungsprozess für Berufseinsteigerinnen bei zeb ab?
Im Normalfall läuft unser Bewerbungsprozess sehr schnell und einfach ab – nachdem alle benötigten Unterlagen hochgeladen und durch unsere Kolleg:innen geprüft wurden, erhältst du innerhalb weniger Wochen eine Rückmeldung und im Bestfall natürlich eine Einladung zu den Interviews. Diese finden in der Regel alle am selben Tag statt und werden von insgesamt drei Kolleg:innen seitens zeb durchgeführt.
In den Gesprächen liegt der Fokus insbesondere auf dem gegenseitigen Kennenlernen. Hierbei geht es vor allem um den „persönlichen Fit“ – also das Abtasten, inwieweit du zu zeb passt – und natürlich auch umgekehrt.
Im zweiten Teil folgt eine Fallstudie, die je nach Fachbereich verschiedene Schwerpunkte haben kann. Ziel ist, über die Lösung des Falls mehr darüber zu erfahren, wie du dich einer klassischen Beratungsaufgabe stellst und bei der Lösung vorgehst. Hast du alle drei Gespräche erfolgreich absolviert, erhältst du meist innerhalb weniger Tage eine Rückmeldung sowie gegebenenfalls das Angebot, Teil von zeb zu werden.
Kannst du dich noch an dein Vorstellungsgespräch bei zeb erinnern?
An meine Gespräche erinnere ich mich noch sehr gut. Da ich bereits meine Masterthesis in Zusammenarbeit mit zeb schreiben durfte, konnte ich vor meiner Bewerbung für den Festeinstieg viel über das Unternehmen und die Einstiegsprozesse erfahren. In der Vorbereitung habe ich viele Case Studies bearbeitet, insbesondere auch gemeinsam mit einem Kommilitonen, der sich ebenfalls im Bewerbungsprozess bei einer Beratung befand. Dieses praktische Üben, das gegenseitige Herausfordern und Feedbackgeben haben sehr geholfen. Zudem habe ich die Zeit genutzt, um meine Grundkenntnisse im Bereich Banking aufzufrischen. Die Gespräche selbst liefen sehr angenehm ab, auch wenn ich aufgrund der Coronapandemie nur virtuell teilnehmen konnte.
"Selbst wenn die Qualität aller Antworten perfekt und die Vorgehensweise im Case hervorragend sind, kommt es immer wieder vor, dass die Bewerberin an sich zweifelt und ihre eigene tolle Leistung nicht wirklich wahrnimmt."
Hannah Schwerdtfeger, Consultant bei zeb consulting
Da du auch Bewerbungsgespräche für Praktika führst, verfügst du ja schon über einige Interviewerfahrung. Welche Eigenschaften, die man vermeintlich nicht erlernen kann, helfen aus deiner Sicht Bewerberinnen in Gesprächen?
Eine Sache, die mir leider häufig auffällt, ist die Unsicherheit und das fehlende Selbstvertrauen vieler Kandidatinnen. Selbst wenn die Qualität aller Antworten perfekt und die Vorgehensweise im Case hervorragend sind, kommt es immer wieder vor, dass die Bewerberin an sich zweifelt und ihre eigene tolle Leistung nicht wirklich wahrnimmt. Das soll nicht heißen, dass man immer mit geschwellter Brust und großem Ego in den Prozess gehen sollte, aber eine gesunde Portion Selbstvertrauen schadet nicht.
Darüber hinaus achte ich in den Gesprächen stark auf Hinweise dazu, wie sich eine Bewerberin in ein Team einfügen würde, wie offen und empathisch sie auf meine Fragen reagiert und welche Dinge ihr in der Zusammenarbeit wichtig sind. Unterm Strich bin ich nämlich der festen Überzeugung, dass die richtige Einstellung, Offenheit und Motivation die wichtigsten Grundlagen für ein erfolgreiches Praktikum sind – etwaige fachliche oder methodische Lücken lassen sich deutlich leichter schließen und sind kein zwingendes Ausschlusskriterium.
"Man(n) kann viel erreichen und gestalten, Frauen aber genauso"
Würdest du sagen, dass der Einstieg in dieser Branche für Frauen mit mehr Hindernissen verbunden ist als für Männer?
In Teilen nein, in anderen hingegen leider schon. Auch in der Consultingbranche gibt es ab und zu Situationen, in denen man die „Männerwelt“ noch zu spüren bekommt. Ich selbst wurde hiervon glücklicherweise weitestgehend verschont – manchmal hatte ich jedoch den Eindruck, dass weibliche Beraterinnen eher unterschätzt werden und härter für dieselbe Anerkennung kämpfen müssen als ihre männlichen Counterparts.
Bei zeb wird jedoch auch viel für weibliche Kolleginnen und Einsteigerinnen getan und Unterstützung geboten. Der Zusammenhalt zwischen den Kolleg:innen ist unheimlich stark und unterstützend. Auch immer mehr männliche Kollegen setzen sich für Chancengleichheit in der Branche ein – das macht mich hoffnungsvoll und auch stolz, Teil des Unternehmens zu sein.
Wie hat sich deine erste Zeit bei zeb gestaltet? Welche Unterstützung hast du von deinen Vorgesetzten und Kolleg:innen während deines Einstiegs erhalten?
Ich hatte das große Glück, direkt während meines Einstiegs mit meiner ehemaligen Masterthesisbetreuerin sowie einem meiner Interviewpartner, der auch mein CDC (Career Development Counselor) und Mentor wurde, zusammenarbeiten zu dürfen. Die beiden haben sich viel Zeit genommen, um mich auf dem Projekt, aber auch bei zeb willkommen zu heißen, und mir meinen Einstieg dadurch unheimlich erleichtert. Auch darüber hinaus traf ich überall tolle, offene und hilfsbereite Kolleg:innen, die mir zur Seite standen, in (virtuellen) Kaffee- und Mittagspausen viel über sich und zeb erzählten und meine Fragen beantworteten. Da ich ab Tag 1 auf einem spannenden, aber auch herausfordernden Projekt eingesetzt war, war diese Unterstützung sehr wertvoll.
"Glaubt an euch, seid offen und sucht euch Vertraute, mit denen ihr auch über reine Arbeitsthemen hinaus sprechen könnt."
Kannst du von einem besonderen Erfolgserlebnis während deiner Anfangszeit in der Beratungsbranche berichten?
Es gibt kein einzelnes Erfolgserlebnis, sondern es ist vielmehr die gesamte Anfangszeit, die ich rückblickend als sehr unterstützend empfunden habe. Auch wenn ich aufgrund der Pandemie viele Einstiegsangebote nicht oder nur virtuell wahrnehmen konnte, fühlte ich mich zu keinem Zeitpunkt alleingelassen oder überfordert. Vor allem mein Projektteam sorgte dafür, dass ich mich sehr gut einleben, innerhalb kurzer Zeit ein eigenes Netzwerk aufbauen und auch erste Projekterfolge erzielen konnte. Hierfür bin ich bis heute unendlich dankbar, da dies einen wichtigen Grundstein für meinen weiteren Weg gelegt hat.
Zu guter Letzt: Deine Tipps für Berufseinsteigerinnen?
Das Gefühl, insbesondere in schwierigeren Situationen nicht allein zu sein, hat mir oft geholfen und ist nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus: netzwerken, so viel es geht. Insbesondere zu Beginn öffnet das viele Türen, man erfährt wichtige Tipps und Tricks, die das Leben erleichtern, und nicht zuletzt macht es die Arbeit noch schöner, wenn man sie mit den Kolleg:innen gemeinsam meistert.