Im Interview mit Wiebke Reichel von zeb.
Anfang 2024 ist Wiebke Reichel nach beruflichen Ausflügen im Start- und Scale-Up Umfeld zu zeb zurückgekehrt. Sie verantwortet dort den Bereich Learning & Development und ist unter anderem verantwortlich für das interne Frauennetzwerk “women@zeb”. Welche Möglichkeiten dieses Netzwerk bietet, erzählt sie im Interview.
Gibt es Vorbilder oder Frauen-Netzwerke in Ihrem Unternehmen, die als Ressource und Unterstützung für Frauen dienen?
women@zeb ist der Name unseres internen Frauennetzwerks. Es soll Beraterinnen die Gelegenheit geben, sich untereinander auszutauschen, Unterstützung für den Beratungsalltag bieten sowie die Karriere und Entwicklung der Beraterinnen vorantreiben.
Was für Möglichkeiten bietet das Netzwerk den Mitgliedern?
Unser Netzwerk bietet verschiedene Möglichkeiten, sich kennenzulernen und austauschen:
- Netzwerktreffen: Die Netzwerktreffen dienen dem Austausch zwischen Beraterinnen bei zeb, um voneinander zu lernen und sich selbst sowie zeb weiterzuentwickeln. Sie finden zweimal im Jahr zu unterschiedlichen Themen statt.
- Leadership@Lunch: Bei der gemeinsamen virtuellen Mittagspause werden abwechselnd interne und externe weibliche Führungskräfte eingeladen, die in einem lockeren Gespräch ihre Erfahrungen zu Führung, Netzwerken und Karriere sowie persönliche Tipps und Tricks teilen. Anschließend gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
- Mentoring: Das Coachingprogramm „Initiative Women into Leadership“ unterstützt Beraterinnen in ihrer Weiterentwicklung und Karriere.
- Interne Trainings: In den internen Trainings werden verschiedene Fähigkeiten gefördert, die für den Berufsalltag von Beraterinnen besonders hilfreich sind. Es geht um Inhalte, die sich unsere Beratungskolleginnen explizit gewünscht haben.
- Virtuelle Community: Unsere virtuelle Community bietet einen weiteren Raum, um sich gegenseitig auszutauschen. Der Kanal ist für jede:n zeb’ler:in geöffnet, und alle sind herzlich eingeladen, ihn für einen aktiven Austausch oder eigene Postings zu nutzen. Darüber hinaus postet das Women-Communications-Team in regelmäßigen Abständen interessante Informationen rund um das Thema (Gender) Diversity sowie Karrieretipps und -tricks.
Wie gestalten sich spezifische Trainings für Frauen?
Unsere Trainings, die sich speziell an unsere Kolleginnen richten, unterscheiden sich in der Methodik nicht von für alle Kolleg:innen angebotenen Formaten. Die thematische Ausrichtung ist jedoch anders, da die Trainings auf spezifische Herausforderungen im beruflichen Alltag von Frauen eingehen. Zum Beispiel bieten wir ein Sales-Coaching für unsere vertriebsinteressierten „junioren“ Mitarbeiterinnen an, um frühzeitig von einer Kollegin Tipps und Tricks für den Verkauf zu lernen. Dieses Training wurde explizit von Kolleginnen angefragt, die bisher keine Berührungspunkte mit dem Thema Vertrieb hatten und dies für den nächsten Karriereschritt angehen möchten.
"women@zeb soll Beraterinnen die Gelegenheit geben, sich untereinander auszutauschen, Unterstützung für den Beratungsalltag bieten sowie die Karriere und Entwicklung der Beraterinnen vorantreiben."
Wiebke Reichel, Teamleitung Personalentwicklung bei zeb
Wie stellt Ihr Unternehmen Chancengleichheit her – zwischen allen Geschlechtsidentitäten?
Über unsere interne Kommunikation und Trainings sorgen wir dafür, dass alle unsere Mitarbeitenden, aber insbesondere unsere Führungskräfte, die Wichtigkeit von Diversität für unser Unternehmen verstehen. Zum Beispiel haben wir ein Unconscious Bias Training, das alle Kolleg:innen für den Umgang mit unbewussten Vorurteilen sensibilisiert. Gleichzeitig stupsen uns unsere Initiativen wie proutz (unser LGBTQI+-Netzwerk), women@zeb oder auch unsere Arbeitsgruppe zu Antidiskriminierung durch Beiträge und Events immer wieder an, unsere gewohnten Denk- und Verhaltensmuster zu hinterfragen.
Unsere Geschlechterverteilungen kontrollieren wir monatlich in einem Dashboard und leiten daraus Maßnahmen ab, wie wir beispielsweise den Frauenanteil in unseren Führungspositionen erhöhen können.
Gibt es bei Ihnen Maßnahmen für die Förderung von Frauen in der Beratung und wie sehen diese aus?
Wir bieten u. a. externe und interne Mentoringprogramme oder spezifische Trainings für Kolleginnen an.
Welche langfristigen Ziele hat Ihr Unternehmen im Hinblick auf die Förderung von Frauen in der Beratungsbranche?
Bis 2027 wollen wir eine Frauenquote von 27 % in der Beratung erreichen.
Welche Schritte plant Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren, um den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen?
Gemeinsam mit unterschiedlichen Gremien und unserem Management Team schauen wir sehr genau auf unsere Kolleginnen und machen frühzeitig Gesprächsangebote im Schulterschluss mit der jeweiligen Führungskraft. Wir erfragen dabei die individuellen Karriereziele der Kolleginnen, um gemeinsam einen Plan zur Zielerreichung anzubieten und zu erarbeiten.
Darüber hinaus haben wir verschiedene unternehmensweite Ziele festgelegt, die die Sichtbarkeit und Repräsentanz von Frauen strukturell erhöhen, z. B. in Pitch- oder Projektteams.