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Tobler, BearingPoint, Women in Consulting

The future is female

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Consulting for Graduates
08.11.2024
Köln
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Im Interview mit Melanie Tobler, Partner bei BearingPoint.

Danke, dass du dir die Zeit nimmst uns etwas über deine Karriere bei BearingPoint zu erzählen. Was machst du genau?

Ich bin im Segment Automotive & Industrial Equipment für einen deutschen Automobilhersteller zuständig. Ich leite große Prozess- und IT-Transformationsprojekte im Bereich Operations mit der Schnittstelle zu Finance. Darüber hinaus bin ich firmenweiter Sponsor für DIVE (Diversity, Inclusion, Variety & Equality) und treibe firmenweite Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils weiblicher Mitarbeitenden voran.

Melanie, du bist frisch aus der Elternzeit zurück ins Unternehmen gekommen, wie konntest du bisher Familie und das Partner-Dasein bei BearingPoint vereinen?

Nun, ich war schon vor dieser Elternzeit Mutter und bin in Teilzeit zur Partnerin gewählt worden. Für mich entsteht Vereinbarkeit durch drei starke Säulen:
BearingPoint bringt das Verständnis mit, dass Mitarbeitende zu bestimmten Zeitpunkten im Leben mehr Arbeitszeitflexibilität benötigen und fördert dies.
Die Care-Arbeit und das Aufrechterhalten der Funktionsfähigkeit unseres Haushalts teilen sich mein Mann und ich 50/50.
Ich bin nicht unverzichtbar: Ich coache Team-Mitglieder proaktiv, befähige sie und freue mich an ihren Erfolgen, wenn sie außerhalb ihrer Komfort-Zone selbst „laufen gelernt“ haben.
Natürlich bringt das Partner-Dasein nochmals eine andere Verantwortung mit sich, und man macht sich für wichtige Themen auch außerhalb der Arbeitszeit erreichbar. Das Vereinbarkeits-Optimum ist somit fließend. Aber unterm Strich: es funktioniert super! Abschließend möchte ich anmerken: Bitte stellen Sie diese Frage ab heute auch jeder männlichen Führungsperson mit Familie. 

"Ich sehe, dass viele Frauen anders führen und auch anders mit dem Kunden zusammenarbeiten. Gegenseitiges Vertrauen und Respekt spielen dabei eine wichtige Rolle. Ich erlebe das als sehr positiv."

Wie hat die Unternehmensberatung deinen Karriereweg als Frau beeinflusst?

Ich glaube in der Beratung wird einem schnell mehr zugetraut: Wo man im Konzern erstmal ein paar Jahre auf einzelnen Positionen die Zeit „absitzen“ muss, gehen hier die Übergänge oft fließend innerhalb eines Projektes oder von einem Projekt auf das nächste. Ich glaube, der kontinuierliche Wechsel zwischen innerhalb und außerhalb der eigenen Komfort-Zone hat mich hier festgehalten.

Familienwunsch und Karriere? Welchen Herausforderungen musstest du dich stellen, wie hast du diese bewältigt und welche Vorteile bringt die Tätigkeit als Consultant in diesem Punkt mit sich?

Ich glaube, der Großteil meiner Herausforderungen ist der gleiche für jede Frau. Egal ob schwanger oder junge Mutter: Die gesellschaftlichen Erwartungen sind so immens, dass man sie nicht erfüllen kann. Arbeitet zu viel, arbeitet zu wenig, kocht Baby-Brei nicht selbst, ist zu viel /zu wenig Mutter, stillt zu kurz /zu lang, und die Liste ist beliebig erweiterbar. On top dann der chronische Mangel an Kinderbetreuungseinrichtungen… Egal ob Consultant oder nicht.
Meinen Wunsch nach den Elternzeiten weiter anspruchsvolle Aufgaben zu übernehmen, habe ich bei meinen Vorgesetzten kommuniziert und dem wurde entsprochen. Gelegentlich muss man mal einen Kunden freundlich darauf hinweisen, dass eine Projektleiterin bzw. ein Partner in Teilzeit keine Qualitätseinbuße seiner Dienstleistung bedeutet. Das war es dann aber auch schon.
Ansonsten ist die Arbeit als Consultant kein 9-to-5-Job. Hier zählt Leistung. Wann sie erbracht wird, ist oft uhrzeitunabhängig. Das schafft mehr Flexibilität als in anderen Branchen.

Was sollten junge Berater:innen für ihre Karriere im Consulting mitbringen?

Neugier und Lust sich neue Themen und Expertisen zu erarbeiten, Engagement gemeinsam etwas zu erreichen, Professionalität und menschliche Zugewandtheit.

Wie liefen deine ersten drei Jahre im Consulting ab?

Ich war in unserem Paris Office tätig. Ich habe tolle Menschen getroffen, habe viel gelernt und bin auch viel gereist. Ich fand’s perfekt!

Welche Maßnahmen möchtest du als Partner in Zukunft umsetzen, um die Karriere von Frauen in der Beratung positiv zu beeinflussen?

Wir müssen „weibliche“ Karrierekurven und diverses Leadership normalisieren. Das sind Kurven mit Auszeiten und Teilzeiten, aber nach meinem Ermessen wesentlich nachhaltiger für das Unternehmen und den Mitarbeitenden. Die klassische „männliche“ Karriere, die heute noch die Beratung und auch die Konzern-Welt dominiert, qualifiziert sich durch Omnipräsenz (kommt als erster, geht als letzter), immerwährende Erreichbarkeit, und als „Leben für den Beruf“. Ich bin der Überzeugung in Zukunft wollen das auch viele Männer nicht mehr, von den Frauen, die es „hinter“ diesen Karrieren benötigt, ganz zu schweigen.

"In meinem Berufsalltag – in der Beratung im Bereich der Automobilindustrie – bin ich oft die einzige Frau in leitender Position."

BearingPoint fördert dies durch Maßnahmen im Bereich „Family Supportiveness“ und „Female Acceleration“, die ich zusammen mit unserem Management Committee vorantreibe.
Auf meiner persönlichen Ebene coache ich weibliche Mitarbeitende aktiv in Richtung ihres nächsten Karriereschritts. Ich hatte selbst das Glück eine großartige Mentorin gehabt zu haben und versuche eine genauso gute für andere zu sein.

Wie siehst du die Beratung in Sachen Diversität in 20 Jahren?

Die Gesellschaft befindet sich im Wandel. Fachkräftemangel auf der einen Seite und eine neue Generation von Mitarbeitenden auf der anderen Seite werden auch eine Branche wie die Beratung in Sachen Diversität (Gender, Age) massiv positiv beeinflussen.
Zudem: Ich sehe so viele wunderbare, talentierte und erfolgreiche junge Frauen in unserem Unternehmen! The future is female! Lasst euch nicht erzählen (bzw. erzählt euch nicht selbst) eine bestimmte Branche wäre nichts für euch, aufgrund der Tatsache, dass Eure Definition von Erfolg im Leben noch etwas anderes beinhaltet als eine berufliche Karriere! Macht doch einfach, was ihr wollt!

Elevator Pitch: BearingPoint und Women – was wird gemacht, um Frauen zu unterstützen?

Dass Elternzeit oder Teilzeit und ein Fortführen der Karriere kein Problem darstellt, ist selbstverständlich gesetzt.
Weibliche Mitarbeitende können sich im Women@BearingPoint Netzwerk engagieren oder schlicht das daraus entstehende Angebot nutzen: Netzwerkveranstaltungen, Coaching-Events, Impulsvorträge, Lunch&Learn-Sessions, Role-Model-Dinners, Mentoringprogramme, Book-Clubs, gemeinsame CSR-Aktionen, Abendveranstaltungen mit Kundinnen, etc.
Ein spezielles Female Leadership Programm bieten wir bereits für unsere weiblichen Mitarbeitenden mit dem Potential zum Manager an. Die Maßnahmen im Bereich „Female Acceleration“ sollen dies perspektivisch auf weitere Gruppen ausweiten und ein kontinuierliches Coaching zum nächsten Karriereschritt bieten.

"Wir Frauen sind oft zu angepasst. Was meine ich damit: nur weil wenige Frauen in leitenden Positionen im Consulting zu sehen sind, heißt das nicht - liebe jüngere Kollegin - dass du deine persönliche Definition von Erfolg, deinen persönlichen Anspruch an dein Leben, in dem Beruf, den du magst, nicht ausleben kannst. Höre auf, deinem Berufsleben mit einer Kompromissposition zu begegnen, sondern nimm deine Maximalforderung."

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Angela Schmitz-Axe ist Director in unserem Innovation Hub, der Consulting Garage und dort u.a. verantwortlich für die Entwicklung von Innovationen für und mit unseren Kunden. Zuvor hat sie dafür die Grundlage geschaffen, indem sie das gesamte Innovationsmanagement bei Deloitte gemeinsam mit einigen Kolleg:innen von Grund auf mit aufgebaut hat.

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Ich bin Marina und seit 2020 bei BearingPoint für das People Development-Team verantwortlich. Früher war ich in den Bereichen Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung unterwegs, habe in den Themenfeldern promoviert und auch viele Jahre gearbeitet. Ich wollte dann aber doch noch mehr „mit Menschen machen“ und habe mich aufgrund meiner umfassenden didaktischen Kenntnisse und Fähigkeiten für die Personalentwicklung entschieden.

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