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Lasst euch nicht unterkriegen und seid mutig, neue, herausfordernde Wege einzuschlagen.

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Im Interview mit Kerstin Osterloh von zeb.

Kerstin Osterloh ist seit 8 Monaten als Senior Consultant bei zeb. Sie kommt aus einer Bank und hat eine berufliche Veränderung gesucht. Im folgenden Interview erzählt sie über ihren persönlichen Karriereweg und den Projektalltag als Frau in der Beratungsbranche.

Wie bist du zu zeb gekommen und welche Aspekte der Consulting-Branche haben dich dazu inspiriert, in diesem Bereich arbeiten zu wollen?

Seit ich 2014 mein duales Studium bei der Sparkasse Bremen angefangen habe, fühle ich mich in der Finanzdienstleistungsbranche zu Hause. In 2020 – während Corona – habe ich auf mein Leben geblickt und überlegt, ob es nicht langsam Zeit für eine berufliche Veränderung ist. Da ich mich schnell für neue Themen begeistern lasse und mich gerne neuen Herausforderungen stelle, war für mich eigentlich sofort klar, dass ich es mal mit Consulting als nächstem Schritt versuchen möchte. Ich war zunächst bei einer kleineren Unternehmensberatung tätig, bis ich auf LinkedIn von einer Kollegin bei zeb angeschrieben wurde. „So ein unverbindliches Gespräch schadet ja nicht“, habe ich mir damals gedacht und war eigentlich sofort überzeugt, dass ich gerne bei zeb anfangen möchte. Dabei hat mich zeb vor allem durch die Offenheit und Neugierde der Kolleg:innen aller Hierarchiestufen in den Gesprächen, die klare Struktur des Unternehmens bei gleichzeitigem hohen Freiheitsgrad und insbesondere die Diversitätsbestrebungen mit „women@zeb“ und „proutz“ begeistert.

Würdest du rückblickend denselben Karriereweg einschlagen? Wenn nicht - was würdest du anders machen?

Ich bin sehr zufrieden damit, wo ich stehe und wie ich dorthin gekommen bin. Auch wenn es mir viele – vor allem finanzielle – Freiheiten erlaubt hat, würde ich aber nicht nochmal dual studieren. Ich würde eine Ausbildung zur Bankkauffrau machen und danach in ein Vollzeitstudium gehen, also ein bisschen mehr meine „Anfang-Zwanziger“ ausleben, anstatt den Spagat zwischen Ausbildung/Arbeit und Studium zu stemmen. Danach würde ich direkt bei einer größeren Beratung einsteigen. Ich glaube, dass dort die Lernkurve und Möglichkeiten als Berufsanfängerin größer sein könnten – zumindest sind das meine Erfahrungen jetzt bei zeb, auch wenn ich hier nicht als Berufsstarterin eingestiegen bin.

Was ist deiner Meinung nach die größte Herausforderung als Frau in der Consultingbranche?

Die größten Herausforderungen sind aus meiner Sicht die kognitiven Verzerrungen, mit denen wir aufgewachsen sind und alle tagtäglich zu tun haben. Und das resultiert vielleicht darin, dass ich mich als Frau (insbesondere als 28-jährige Frau) einmal mehr beweisen muss als ein gleichaltriger Mann, weil eben die Diversität in den Entscheidungspositionen bei den Finanzdienstleistern noch deutliche Potenziale aufweist. Da hilft nur, konsequent für diese Verzerrungen zu sensibilisieren, beispielsweise über das Unconscious Bias Training, das uns bei zeb angeboten wird, und sich nicht entmutigen zu lassen.

SQUEAKER

"Da ich mich schnell für neue Themen begeistern lasse und mich gerne neuen Herausforderungen stelle, war für mich eigentlich sofort klar, dass ich es mal mit Consulting als nächstem Schritt versuchen möchte."

Welche Vorteile bringt eine erhöhte Frauenquote in Projekten aus deiner Sicht? Kannst du Beispiele für Projekte nennen, in denen Frauen eine maßgebliche Rolle bei der Lösung komplexer Herausforderungen gespielt haben?

Der große Vorteil, den diverse Teams aus meiner Sicht mit sich bringen, sind neue Perspektiven. Die Ergebnisse der Projekte, die wir bei den Kunden bearbeiten, betreffen selten nur Männer. Diverse Teams vereinfachen das Einfühlen in unterschiedliche Adressat:innen unserer Konzepte und können Lebensrealitäten benennen, die bei homogenen Projektteams vielleicht nicht so eine Aufmerksamkeit bekommen hätten. Als Projektbeispiel dafür: Wenn wir Prozessteams bei Regionalbanken aufsetzen, dann haben Kolleginnen meiner Erfahrung nach eher im Blick, dass Mütter oder Väter in Teilzeit eben nicht wie in Vollzeit verfügbar sind und gleichzeitig eine gewisse Flexibilität benötigen, wenn sie als erste Ansprechperson beispielsweise im Kindergarten oder in der Schule hinterlegt sind.

Gibt es Herausforderungen oder Meilensteine, die du in deiner Karriere als Beraterin bewältigt bzw. erreicht hast und die du gerne teilen möchtest?

Ich bin sehr stolz darauf, meinen MBA an der Frankfurt School of Finance & Management berufsbegleitend neben meiner Tätigkeit als Beraterin geschafft und sehr gut abgeschlossen zu haben. Spezielle Herausforderungen, die der Beruf mit sich bringt, möchte ich an dieser Stelle gar nicht nennen. Jeder Tag kann dich als Beraterin potenziell vor Herausforderungen stellen, die dich im ersten Moment vielleicht überfordern. Und gleichzeitig gibt es für mich kein schöneres Gefühl, als die Herausforderungen zu meistern und Lob vom Kunden zu erhalten, für den du gerade tatsächlich den Unterschied gemacht hast.

Was sind deine persönlichen Karriere-Tipps für Frauen?

Es hat mir persönlich sehr geholfen, dass ich immer Mentor:innen an meiner Seite hatte, mit denen ich offen über Herausforderungen sprechen konnte. Nicht alles nur mit mir selbst ausmachen zu müssen, nimmt extrem viel Druck – vor allem weil meine Mentor:innen viele dieser Situationen selbst kannten und mir da gute Tipps aus der Praxis geben konnten. Außerdem ist „Es kann nur eine geben“ (mit explizitem Verweis auf das sehr gute Buch von Carolin Kebekus) eine angelernte Denkstruktur, die mich total blockiert hat. Diese abzulegen, war ein persönlicher Gamechanger. Lasst euch nicht unterkriegen und seid mutig, neue, herausfordernde Wege einzuschlagen.

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